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3.2 Angebote zum freien Schreiben


Wir setzen auditive Medien ein als meditativen Hintergrund für eine Zeitreise. Wenn die Kinder neu zu uns kommen ist eine Reflektion ihrer bisherigen Schul- und besonders ihrer Schreiberfahrungen nützlich. Wir erzählen ihnen zur Musik einen Text, der sie in ihre Vergangenheit zurückführt. Anschließend schreiben sie ihre Erinnerungen auf.

In unseren "Duftomaten" steckt das Kind seine Nase hinein. Die verschiedenen Döschen lasses es zu dem Duft einen Text assoziieren. So sind z.B. Pommesbuden-Geschichten - zum Curry-Duft, oder Oma-Geschichten zum 4711-Duft entstanden.

In den Tastsäckchen erspürt das Kind einen Schreibanlass. Ihre Inhalte geben Anlass zu Herbst-Geschichten, wenn sie mit Kastanien, Bucheckern und Zapfen gefüllt sind, oder z.B. zu Dino-Geschichten, wenn sich Spielzeugfiguren ertasten lassen.

Die Visualisierung von Schreibanlässen ist ein wichtiges Hilfsmittel, die Blockade zwischen linker und rechter Gehirnhälfte zu überbrücken. Der Ausspruch: "Mir fällt nichts ein.", wird leicht durch ein Ideennetz überwunden, das zu einem Begriff gemeinsam an der Tafel entwickelt wird. Danach können alle Kinder in kurzer Zeit einen persönlichen Text etwa zum Thema "Angst" aufschreiben. Anleitungen zu dieser und vielen anderen Methoden finden wir in verschiedenen Büchern. (vgl. Literaturangaben)

Die "Schreib-los"-Bilderkartei (Mopäd) gibt den Kindern, die kein eigenes Thema verschriftlichen wollen/können, Anregungen zur Textproduktion. Sie hilft beim Einstieg ins freie Schreiben. Wir haben die Kartei für unsere Zwecke neu sortiert und ergänzt. Die Kinder wählen zunächst einen von den vielen Ordnern:

Tiergeschichten werden von 10-jährigen gern als Einstieg genommen. Die Kinder lassen die Tiere stellvertretend für sich etwas erleben oder erzählen von ihren Haustieren bzw. Tiererlebnissen.

Alltagsgeschichten setzen an der realen Umwelt an, sie helfen offensichtlicher bei der Verarbeitung der Realität; z.B. "Wir ziehen um" oder "Angst vor dem Krankenhausaufenthalt".

Fantasiegeschichten reizen die Kinder zwar, führen aber oft weniger zu kreativ fantastischer Textproduktion als zur Wiedergabe von Klischees aus den Medien.

Abenteuergeschichten oder Gruselgeschichten eigenen sich zur heldenhaften Selbstdarstellung. Sie helfen das Selbstbewußtsein zu stärken und garantieren Leseinteresse.

Mädchen- & Jungengeschichten oder Liebesgeschichten reizen eher die Kinder der 6. Klassen. Sie geben oft Anlaß zu verstohlenem Lachen.

Vor Zeugnissen machen sich die Kinder auch gern Luft mit Schulgeschichten.

Wir ergänzen die Kartei ständig durch Ausschnitte aus Werbeanzeigen, die wir für unsere Zwecke kommentieren.

Die "Erzähl-und-mal-Kartei" (Verlag a. d. Ruhr) setzt vor die Textproduktion eine teilweise selbstgestaltete Illustration und erleichtert so das Überwinden zum Schreiben. Wir haben diese Blätter in die anderen Themenordner einsortiert.

Die Mappe Schreiben - Malen - Lesen (Klett Verlag) regt mit Hilfe von Kunstwerken bekannter Künstler zuerst zu kreativen Übungen an und bildet danach Anreiz zum freien Schreiben von Geschichten und zum Lesen von Informationen über den Künstler. Hypothese dieses weltweiten UNESCO-Projektes ist es, durch Begegnung mit Kunst zum schöpferischen Selbstausdruck anzuregen, auf diese Weise Freude am Lesen und Schreiben zu wecken, Ängste vor schriftlicher Kommunikation abzubauen und so Teilnahme an gesellschaftlichen Prozessen zu ermöglichen.

Unser Ideenschatzkästchen enthält nur bunte Zettel mit Geschichtenanfängen und - schlusssätzen, z.B. "Plötzlich merkte ich, dass ich durch Mauern sehen kann." und "Als ich am nächsten Tag über den Schulhof ging, sah ich ein Denkmal von mir selbst dort stehen."

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