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Arme Kinder sind öfter krank

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Veröffentlicht am Donnerstag 21 März 2002 02:42:17 von Juergen
Dieser Artikel wurde von Marianne mitgeteilt
paedcom.jpgIn der WAZ (21.3.) und auf den Seiten des Bundesverbandes Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) plädieren Kinder- und Jugendärzte deshalb für eine gesellschaftliche Wende. Ziel muss es sein, dass wir nicht länger „Leben in sozialer Armut“ (LISA) weitgehend tatenlos hinnehmen. Genauso wie PISA einen heilsamen Schock und viele Initiativen gegen die Bildungsmisere ausgelöst hat, sollte der Kampf gegen LISA zum Maßstab gesellschaftlichen und politischen Handelns werden. Denn wir können es uns nicht länger leisten, die Zukunft von Millionen junger Menschen zu verbauen.


Dieser Aspekt hat bisher noch gar keinen Eingang in die Diskussion um PISA gefunden.

Zitat:
"Bereits zu Beginn ihres Lebens können Kinder aus sozial schwachen Familien benachteiligt sein. Die Frühgeborenenrate liegt hier signifikant höher.

Bei 30% dieser Kinder werden später Lern- und Verhaltensstörungen auftreten. Auch die Entwicklung reif geborener Säuglinge aus unterprivilegierten Familien kann durch verspätetes Sitzen, Krabbeln, Laufen oder Sprechen verzögert sein. Im Kleinkindalter fallen erhöhte Infektanfälligkeit, stärkere Unfallgefährdung und höhere Kariesrate auf.

Bei Schulkindern werden Sprachentwicklungs- und Lernstörungen deutlicher, ebenso Verhaltensauffälligkeiten wie Unruhe und Unkonzentriertheit. Zum selben Zeitpunkt ist die Entwicklung des Selbstwertgefühls bei vielen Kindern aus unteren sozialen Schichten deutlich gestört. Jugendliche aus ungünstigen sozialen Verhältnissen neigen vermehrt zu Depressionen, sind anfälliger für Drogen, insbesondere für Rauchen und Alkohol.

Asthma tritt häufiger aus als in etablierten Familien.

Als Folge der Fehlernährung ist die Anzahl der übergewichtigen Kinder erhöht. Aus Bewegungsmangel resultieren motorische Unsicherheit und Haltungsschäden. Geklagt wird häufiger über Kopf-, Bauch- und Rückenschmerzen.

15 – 20 % der Jugendlichen aus sozial schwachen Familien konsumieren Schmerzmittel.

In der Perspektivlosigkeit ihrer Familien bleiben Kinder und Jugendliche häufig sich selbst überlassen. Die Vermittlung von „Werten“ geschieht auf der Straße und mündet nicht selten in Dissozialität und frühe Kriminalität ein. "

Hier wird besonders deutlich, daß PISA nicht mit einer früheren Einschulung oder mehr Leistungstests begegnet werden kann.

Gerade die Freinet-Pädagogik kann mit ihren Methoden, die den Kindern "Werte" vermittelt einen gewichtigen Beitrag zur "Dissozialität" leisten.

Hier wird auch deutlich, daß Schule eben nicht nur "Wissensagentur" sein darf.

Marianne


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