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Hellmich/Teigeler: Montessori-, Freinet-, Waldorf-Pädagogik

Rezension von J. Gehrmann, 11,4.2002

Montessori-, Freinet-, Waldorf-Pädagogik
Konzeption und aktuelle Praxis
Hrsg. von Achim Hellmich und Peter Teigeler
Weinheim und Basel 1992

Rezension von J. Gehrmann

Im Winter 1990/91 veranstalteten die Herausgeber an der TU-Berlin eine Ringvorlesung zu allen denjenigen Ansätzen der klassischen Reformpädagogik ..., die als praktizierte Wirklichkeit die Zeiten überdauert haben. Das sind die Montessori-Pädagogik, die Freinet-Pädagogik und die Waldorf-Pädagogik. (S. 7).


VertreterInnen von Hochschule und Schule stellten neben- und nacheinander verschiedene Aspekte dieser reformpädagogischen Richtungen vor. Das Motto das die Herausgeber für die Veröffentlichung der Vorträge wählten, war denn auch folgerichtig: "Ei was, du Rotkopf", sagte der Esel (wer hiermit wohl gemeint ist? - J.G.), "zieh lieber mit uns fort, wir gehen zu den Reform-Pädagogen, etwas Besseres als den herkömmlichen Unterricht findest du dort auf jeden Fall."

Für die Freinet-Pädagogik haben H. Jörg und P. Teigeler die "theoretische" Einführung geliefert, P. Le Bohec einige sehr interessante Ideen zu den therapeutischen Aspekten beigesteuert und B. Brocke, M.-C. Flügge-Dutilly, A. Glänzel-Zlabinger, H. Glänzel und E. Wasmuth als Praktiker "das Wort erhalten".

Das Interessante an dieser Veröffentlichung ist, daß die Beteiligten "ihre" Pädagogik aus dem Zusammenhang ihrer reformpädagogischen Arbeit vorstellen und die beiden Herausgeber diese Beiträge in Buchform festgehalten haben. Leider ist in einigen Beiträgen die Lebendigkeit des mündlichen Vortrags etwas verlorengegangen, andere scheinen im Nachhinein noch einmal aufgearbeitet worden zu sein.

Durch die Vorträge der Konzeptionen und der aktuellen Praxis - soweit sich diese durch Vorträge darstellen läßt -, werden die Gemeinsamkeiten, aber auch die Unterschiede deutlich: Das Kind, der oder die Jugendliche werden besonders bei Freinet und Montessori in den Mittelpunkt gestellt, nach ihnen soll sich das Geschehen in der Schule ausrichten. Aber auch die drei unterschiedlichen Herangehensweisen und Methoden, mit denen die pädagogischen Ziele erreicht werden sollen. "Wenn ich... über die Schulerfahrungen und Schulentwürfe bei Freinet, Montessori und Steiner ein Zwischenergebnis formulieren soll, dann läßt sich das mit drei Begriffen tun, die jeder für sich einen besonderen Aspekt kindlicher Aktivität meinen: die Arbeit des Kindes bei Freinet, seine Bewegung bei Montessori und seine Entwicklung bei Steiner." (Hellmich, S.21)

So wird es auch dem Leser möglich, sich mit Hilfe der Beiträge einen Uberblick zu verschaffen, der sowohl einige grundsätzliche Informationen zum Entstehen und zum Inhalt der jeweiligen Pädagogik gibt, als auch die praktische Arbeit der Montesson-, Freinet- und Waldorflehrerlnnen beleuchtet. Im Ganzen also ein informatives und lesenswertes Buch, das auch für uns Freinet-Pädagoglnnen unsere pädagogische Literatur erweitert.

J. Gehrmann

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