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Stand 2021
die das Wort geben den freien Ausdruck fördern
nicht nur schriftlich
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In der Klassenkorrespondenz
Die freinetische Klassenkorrespondenz ist keine typische Methode des Fremdsprachenunterrichts, keine Methode zur Unterstützung einer Schulpartnerschaft und kein Element des Sparte "Neue Medien". Diese eindemensionale Nutzung ist ehr ein Mißbrauch der Klassenkorrespondenz wie sie die Freinet-Pädagogik versteht . Die Klassenkorrespondenz ist vielmehr Möglichkeit die Hierarchie des Stoffes zu enthierarchisieren, sie aus der Hand des Lehrers zu nehmen und in die Hand der Kinder zu geben. Die im Klassenrat bereits angelegte Veröffentlichung der Lernvorhaben ermöglicht ja den Mitschülern zu deren Lernvorhaben eigene Fragen einzubringen, evtl. Arbeitsaufträge vorzuschlagen, die dann bei der Präsentation berücksichtigt werden und somit das Curriculum nach eigenen Interessen zu gestalten. Durch eine Korrespondenzklasse wird nun diese Basis verbreitert: In der Korrespondenz wird über eigene (auch noch nicht abgeschlossene) Lernvorhaben und Projekte berichtet und so der Korrespondenzklasse die Möglichkeit gegeben, ebenfalls Fragen und evtl. Arbeitsaufträge zu formulieren. Dadurch wird die schmale ortsgebundene Blickrichtung aufgebrochen und erweitert. (ein Beispiel: Stadtkinder erleben die Welt sicher anders als Landkinder) Natürlich können durch Korrespondenzklassen in anderen Ländern auch Sprachen gelernt werden, doch schränkt der Gebrauch der Fremdsprache die gewünschte Vielfalt der Klassenkorrespondenz möglicherweise durch mangelnde Sprachkenntnisse ein. Vielfach wird daher-vollkommen zu Unrecht - die Klassenkorrspondenz auch erst für höhere Klassen empfohlen. Die angestrebte Eindimensionalität (Spracherwerb) dieser Korrespondenzen geht an der Klassenkorrespondenz im Sinne Freinets im Ansatz vorbei.
[Laun, R.: Freinet - 50 Jahre darnach, S. 58] Die Kinder schreiben persönliche Briefe an ihren jeweiligen Briefpartner, packen interessante Vorträge, Geschenke und die Klassenzeitung zu einem Pakt zusammen, dem ein gemeinsamer B r i e f beigelegt wird. Über die K l a s s e n - K o r r e s p o n d e n z tauschen Kinder gleicher Altersstufen ihre Erfahrungen und Arbeitsergebnisse zwischen verschiedenen Regionen aus. Ältere Schulklassen, besondes jene mit Fremdsprachenunterricht, können eine regelmäßige internationale Korrespondenz mit einem anderen Land oder Kontinent einrichten. (43) BARRÉ/BEAUGRAND betonen, daß die Schüler mit dem Briefwechel die Verpflichtung eingehen, sich den Zwängen der Kommunikation unterzuordnen, sich verständlich auszudrücken, genau zu sein, klar zu schreiben (S. 52-58). Sie erfahren die Folgen von Mißverständnis und Fehlinterpretation, erlernen Ausdrucksschärfe und Präzision." [ebenda, S. 71, Hervorhebungen und gesperrter Druck im Original] Die Klassenkorrespondenz ist also keine Zusatzaufgabe für Lehrer und Schüler, kein Schmankerl das den sonst trockenen Unterricht auflockert. Lernziele wie Ausdrucksschärfe und Präzision sind nicht Steckenpferd des Lehrers (Antworte im ganzen Satz!), sondern ergibt sich aus der Notwendigkeit heraus, verstanden zu werden. Natürlich können die "Neuen Medien" die Klassenkorrespondenz beleben. Die mögliche Beschleunigung durch E-Mail-Kontakte, die Präzisierung durch Videoaufnahmen sind jedoch zweischneidig. Kinder, die sich im Umgang mit den neuen Medien schwertun, z.B. weil sie zu Hause nicht über die erforderlichen Medien und Zugang zum Internet verfügen, geraten leicht ins Hintertreffen. Der gleiche Zugang zur Kommunikation ist dann nicht mehr gegeben, die Schnelligkeit der Kommunikation kann ebenfalls zur Barriere geraten. Schließlich liegt noch eine Gefahr darin, daß die an die Korrespondenzklasse weitergegebene Information (Videofilme, Tonkassetten, DVD's, Kopien, Power-Point-Präsentationen) durch ledigliches Zusammenstellen der Materialien zu umfangreich, zu unpersönlich gerät und von der Partnerklasse nicht mehr bewältigt werden kann. [... mehr]: Klassenkorrespondenz bei Christine Koitka
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