Uni Veranstaltungen: Der Klassenrat in der Didaktik der Freinet-Pädagogik
Am Anfang jeder Eroberung steht nicht das abstrakte Wissen, sondern die Erfahrung, die Übung und die Arbeit“ (Célestin Freinet)
Freinet beschreibt in seinem Buch "L’école moderne" (1957), dass Unterrichten eine empirisch und theoretisch untermauerte Arbeit ist. Er wendet sich jedoch gegen eine "abstrakte" Wissensvermittlung, die vor allem der Selektion und damit der Reproduktion von sozialen Unterschieden dient (siehe auch PISA Ergebnisse!). Freinet plädiert für eine Schule kooperativer Arbeit, die sich nicht in Hand- und Kopfarbeit aufspalten lässt. Der Klassenrat stellt ein zentrales und elementares Element der Freinet-Pädagogik dar. Der Volksschullehrer Célestin Freinet wurde am 15. Oktober 1896 in Frankreich geboren und entwickelte mit seiner Frau Elise Freinet nach dem 1. Weltkrieg das reformpädagogische Konzept der kooperativen Klasse.
Freinet verfolgte in seiner pädagogischen Konzeption zwei wesentliche Ziele:
- Demokratie im Schulalltag erlebbar zu machen und
- demokratisches Bewusstsein durch die Anwendung vielfältiger Werkzeuge, Methoden und Organisationsformen zu fördern und zu stärken.
Im Klassenrat geben Freinet-Lehrerinnen und Freinet-Lehrer den Kindern und Jugendlichen Raum, tolerant, emphatisch, engagiert, selbständig, verantwortungsbewusst zu handeln und eigene Lebensentwürfe zu verwirklichen, die eine wirkliche Partizipation an der Gesellschaft möglich macht und die Kinder und Jugendlichen befähigt, sich einzumischen. Im Workshop gehen wir der Frage nach, wie Demokratie im Klassenraum erlebt und entwickelt werden kann, dabei lassen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf gemeinsame Lernprozesse zu folgenden Themen ein:
- einen gruppenzentrierten Führungsstil entwickeln
- Interessen und individuellen Qualitäten zur Geltung bringen
- eine Streitkultur fördern
- Öffentlichkeit herstellen.
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