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Kinder wollen Noten??

Veröffentlicht am Montag 28 August 2006 15:00:34 von Juergen
Dieser Artikel wurde von Jürgen mitgeteilt
schule.jpgEin altes Thema wird wieder einmal durch den Medienwald gezerrt und in den Gazetten wird wieder von vielen Seiten der Ruf nach law-and-order auch bei der Schülerbewertung laut: Wer will schon den ganzen Textschmus lesen, bei einer 2 oder einer 3 weiß man halt auf einen Blick woran man ist.
Nichtsdestoweniger hat die Arbeitsgruppe Primarstufe der Uni Siegen ein Gutachten erstellt: Sind Noten nützlich - und nötig?

Ziffernzensuren und ihre Alternativen im empirischen Vergleich


Auf der Seite Notengutachten ist eine gute Kurzfassung des Gutachtens und die Diskussion dazu im Blätterwald durch viele Links leicht nachzuvollziehen.


Ein Ausschnitt:


"Wer an Ziffernnoten festhalten will, weil sie angeblich
objektiv und vergleichbar seien bzw. erforderlich, damit
SchülerInnen sich auf die Anstrengungen des Lernens ein-
lassen, findet in der Empirie keine stützenden Belege für
seine Position.

Auch diejenigen, die Verbalgutachten ablehnen, weil sie
negative Auswirkungen auf die Lernbereitschaft und den
fachlichen Lernerfolg der SchülerInnen befürchten, können
sich auf keine empirischen Daten stützen.

Wer andererseits hofft, ohne zusätzliche Maßnahmen,
d.h. allein durch die Verordnung von Verbalgutachten Lern-
bereitschaft und Lernerfolg von SchülerInnen verbessern zu
können, wird durch die Befunde zur bisherigen Beurteilungs-
praxis und ihre Wirkungen ernüchtert. Ohne eine päda-
gogische und didaktische Öffnung des Unterrichts und ohne
die Sicherung bestimmter Rahmenbedingungen bleibt eine
Veränderung der Bewertung meist erfolglos.

Diejenigen aber, die mit dem Verzicht auf Ziffernnoten
pädagogische Ziele verfolgen, können mit einer Verbes-
serung der Unterrichtssituation und der Motivation der
SchülerInnen sowie ihres Lernerfolgs rechnen, sofern sie
bereit sind,

  • als LehrerInnen sich auf den höheren, aber lohnenden
    Aufwand einzulassen,
  • als Schulverwaltung die für Evaluation verfügbaren
    Ressourcen gezielter in die Fortbildung und Unterstützung
    der LehrerInnen zu investieren und
  • als BildungspolitikerInnen den Selektionsdruck im
    System zu verringern und Rahmenbedingungen wie die
    Schüler-Lehrer-Relation zu verbessern."



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