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Bibliotheken in Schulen!?

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Veröffentlicht am Montag 10 Februar 2003 13:37:05 von Juergen
Dieser Artikel wurde von Johannes mitgeteilt
paedcom.jpgAlte Buchbestände in die Schulen?

Natürlich ist es beschämend, dass die Stadt Frankfurt einerseits um jeden Preis die Buchmesse in ihren Mauern halten will, andererseits aber für die bestehenden Bibliotheken keinen Platz oder auch kein Geld hat. Grundsätzlich ist eine Bibliothek keine kommerzielle Einrichtung, die sich „rentieren“ muss.


Der Vorschlag Ihrer Kommentatorin Claudia Michels („Kurzsichtig“, FR vom 10. 02. 2003, S. 17), die freiwerdenden Altbestände aus den zu schließenden Stadtteilbüchereien in Schulen zu bringen, ist auf den ersten Blick bestechend.. Allerdings sollte man dann Nägel mit Köpfen machen und diese umzulegenden Bibliotheken so einrichten, dass sie am Vormittag dann auch von den Schülern und Lehrern genützt werden können.

Das würde bedeuten, die Bestände der zentralen Kinder- und Jugendbibliothek so aufzuteilen, dass jede von den neuen Bibliotheken hinreichend geeigneten Lesestoff für die jeweilige Schule erhält. Was von den „Altbeständen“ der Stadtteilbüchereien unterrichtsrelevant ist, müsste ebenfalls der Schul-Bibliothek zugewiesen werden.

Wichtigste Maßnahme aber wäre, die BibliothekarInnen auch am Vormittag während der Unterrichtszeit einzusetzen; sie müssen die Bücher ja kindgerecht“ erschließen und katalogisieren; und später für die Einhaltung der Ordnung sorgen; denn eine Bibliothek ohne Bibliothekare ist für selbständiges Lernen von Schülern nutzlos und verkommt schnell zur „Bücherwüste““.

Auch müssten die Lehrer an diesen Schulen auf die Nutzung einer Schulbibliothek vorbereitet werden – eine Aufgabe, die das Land Hessen zu übernehmen hätte. Ob und in welchem Umfang die Aufgabe der „Leseerziehung“ und des „Lernens mit Büchern“ den Eltern in den erwähnten 50 „Schulbibliotheken“ Frankfurts geglückt ist, lässt sich aus der Ferne nicht beurteilen. Diese Notlösungen in Hessen entsprechen gewiss nicht den Forderungen, die die UNESCO in ihrem Manifest „Lehren und Lernen mit der Schulbibliothek“ aufgestellt hat – aber besser als gar keine Bibliothek sind sie ganz gewiss.

Und: mindestens eine dieser neuen Schulbibliotheken sollte mit einer Ganztagesschule kombiniert und von der Universität wissenschaftlich begleitet werden

Johannes Wiese, Braunschweig

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