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Uni Veranstaltungen: Der Klassenrat in der Didaktik der Freinet-Pädagogik

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Veröffentlicht am Donnerstag 22 September 2005 14:57:39 von Juergen
uni.jpgDipl.-Päd. OSTR Gitta Kovermann unterrichtete bis 2001 an der Willy-Brandt-Gesamtschule Marl die Fächer Französisch, Sozialwissenschaft und Pädagogik, seit 2000 abgeordnete Lehrerin am Zentrum für Lehrerbildung der Universität Dortmund, langjährige Erfahrung als Klassenlehrerin und Freinet-Pädagogin, ausgebildete Mediatorin.

Am Anfang jeder Eroberung steht nicht das abstrakte Wissen, sondern die Erfahrung, die Übung und die Arbeit“ (Célestin Freinet)

Die Reformpädagogen Célestin Freinet und seine Frau Elise Freinet sind Wegbereiter eines neuen Verständnisses der Institution Schule, des pädagogischen Verhältnisses von LehrerInnen und SchülerInnen, des Lernbegriffs und seiner didaktischen und methodischen Implikationen. Die Freinet-Pädagogik steht in einer demokratischen und internationalen Tradition. Sie zeigt zeitgemäße und zukunftsweisende Wege für Entwicklungs- und Lernprozesse von Kindern und Jugendlichen.

Freinet beschreibt in seinem Buch "L’école moderne" (1957), dass Unterrichten eine empirisch und theoretisch untermauerte Arbeit ist. Er wendet sich jedoch gegen eine "abstrakte" Wissensvermittlung, die vor allem der Selektion und damit der Reproduktion von sozialen Unterschieden dient (siehe auch PISA Ergebnisse!). Freinet plädiert für eine Schule kooperativer Arbeit, die sich nicht in Hand- und Kopfarbeit aufspalten lässt. Der Klassenrat stellt ein zentrales und elementares Element der Freinet-Pädagogik dar. Der Volksschullehrer Célestin Freinet wurde am 15. Oktober 1896 in Frankreich geboren und entwickelte mit seiner Frau Elise Freinet nach dem 1. Weltkrieg das reformpädagogische Konzept der kooperativen Klasse.

Freinet verfolgte in seiner pädagogischen Konzeption zwei wesentliche Ziele:

  • Demokratie im Schulalltag erlebbar zu machen und
  • demokratisches Bewusstsein durch die Anwendung vielfältiger Werkzeuge, Methoden und Organisationsformen zu fördern und zu stärken.
C. Freinet und seine Frau stellten durch ihren pädagogischen Ansatz eine Atmosphäre der Gleichberechtigung und Eigenverantwortung der Kinder her. Sie werden eigenverantwortlich im Hinblick auf sich selbst und andere, im Hinblick auf ihr Wissen, auf ihren Bezug zu der menschlichen und materiellen Umwelt. Indem sie Regeln akzeptieren, erwerben sie sich gleichzeitig die Kraft, diese schaffen zu können.“ (Dietrich 1982, 82).

Im Klassenrat geben Freinet-Lehrerinnen und Freinet-Lehrer den Kindern und Jugendlichen Raum, tolerant, emphatisch, engagiert, selbständig, verantwortungsbewusst zu handeln und eigene Lebensentwürfe zu verwirklichen, die eine wirkliche Partizipation an der Gesellschaft möglich macht und die Kinder und Jugendlichen befähigt, sich einzumischen. Im Workshop gehen wir der Frage nach, wie Demokratie im Klassenraum erlebt und entwickelt werden kann, dabei lassen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf gemeinsame Lernprozesse zu folgenden Themen ein:

  • einen gruppenzentrierten Führungsstil entwickeln
  • Interessen und individuellen Qualitäten zur Geltung bringen
  • eine Streitkultur fördern
  • Öffentlichkeit herstellen.

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