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Renate Thiel Das Schreibwerkstatt-Konzept eröffnet Kindern mit besonderen Schwierigkeiten im Erlernen des Lesens und Schreibens nach dem Übergang von der Grundschule in die Sekundarstufe eine zweite Chance. Die Leistungsbereitschaft im Bereich Lesen und Schreiben zu steigern ist ein wichtiger Schritt zum Erfolg. Versagensängste müssen abgebaut werden. Dies gelingt durch den hohen Grad der Selbsttätigkeit und der Selbstständigkeit, zu der die Förderung in der Werkstattarbeit anleitet. Es geht darum, eine langfristig wirksame Motivation zum Schreiben überhaupt und zum richtigen Schreiben im Besonderen aufzubauen. Deshalb sind die Kurse so angelegt, dass die SchülerInnen sichtbare Erfolge ihrer Arbeit vorweisen können. Bei diesen Kindern ist das Schreiben jedoch durch jahrelanges falsches Üben, bzw. die Erfahrung von Schreiben als Strafe meist negativ besetzt. Sie wollen oft nicht mehr schreiben und vermeiden es. Zur erfolgreichen Förderung ist es notwendig, an den Ursachen anzusetzen. "Schreiben ist in den meisten Schulklassen kein Mittel des Ausdrucks und der Kommunikation. Es ist eine erzwungene Handlung, sinnlos und oft stumpfsinnig. Der Anlass des Schreibens: der Druck des Lehrers. Der Inhalt des Geschriebenen: das Thema, das der Lehrer vorgegeben hat. Der Adressat der Texte: der Lehrer, mit dem man ja eigentlich auch sprechen könnte. Warum sollten sich die Schüler engagieren? Was sie interessiert, ist sowieso nicht wichtig."(Vasquez, u.a., 1976, Seite 14). Richtig schreiben kann man aber nur durch Schreiben lernen, Schreiben, Schreiben und nochmals Schreiben. [Auszug]
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