lit_db 0.2.2adev.0341a © by Xenon
|
223 passende Datensätze gefunden!
title: Atelier „éducation à la paix“ by Masson, Jacques (F, FIMEM) |
|
Titel: | Atelier „éducation à la paix“ |
Autor: | Masson, Jacques (F, FIMEM) | Sprache: | französisch |
Quelle: | o.O. In: Bindestrich-04, p. 28 | Quellentyp: | Artikel aus Zeitschrift |
veröffentlicht am: | 11.11.1986 | | |
url: | |
Text:
Atelier „éducation à la paix“
Schlagworte:
Bindestrich-04, lit_1986-art, Friedenserziehung
summary:
-
keine Notizen verfügbar
|
ID: 237 | hinzugefügt von Peter an 15:01 - 17.4.2005 |
title: Freinetpädagogik unter medienpädagogischen Gesichtspunkten, eine Alternative zu den allgemeinen Medien? by Mattick, Dieter |
|
Titel: | Freinetpädagogik unter medienpädagogischen Gesichtspunkten, eine Alternative zu den allgemeinen Medien? |
Autor: | Mattick, Dieter | Sprache: | deutsch |
Quelle: | München, Grin-Verlag | Quellentyp: | Internetveröffentlichung |
veröffentlicht am: | DD.MM.1996 | | |
url: | http://www.hausarbeiten.de/faecher/vorschau/95807.html |
Text:
Freinetpädagogik unter medienpädagogischen Gesichtspunkten, eine Alternative zu den allgemeinen Medien?
Inhaltsverzeichnis
1 EINLEITUNG 3
2 PERSON UND GESCHICHTE SEINER BEWEGUNG 4
3 EINFLüSSE DER REFORMPäDAGOGISCHEN BEWEGUNG 5
3.1 Grundsätzliche Forderungen und Kritikpunkte der reformpädagogischen Bewegung 5
3.2 Ziele der Reformpädagogik sind: 6
3.3 Die Arbeitsschulbewegung 7
3.3.1 Georg Kerschensteiner 7
3.3.2 Hugo Gandig 7
3.3.3 Pawel Petrowitsch Blonskij 8
3.4 Weitere reformpädagogische Einflüsse 8
3.4.1 John Dewey 8
3.4.2 Adolphe Ferrière 8
3.4.3 Ovide Decroly 9
3.4.4 Maria Montessori 9
4 GRUNDPRINZIPIEN DER FREINETPäDAGOGIK 10
4.1 Der Arbeitsbegriff 10
4.2 Psychologische Grundlagen 11
4.3 Erziehung und Natur 12
4.4 Pädagogische Grundlagen 13
5 UNTERRICHTSTECHNIKEN 14
5.1 Freie Ausdrucksformen: Korrespondenz - Klassenzeitung - Druckerei 14
5.2 Arbeitspläne 15
5.3 Arbeitsateliers 16
5.4 Wandzeitung und Klassenrat 16
5.5 Arbeitsmittel 17
5.5.1 Arbeitsblätter 17
5.5.2 Sachblätter 17
5.5.3 Dokumentensammlung 17
5.5.4 Arbeitsbücherei 18
6 SCHLUßBEMERKUNG UND KRITIK 18
7 LITERATURVERZEICHNIS 19
Ich möchte meine Hausarbeit der Arbeit von Freinet widmen, denn durch seine Pädagogik ist er für einen Großteil der lernschwachen Schüler, aber auch für den "nur" leserechtschreibschwachen Schüler, ein Einstieg in die schriftlichen Medien. Hemmungen, die ein Schüler bei geschriebenen Texten hat, werden in der Gruppe durch das Drucken von Texten verhindert und abgebaut.
Freinet hat den Anspruch, durch seine Art der Erziehung, nicht nur die geschriebenen Medien zugänglich zu machen, sondern seine Schüler sollen die Umwelt als Medium erleben und aus ihr Schlüsse ziehen.
Denn nach der Definition aus Meyers Lexikon ist ein Medium:
Daraus folgt, daß auch die umgebende Umwelt als Medienquelle bezeichnet werden kann, denn auch sie ist nach der Auffassung Freinets ein vermittelndes Element. Freinet ist somit für die Sonderpädagogik von großer Wichtigkeit geworden, denn durch seine Techniken und Arbeitsweisen erhalten die Schüler ein gesundes Selbstvertrauen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, daß die Schüler nicht nur aus vorgegebenen Anlässen heraus lernen, sondern ihre Umwelt bewußt wahrnehmen. Die Umwelt wird nicht analytisch von außen betrachtet, sondern sie wird synthetisch gesehen und erlebt. Dieses ist für mich ein wesentlicher Gesichtspunkt, denn Dinge, die nur stupide gelernt werden, werden schnell wieder vergessen, denn der Gesamtzusammenhang wird häufig nicht erkannt. Wird dieser aber erkannt, so kann der Schüler diese Erfahrungen auch in seinen Alltag übertragen, so daß
es für ihn ein elementares Wissen, ist das er bewußt oder auch unbewußt immer wieder anwendet.
3 Person und Geschichte seiner Bewegung
Célestin Freinet wurde 1896 als Bauernsohn in einem Dorf in der Provence geboren. Seine Kindheit wurde einerseits durch dieses naturnahe, handwerklich-bäuerliche Milieu geprägt; anderseits von seinen Schulerfahrungen, welche er als Zwang und Drill erlebte. 1913 begann er seine Lehrerausbildung am Lehrerbildungsseminar, wurde aber 2 Jahre später in den Krieg eingezogen, von dem er mit einer Lungenverletzung zurückkam.
1920 (nach fertiger Lehrerausbildung) begann er als Lehrer an einer zweiklassigen Dorfschule in Bar-sur-Loup. Aufgrund der Lungenverletzung, des Desinteresses auf Seiten der Schüler, bedingt durch die sinnentleerten Übungen der Schulbücher, und seiner eigenen Schulerfahrung, suchte er nach neuen Unterrichtsmethoden. Häufig verläßt er mit seinen Schülern die Klasse, sucht mit ihnen Handwerker und Bauern auf und läßt die vom anschaulichen Unterricht begeisterten Schüler ihre Erfahrungen in freien Texten niederschreiben.
In dieser Zeit beschäftigte sich Freinet mit den Schriften der Reformpädagogen. Zu nennen wären hier u.a.: Kerschensteiner, Dewey, Montessori, Engels, Marx, Lenin, u.a.. Nun versuchte er diese neugefundenen Ansätze in Paris umzusetzen. Ein entscheidener Anstoß kam durch die Entdeckung der Buchdruckerei für schulische Zwecke. John Dewey´s ,,learning by doing" konnte von jetzt an auch auf die Arbeit mit Texten angewandt werden. Schon 1924 organisierte Freinet die erste schulische Korrespondenz und gründete eine Lehrerkooperative die ,,Coopèrative de l´Enseignement laic" (CEL), die sich bald zur Bewegung der ,,Ecole Moderne" formierte.
1926 heiratete er seine Frau Elise, die besonderes den ,,freien Ausdruck" weiterentwickelte. Als er 1928 an eine Schule nach St. Paul überwechselte, begann er mit seinen Mitarbeitern Arbeitsmaterialien, Nachschlagkisten und Dokumentensammlungen für die Schule herzustellen. Hier gab es bis zu diesem Zeitpunkt krasse soziale und schulische Mißstände, für deren Veränderung sich Freinet einsetzte. Dieses führte zu einem Kampf mit den Obrigkeiten, der 1933 mit der Beobachtung Freinet und anschließende Suspendierung endete. 1935 gründete Freinet mit seiner Frau Elise ein Landschulheim in Vence. 1940 wird Freinet festgenommen und in Internierungshaft gesetzt. Im Lager schrieb er viele Bücher.
1941 wird er entlassen und übernimmt die Widerstandsbewegung in Briancon. 1945 veranstaltet er den ersten pädagogischen Kongreß der Nachkriegszeit.
1947 eröffnet er seine Privatschule wieder, welche er bis zu seinem Tod am 08.10.1966 leitet. 1964 wird seine Privatschule durch die regionalen Schulbehörden als experimentelle Grundschule anerkannt.
Heute arbeiten über 25.000 Lehrer in Frankreich an Regelschulen nach der Freinetpädagogik. 4 Einflüsse der reformpädagogischen Bewegung
4.1 Grundsätzliche Forderungen und Kritikpunkte der reformpädagogischen Bewegung Die reformpädagogische Bewegung war eine europäische und amerikanische Bewegung, welche im Zeitraum von 1900 - 1930 ihren Höhepunkt erreichte. Ihr Ausgangspunkt war die Kritik am neuhumanistischen Bildungsideal im Sinne von Humboldt. Diese sah den wirklichen Bildungswert nur in einer möglichst umfangreichen geistigen Wissensvermittlung. Eine Beschäftigung mit der Wirklichkeit und den eigenen Erfahrungen galt als die niedrigste Form der Erkenntnis und als Zeitvertreib. Ziel war der geistige Mensch, ohne Bezug zu Welt und Arbeit, da sie keinen Bildungswert haben. Der Schüler ist bei der Wissensvermittlung nur rezeptiver Zuhörer. In diesem Sinne wurden auch alle sozialen Bezüge und ein Leben für die Gemeinschaft abgelehnt.
Im Gegensatz dazu forderte die reformpädagogische Bewegung die "Pädagogik vom Kinde aus". Das Kind mit seinen individuellen Bedürfnissen sollte in den Mittelpunkt gestellt werden anstelle einer einseitigen Wissensvermittlung. Die spontanen schöpferischen Kräfte des Kindes sollen freigesetzt und gefördert werden. 4.2 Ziele der Reformpädagogik sind:
- die Aufhebung der Trennung von Schule und Leben, sowie von Kopf- und Handarbeit
- eine einseitige verbal-intellektuelle Wissensvermittlung wird abgelehnt
- Individualisierung statt Unterordnung
- Aktivität, Selbsttätigkeit und Interesse sollen in allen Lernvorgängen vorherrschen
- Fächergrenzen sollen überwunden werden (Gesamtunterricht)
- die Schulbildung soll in Verbindung zur Natur und Heimat stehen
- die Selbstbestimmung der Schüler wird gefordert - es tritt eine Änderung der traditionellen Lehrerrolle ein, er ist nur noch Berater und Helfer
- die Erfahrungen der Kinderpsychologie sollen mit einfließen
· der Versuch etwas zu tun, aber nicht in der Praxis stehenbleiben und über das Getane nachdenken
- die Kraft der Gemeinschaft zu nutzen, sowohl innerhalb der Klasse wie aber auch in der Lehrerschaft
- der Reichtum, der sich aus vielen Einzelbeiträgen zusammensetzt, soll sich entfalten
- die Schüler sollen erleben, daß ihre Worte, Gefühle und Gedanken ernst genommen werden
- Heranbildung einer kritischen Einstellung gegenüber jeglichen Druckerzeugnis; Entmystifizierung des gedruckten Wortes
- Lernen an der Realität
- Schüler erleben, daß es möglich ist der immer komplexeren Umwelt nicht verständnislos, hilflos, passiv gegenüberzustehen
- zeigen, daß man sich aktiv mit der Umwelt auseinandersetzen kann
- Schüler stellen sich in spielerisch-kreativer Weise selbst dar 4.3 Die Arbeitsschulbewegung
Diese Richtung beeinflußte Freinet besonders stark. Nachfolgend nenne ich einige Pädagogen, die Freinet einschneidend beeinflußt haben. 4.3.1 Georg Kerschensteiner
Georg Kerschensteiner (1854-1932) ist wohl der bekannteste. Für ihn bedeutete Arbeit zunächst Handarbeit, wobei jedoch die damit verbundenen geistigen Vorgänge eingeschlossen sind. Er strebte nach Vollendung bei der Arbeit. Sein Arbeitsverständnis wandelte sich aufgrund seiner Auseinandersetzungen mit Hugo Gandig, welcher ihm vorwarf, die geistige Arbeit zu vernachlässigen. Nun sah er selbständige geistige Tätigkeiten auch als Arbeit, letztendlich waren sie für ihn noch mehr ein Kennzeichen der Arbeitsschule als die selbständige manuelle Arbeit.
Er knüpfte an den spontanen Betätigungstrieb des Kindes an und sah die wichtigste pädagogische Funktion der Arbeit in der Selbsttätigkeit. Hinter dieser Arbeitsschule stand der Gedanke der staatsbürgerlichen Erziehung, wozu Disziplin, Charaktererziehung und Dienst an der Gemeinschaft gehörten. Ein weiteres erzieherisches Motiv der Arbeit lag darin, alle Subjektivität der Sache unterzuordnen. So erzieht Arbeit zur Unterordnung und Verzicht. Die Arbeit in der Gemeinschaft ist wichtig, denn sie führt zum Staat und ist staatsbürgerliche Erziehung. 4.3.2 Hugo Gandig
Hugo Gandig (1860-1923) sah Arbeit nur im Sinne einer freien geistigen Arbeit. Er wollte die Steuerung des Unterrichts auf den Schüler übertragen. Gandig sah in der Selbsttätigkeit den Ausgangspunkt und das zentrale Prinzip aller Bildung. Die Selbsttätigkeit stellt den Schüler als werdende Persönlichkeit in den Mittelpunkt. Trotz dieser Individualität muß sich der Einzelne auch in die Gemeinschaft einfügen können. Aufgabe der Erziehung sei es, die Techniken (z.B. Erzählen, Lesen) zu dieser geistigen Tätigkeit zu vermitteln. Die
Schüleraktivität soll hierbei methodisiert werden. Der Schüler soll erlernte Techniken bewußt anwenden, wodurch die Lernschule in eine Arbeitsschule umgewandelt wird. 4.3.3 Pawel Petrowitsch Blonskij
Pawel Petrowitsch Blonskij (1884-1941) ist als Hauptvertreter einer weiteren Richtung der Arbeitsschulbewegung zu nennen. Seine Produktionsschule will der wirtschaftlichen und industriellen Produktionsweise des 20. Jahrhunderts entsprechen. Die Wurzeln hierfür liegen bei Karl Marx, in dessen Erziehungsauffassung das Verhältnis von Bildung und Arbeit eine zentrale Stellung einnimmt. Der Mensch erfüllt sich erst in Arbeit, sie ist das Mittel zur Selbstverwirklichung. Dabei wird Arbeit als wirtschaftlich produktive Arbeit für die Gesellschaft verstanden. Schon in der Erziehung muß diese produktive Arbeit betrieben werden. Dadurch wird die Trennung von Kopf- und Handarbeit aufgehoben (Klassengegensätze). Die Produktionsschule soll auf das Arbeiten in der Industriegesellschaft vorbereiten.
4.4 Weitere reformpädagogische Einflüsse 4.4.1 John Dewey
John Dewey (1859-1952) entwickelte die Projektmethode. Sein Prinzip war "learning by doing". - Denken entwickelt sich aus den täglichen Erfahrungen, im Handeln wird gelernt, die dabei gewonnene Erfahrung und Erkenntnis kommt dem weiteren Handeln zugute. Die Arbeit ist ein Mittel, um theoretisches Wissen zu erlangen. Dewey orientiert seinen Unterricht an den Bedürfnissen der Menschlichkeit, allerdings fest vorgegliedert. Für ihn ist die Arbeit in der Gemeinschaft wichtig, um die Kinder auf das Leben in der Gesellschaft vorzubereiten. Sie ist die der Demokratie entsprechende Schule. 4.4.2 Adolphe Ferrière
Adolphe Ferrière 1879-1919) sah anfangs ähnlich wie Kerschensteiner, den Schwerpunkt der schulischen Arbeit auf der manuellen Arbeit, die immer auch geistige Bildung bewirken würde. Handarbeit hat für ihn nur einen Wert, wenn sie Mittel zur Bildung des Geistes ist. Man muß die Welt der Natur und des Menschen beobachten, um Dokumente zu sammeln. Zentrum seiner Methode ist die Dokumentensammlung, die von den Kindern selbst angelegt wird. 4.4.3 Ovide Decroly
Ovide Decroly (1871-1932) sah den Ausgangspunkt aller Bildung in den Bedürfnissen des Kindes. Er wollte die Umgebung bewußt als Bildungsmittel verwenden. Durch praktisches Kennenlernen des Leben werden die Kinder auf das Leben vorbereitet. Einerseits soll dabei das Prinzip der Freiheit zur Geltung kommen, anderseits ist eine vom Erzieher methodisch
durchdachte Bildungsfolge anzuwenden. Der Lehrplan ist gegliedert in Interessenzentren, welche sich um die fundamentalen Bedürfnisse des Kindes gliedern. Der Unterricht ist in drei Stufen gegliedert: 1. Beobachtung und Anschauung 2. Assoziation
3. Ausdruck als Verwertung von früher gemachten Erfahrungen im Aufsatz 4.4.4 Maria Montessori
Maria Montessori (1870-1952) schuf Materialien, die zur Selbsttätigkeit und Selbsterziehung der Kinder eingesetzt werden. Damit bewegt sich das Kind zwar frei, ist jedoch durch die Begrenztheit der Materialien indirekt gelenkt. Sie ging davon aus, daß die physische Entwicklung durch äußere Reize organisiert. Die Erziehung hat die Aufgabe, die geeigneten Reize zu bieten, die die Entwicklung der kindlichen Kräfte vorantreiben, nach der es von Natur aus drängt. Diese Reize bietet das Montessorimaterial. Decroly und Montessori sind stark geprägt von der "Bewegung vom Kinde aus". Das Kind wird als Individuum angesehen, welches sich aus seiner Kraft entfalten kann. Die erzieherische Aufgabe liegt darin, ungünstige Einflüsse vom Kind fernzuhalten und ihm eine die Entwicklung fördernde Umgebung zu schaffen. 5 Grundprinzipien der Freinetpädagogik 5.1 Der Arbeitsbegriff
Der Arbeitbegriff nimmt in der Freinetpädagogik einen zentralen Stellenwert ein. Arbeit ist hier nicht Mittel zum Zweck (Bildung), wie bei Kerschensteiner, Gandig oder Dewey, sondern sie ist das Ziel der Pädagogik. Sie hat die Befriedigung der individuellen, funktionellen Bedürfnisse zum Ziel und wird deshalb vom Kind in natürlicher Weise angestrebt. Mit diesem Arbeitsbegriff steht Freinet Marx näher, der ebenfalls in Arbeit ein elementares, funktionales Bedürfnis sieht. Allerdings wird sie im Zusammenhang mit den ökonomischen und gesellschaftlichen Verhältnissen gesehen, während Freinet sich auf die erzieherischen Dimensionen beschränkt.
Das Kind hat nach Freinet kein natürliches Spiel- sondern nur ein natürliches Arbeitsbedürfnis. Das Kind spielt ein "funktionelles Spiel", in dem es seine Bedürfnisse befriedigen kann. Dieses Spiel ist eigentlich Arbeit, Kinderarbeit, Arbeit mit Spielcharakter. (Dem Tätigsein des Kindes gebürt der Begriff Arbeit, da das Kind sie als solche empfindet und das Spiel ernst nimmt.) Das Kind imitiert in dieser Arbeit die Aktivitäten der Erwachsenen und deren Zweckgerichtheiten. Wenn die Umgebung den Kindern keine Möglichkeit bietet, sich der Arbeit mit Spielcharakter zuzuwenden, müssen sie ihre Energie
auf andere Weise entladen. Sie betreiben Arbeit mit Spielcharakter (jen-travail), die aus der Sicht der Kindes ebenfalls elementare Bedürfnisse befriedigen als Ersatz für die Arbeit mit Spielcharakter. Laut Freinet werden die Kinder zu ihren Spielen mit Arbeitscharakter durch die selben Bedürfnisse motiviert wie die Erwachsenen zu ihrer Arbeit. Es geht um das zentrale Bedürfnis nach Selbsterhaltung, stark zu sein (Gruppenbildung), Leben weiterzugeben (Mutterinstinkt). Kennzeichnend dafür ist die Anstrengung durch Befriedigung.
Freinet meint, daß man Arbeit und Spiel nicht trennen kann, denn wenn die Arbeit nur noch Mühsal und nicht Befriedigung heißt und kein Teil von uns selbst ist, ist es normal, daß man ihr entrinnen will, um sich andere Befriedigungen zu schaffen.
Im Unterricht müssen Techniken wie z.B. die Druckerei und die Arbeitsateliers entwickelt werden, in denen das Bedürfnis nach Arbeit in Verbindung mit Spiel verwirklicht werden kann; indem Arbeit und Spiel identisch werden. 5.2 Psychologische Grundlagen
Das Kind hat nach Freinet eine angeborene unerklärbare Lebensenergie in sich, welche seine Entwicklung vorantreibt. Die Entwicklung vollzieht sich dabei nach bestimmten Gesetzen. Das grundlegende Gesetz des Lernens ist dabei das Gesetz des tastenden Versuchens. Die erste Entwicklungsstufe ist dabei das menschliche Tasten. Dies sind noch keine intelligenten Reaktionen, sondern mechanische Reaktionen auf die Umwelt. die noch mehr dem Zufall überlassen sind. Durch Wiederholung dieser tastenden Versuche werden sie zum automatischen Reflex, welcher dann zur Lebensregel wird, welche das spätere Verhalten bestimmen. Freinet bezeichnet dies als lebensnotwendigen Anpassungsprozeß. Die Imitation stellt ein stellvertretendes tastendes Versuchen dar, indem das Kind sich nicht selbst tastend verhält, sondern bei jemand anderen den Effekt beobachtet, und die gemäß den eigenen Zielen als wirkungsvoll bewertende Verhaltensweisen übernimmt. Entscheidend für das Entwickeln dieser Lebensregeln ist die Auseinandersetzung des Kindes mit der Umwelt. Sie bietet die Möglichkeiten und Schranken, diese Lebensregeln zu stärken oder zu schwächen. Das Kind wird sich in dieser Auseinandersetzung seiner Lebensenergie oder Kraft bewußt, die es immer weiter zu steigen versucht.
Setzt die Umwelt zu viele Schranken, muß das Kind Ersatzlebensregeln entwickeln (alle Verhaltensauffälligkeiten), um sich das Gefühl der Kraft zu erhalten und völlige Hilflosigkeit zu vermeiden. Sie befriedigen nur teilweise, haben einen Ersatzcharakter und sind realitätsfremd. Sie dürfen dem Kind nicht einfach genommen werden, da sie Mittel in einer bedrohlichen Situation sind, und sonst dem Kind der letzte Halt genommen würde.
Wenn das Kind die tastenden Versuche lenken kann, d.h. Erfahrungen bewußt einsetzen kann, spricht Freinet vom intelligenten Tasten.
Freinet unterscheidet drei Entwicklungsstufen der kindlichen Aktivität: 1. die Periode des tastenden Ausschauhaltens (Erfahrungen sammeln) 2. die Periode des "sich Einrichtens und Einordnens" (Kind beginnt Erfahrungen einzuordnen) 3. die Periode der Arbeit (Minimum der Zweckgerichtheit) Diese Phasen wiederholen sich bei jedem Lernvorgang, auch bei einem Erwachsenen. Aufgabe der Schule ist es, tastende Versuche zuzulassen, zu fördern, zu organisieren und die bestmöglichste Umgebung dafür zu schaffen. Sie kann durch entsprechende Techniken dieses beschleunigen und sich dabei auch den Auswirkungen der Imitation bedienen. Diese Aufgabe will Freinet in seinen Techniken erfüllen. 5.3 Erziehung und Natur
Durch seine eigenen Erfahrungen vom Aufwachsen auf dem Land ist Freinet sehr naturverbunden geprägt. Die Natur bietet nach seiner Meinung die besten Möglichkeiten, tastende Versuche zu machen und dabei positive Lebensregeln zu entwickeln, da sie sowohl unendliche Möglichkeiten der Erfahrung als auch natürliche unüberwindbare Schranken setzt (z.B. die Jahreszeiten). Dieser Reichtum an Möglichkeiten und die unüberwindbaren Schranken der Natur ermöglichen die Bildung von realen Lebensregeln, die Erfolg bringen und das Kraftpotential des Kindes steigern.
Das Landkind, welches diese Möglichkeit hat, besitzt eine reichhaltige, logische, wirklichkeitsnahe und an der Erfüllung seiner Lebensaufgabe orientierte Erfahrung. Da das Stadtkind diesen Ausgleich von Schranken und Möglichkeiten nicht vorfindet, muß ein möglichst reichhaltiges Milieu geschaffen werden, das die Natur versucht zu ersetzen. Freinet fordert daher die Schaffung von Kinderreservaten (großer wilder Park) und einer Schule, die Naturecken, Tiere, etc. enthält. Ähnliche Ansprüche versuchte auch Maria Montessori zu verwirklichen, doch dieses leider in einem künstlich begrenzten Raum, den Freinet ablehnte. 5.4 Pädagogische Grundlagen
Freinet fordert, ähnlich wie z.B. M. Montessori, die kindgemäße Schule, die das Kind in den Mittelpunkt der Erziehung stellt und von seinen Bedürfnissen ausgeht. Jedoch berücksichtigt Freinet auch die gesellschaftlichen Anforderungen, womit er Decroly nahe steht. Er kritisiert die Abgeschlossenheit der Schule gegenüber dem außerschulischen Leben. Der Unterricht nach Freinet erhält zahlreiche Impulse durch Kontaktaufnahme zur Arbeitswelt, Beobachtungen im Freien oder durch Besuche außenstehender Personen.
In seiner Schule erziehen und bilden sich die Kinder selbst, d.h. nicht mehr die Wissensvermittlung, sondern das selbständige Forschen der Kinder steht in dem Vordergrund. An die Stelle von sinnentleerten Übungen, Vereinzelungen und Konkurrenz treten die selbstbestimmte Arbeit und die Kooperation der Schüler. Wenn von den Interessen der Kinder ausgegangen wird, und das Kind den Sinn der Arbeit erkennt, wenn es sich nicht nur rein schulischen, sondern lebensnahen Aktivitäten widmen kann, so entsteht in ihm eine natürliche Motivation.
Freinet handelte immer nach dem Prinzip ,,Nicht für alle das Gleiche zur gleichen Zeit". Hierzu bietet er vielseitiges Material, von dem jeder das seinen Bedürfnissen entsprechende auswählen kann. Die körperliche manuelle Arbeit spielt keine untergeordnete Rolle mehr. Eigenständig regulierte Lernprozesse der Kinder stehen im Mittelpunkt des Unterrichts. So können wichtige Entwicklungsstufen durchlaufen werden. Der freie Ausdruck von Gedanken, Erlebnissen und Gefühlen spielt eine zentrale Rolle, ebenso die Stärkung des Selbstvertrauens, der Eigeninitative und der Neugierde bei den Schülern. Die Frage nach Disziplin und Ordnung ist für ihn wesentlich. Seiner Meinung nach ist ein Kind, dem man seinen Bedürfnissen entsprechende Aktivitäten anbietet, von sich selbst aus diszipliniert. Die Organisation der Arbeit und des Gemeinschaftslebens führt zur natürlichen Disziplin. Der Lehrer muß daher nicht mehr Autoritätsperson sein, sondern er ist Berater und Helfer der Kinder, die sich selbst bilden und disziplinieren.
In den Schulbüchern sieht Freinet ein Instrument der Verdummung. Sie zwingen den Kindern die Interessen einer Schulbürokratie auf und fördern den unkritischen Glauben an alles gedruckte. Anderseits zwingen sie den Lehrer, Wissen immer auf die gleiche Art und Weise zu vermitteln. Hiervon will Freinet die Lehrer und die Schüler freimachen. Die Umsetzung dieser pädagogischen Grundprinzipien geschieht mit Hilfe der von Freinet entwickelten Techniken. 6 Unterrichtstechniken
6.1 Freie Ausdrucksformen: Korrespondenz - Klassenzeitung - Druckerei In Freinet-Klassen werden keine Aufsätze zu vorgegebenen Themen verfaßt, sondern ,,freie Texte". Die Schüler schreiben über das, was sie gerade interessiert und immer wann sie das Bedürfnis danach haben. Dabei ist weder die Menge, noch das Material vorgegeben. In den "freien Texten" drücken die Schüler schon früh ihre eigenen Erfahrungen und Interessen aus, die behandelten Themen können zu weiteren Unterrichtsvorhaben Anlaß geben und so bestimmen die Schüler selbst einen Teil der Unterrichtsinhalte.
Die Klasse macht Besichtigungsgänge in die Natur, in Werkstätten etc. und schreibt die dort
gemachten Erfahrungen nieder. Die Nachbesprechung der Texte wirft neue Probleme auf, die mit Hilfe von Fachleuten, die in die Schule eingeladen werden, gelöst werden. Ansonsten steht für die nötigen Informationen zur Problemlösung eine vielfältige Materialiensammlung zur Verfügung. Es bilden sich Interessenkomplexe heraus, die sich stetig erweitern. Durch diese Form des Vorgehens wird die Schule eng mit dem Leben verknüpft. Neben realen Erlebnissen werden auch Träume, Phantasien etc. niedergeschrieben. Der ,,freie Text" erhält dadurch auch eine therapeutische Funktion, indem die Kinder ihre Erfahrungen ausdrücken und diese distanziert verarbeiten können.
Der ,,freie Text" wird jedoch nicht nur geschrieben, er wird auch gedruckt. Täglich werden ausgesuchte Texte gedruckt, die fertigen Texte werden einer Korrespondenzklasse zugesendet oder zu einer Klassenzeitung verarbeitet. Die zentrale Bedeutung der Druckerei, Korrespondenz und der Klassenzeitung liegt darin, daß die Schüler den Sinn ihres Schreibens erkennen. Sie sind zum Schreiben motiviert, da sie nicht nur für sich, sondern auch für andere schreiben. Durch die Korrespondenzklasse werden neue, bisher noch nicht behandelte Themen aufgeworfen.
Durch die Druckerei wird eine sinnvolle Arbeit hergestellt, im Sinne von Spiel mit Arbeitscharakter. Diese Arbeit fördert die Kooperation, denn alleine kann nicht oder nur sehr schwer gedruckt werden. Durch das Drucken werden intellektuelle und praktische Tätigkeiten miteinander verbunden, die Trennung von Kopf- und Handarbeit wird aufgehoben. Weiterhin fördert die Druckerei die manuelle Geschicklichkeit, die Aufmerksamkeit, das visuelle Gedächtnis und stellt in Verbindung mit dem ,,freien Text" eine natürliche Lese- und Schreibmethode dar (aktiv handelnder Umgang mit Sätzen und Buchstaben). "Beim Drucken wird die Sprache von den Händen der Kinder auseinandergenommen und wieder zusammengesetzt, sie ist keine anonyme Formulierung mehr, sondern wird ihre eigene Schöpfung". (Giradin, zit. nach Koitke 1977)
Weitere freie Ausdrucksformen sind das freie Malen, Linoldruck, Arbeiten mit dem Linographen, Fotografieren, Filmen, künstlerische Arbeiten mit Ton, Holz etc., Tanz, körperlicher Ausdruck, Rollenspiel, freies Musizieren etc.. Dadurch können die Kinder sich selbst ausdrücken, sich mitteilen und können ihr Selbstvertrauen steigern. Da sie selbst
produzieren, lernen Kinder sich kritisch gegenüber den Werken anderer zu verhalten. 6.2 Arbeitspläne
Die Arbeitsmöglichkeiten in einer Freinet-Klasse sind so zahlreich, daß eine Organisation dringend notwendig wird. Der Lehrer entwirft Jahres- und Monatspläne, die sich an den allgemeinen Richtlinien und Vorschriften orientieren. Mit den Schülern entwirft er dann Wochenpläne. Diese Pläne nehmen erstens auf die Jahres- und Monatspläne Rücksicht, und zweitens auf die Ordnung der Gemeinschaft. So können nicht alle zur gleichen Zeit drucken, es müssen Regeln beachtet werden.
Jedes Kind entwickelt einen individuellen Arbeitsplan, mit den Aufgaben, die es sich in den nächsten Tagen erfüllen will. Hierbei sind einige Aufgaben (z.B. Arbeitsblätter mit Selbstkorrektur) obligatorisch, die meisten bleiben jedoch dem Schüler selbst überlassen. Auf diese Weise wird sowohl Selbstverwaltung, Selbstverantwortung und Selbstbeherrschung geübt, als auch soziales Verhalten in Form von Rücksichtnahme und Kompromissen. Der 45-Minutenrhythmus wird aufgehoben, die Kinder können sich die Arbeit selbst einteilen. Jeden Tag steht ihnen auch Zeit zur freien Arbeit zur Verfügung. Die Arbeitspläne haben gleichzeitig auch eine Kontrollfunktion, denn sie dienen am Ende der Woche als Kontrollorgan der geleisteten Arbeit. 6.3 Arbeitsateliers
Um die Trennung von Schule und Leben aufzuheben, und die Kinder selbständig arbeiten und experimentieren zu lassen, hat Freinet auch den Klassenraum umgestaltet. Anstelle eines großen Klassenraumes hat er neben einem Gesellschaftsraum für Veranstaltungen, Vorführungen etc. spezialisierte Arbeitsateliers (Arbeitssektoren) im Schulgelände eingerichtet. Außerhalb der Schule (im Freien) befinden sich weitere Ateliers (z.B. für Feldarbeit, Tierzucht etc.). Dies ist die Idealvorstellung, doch in der Praxis werden die verschiedenen Arbeitsateliers meist durch Tische abgetrennt, oder im Klassenzimmer und Flur eingerichtet. In diesen Ateliers werden verschiedene Themenbereiche bearbeitet, manuelle sowie geistige Aktivitäten. Die Arbeitsvorhaben, die hier verwirklicht werden, entstehen aus den "freien Texten" und aus Unterrichtsgesprächen, also aus den Interessen der Kinder. 6.4 Wandzeitung und Klassenrat
An der Wandzeitung kann jeder Schüler seine Unzufriedenheit, seine Verbesserungsvorschläge sowie seine positiven Eindrücke kundtun. Im Klassenrat werden diese Eintragungen besprochen. Der Klassenrat dient der Konfliktlösung sowie der Besprechung und Initiierung von Vorhaben. Er ist ein Mittel zur Selbstverwaltung der
Schüler. Durch ihn wird gelernt, Kritik zu ertragen und Stellung zu beziehen. Damit fördert die Wandzeitung und der Klassenrat Techniken zu sozialen Verhalten und zur Verantwortung für die Gemeinschaft. 6.5 Arbeitsmittel
Freinet hat eine Vielzahl von Arbeitsmaterialien entwickelt, um in den Klassen eine individuelle, selbständige Arbeit zu ermöglichen. 6.5.1 Arbeitsblätter
Sie bestehen aus Arbeitskarten mit bestimmten Aufgaben und Lösungskarten zur Selbstkontrolle, sowie Textkarten für den Lehrer. Mit diesen Arbeitskarten trägt Freinet neben dem individuallisierten und selbständigen Unterricht auch den Lernzielen des staatlichen Schulwesens Rechnung, die am Ende des Jahres erreicht werden müssen. 6.5.2 Sachblätter
Freinet-Lehrer schicken Texte von Wissenschaftlern, Zeitungsberichte, Schülerarbeiten etc. an die CEL 1 oder ICEM 2 , die das Material zu Sachblättern zusammenstellen und sie den Mitgliedern zusenden. Hier finden die Schüler die notwendigen Informationen zur Behandlung eines Themas. 6.5.3 Dokumentensammlung
Alle Freinet-Klassen besitzen in Anlehnung an Fernière eine eigene Dokumentensammlung. Hier werden die behandelten Unterrichtseinheiten mit allen dazu entwickelten Material eingeordnet (Texte, Zeichnungen, Buchauszüge etc.). Im Laufe der Zeit entsteht ein wertvolles, in Eigenarbeit erstelltes Archiv. 6.5.4 Arbeitsbücherei
Die Arbeitsbücherei ist eines der wertvollsten Arbeitsmittel der Ecole Moderne. Sie enthält mehrere hundert Sachhefte, die von den Lehrern in Eigenarbeit zu den verschiedenen Themen ausgearbeitet worden sind. (Sie können auch über die Organisation der Ecole Moderne bezogen werden) Wenn sich ein Schüler für ein bestimmtes Thema interessiert, kann er sich in einem dieser Hefte informieren. Sie sind in der Regel sehr anschaulich und mit einem kurzen Text versehen.
Die Arbeitsblätter, die Sachblätter und die Arbeitsbücherei ersetzen zusammen mit der Klassenbibliothek und der Dokumentensammlung, welche aus "normalen" Büchern besteht, die Schulbücher und den traditionellen Fächerunterricht. 7 Schlußbemerkung und Kritik
Es hat sich gezeigt, daß in den Richtlinien der Sonderschule für Lernbehinderte und die Freinetpädagogik starke Übereinstimmungen bestehen. Daher ist es verwunderlich, daß in der
Praxis in Deutschland die Freinetpädagogik nur sehr selten angewandt wird. Gerade bei einer so heterogenen Schülerschaft würde sich die Individualisierung und Differenzierung positiv auswirken. "Normale" Medien und Schulbücher werden von einem großen Teil der Schüler abgelehnt, denn durch diese werden ihre Schwächen nicht schnell beseitigt, sondern nur offenbart.
Als positiv erweist sich auch die Trennung von der Kopf- und der Handarbeit, wie auch die Auflösung der Trennung von Schule und Leben.
Allerdings zeigen sich auch Schwächen bei der Freinetdruckerei. Diese liegen hauptsächlich in der spiegelverkehrten Setztechnik, der begrenzten Kapazität der gedruckten Texte. Ein weiterer Schwachpunkt der Freinetpädagogik ist die Frage, ob die Erziehung den Qualitätsanforderungen der industriellen Produktionsweise entspricht. Daher müßten die Freinet-Techniken um eine ökonomische Komponente erweitert werden. 8 Literaturverzeichnis
- Freinet; C: Pädagogische Texte; Reinbeck 1980
- Freinet, C.: Die moderne französische Schule; Paderborn 1979 2
- Freinet, E.: Erziehung ohne Zwang; Paderborn 1981 · Henning; Ch. / Zülch, H.-M.: Konzept der Freinet-Pädagogik; Reinbeck 1976
- Jörg, H.: Célestin Freinet, die Bewegung "Moderene Schule und das französische Schulwesen heute; Paderborn 1979 2
- Zehrfeld, K.: Freinet in der Praxis; Weinheim und Basel 1779 2 1 CEL = Coopèrative de l´Enseignement laicm (Es war ursprünglich der Name für die gesamte Freinet Bewegung. Seit 1948 ist sie eine Verbrauchsgenossenschaft, der heutige Materialvertrieb.)
2 ICEM = Institut Cooperatif de l´Ecole Moderne (1948 gegründet, heute eine lockere Organisation von Lehrergruppen, die sich mit dem inhaltlichen Aspekt der Pädagogik auf regionaler Ebene auseinandersetzt.)
Schlagworte:
Seminararbeit, hausarbeiten.de, lit_1996-buch, e-book,
summary:
-
Notiz:
Bewertung: (keine), Kosten: 1,49 €
Uni Dortmund
Titel: Freinetpädagogik unter medienpädagogischen Gesichtspunkten, eine Alternative zu den allgemeinen Medien?
Veranstaltung: Seminar: Bilder und Bildung
Autor:Dieter MattickJahr: 1996
Seiten: 15
Archivnummer: V95807
ISBN (eBook): 978-3-638-08485-7
DOI: 10.3239/9783638084857
Dateigröße: 185 KB
Sprache: Deutsch
|
ID: 1524 | hinzugefügt von Jürgen an 12:12 - 28.10.2002 |
title: Experiment Zeitung by Mayer, Werner |
|
Text:
Experiment Zeitung
oder: Warum tust du dir das an?
WERNER MAYER
Beides ist schwer zu beschreiben. Das Experiment: Zeitung geht auf einen Wachtraum zurück, auf einen kurzen, klaren und vielversprechenden Wachtraum. Und während das Experiment: Zeitung lief, fragte mich nicht nur meine nähere, zusehende oder betroffene Umgebung, warum ich mir diese Arbeit antäte - ich fragte mich hin und wieder auch. Das Experiment: Zeitung ist zu Ende und ich weiß jetzt, warum ich mir das antat!
Die Idee
Die Idee wurde auf seltsame Weise geboren. Ich saß inmitten einer großen Gruppe von SchulleiterInnen und hörte - nicht zum ersten Mal - die wesentlichen Gründe für eine Qualtätssicherung des Schulbetriebs. Wahrscheinlich deshalb, weil mir die Ziele und Argumente nicht neu waren, stahl sich meine Konzentration ein wenig an den Rand des Vortrags ohne ganz auszublenden und begann um den Kern der Debatte zu kreisen: Wenn Qualität gesichert werden soll, muss sie in irgend einer Form vorhanden sein. Aber wo ist sie, die Qualität, die doch so offenbar in jeder Schule vorhanden ist - auch in unserer?
Müsste ich ein Bild unserer Schule wiedergeben und zöge ich dafür die Begebenheiten heran, die mir im Laufe des Schulalltags unterkommen, ergäbe das ein düsteres Bild. Denn offenbar landen in erster Linie Probleme bei mir, jedenfalls Mühsames und Unbewältigtes, Grenzüberschreitung und Hilflosigkeit.
Warum kommt aber niemand zu mir und teilt mit, was gelungen ist, was außerordentlich gut gelungen ist? Nun: wahrscheinlich würde ich es auch nicht tun ... Es scheint nicht angebracht zu sein, über sich selbst lobende Worte zu finden. Bescheidenheit verschleiert Qualität ...
Schlagworte:
atsch-h9
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2712 | hinzugefügt von user unknown an 16:57 - 15.12.2005 |
title: Verstehen heißt wiedererfinden by MERZ, MARTIN |
|
Text:
Verstehen heißt wiedererfinden<p>
Eine Zeitreise und Spurensuche<p>
Eine Vielzahl von Spuren zeichnen diesen Weg - zuviel um noch richtig wahrgenommen zu werden. Irgendwo und irgendwann tauchen sie wieder auf aus der Vergangenheit, knüpfen an an Geschehnisse, die weit schon zurückliegen, gehen ein Stück des Weges mit, gehen auf in neue Entwicklungen - scheinbar ganz automatisch - treiben diese an, verfestigen, machen stark - auch starrköpfig - und - melden sich irgendwann, irgendwo zurück - als Zeichen, als Bestandteil, als Grundsatz für alles Weitere.<p>
Verstehen heißt wiedererfinden, wiederentdecken von Spuren - alten und neuen - Spuren, die unbewusst, aber längst schon Teil des Seins, des Tuns und des Verstehens sind. <p>
Verstehen heißt wiedererfinden - und wiederum zeichnen sich dabei neue Spuren in die Persönlichkeit. <p>
Die erste dieser Spuren ist - ROT - tauchte und taucht immer wieder auf. Ein roter Faden, im wahrsten Sinne des Wortes. Rote Blätter, roter Roller, rote Cordhose - Marti-s Lieblingsfarbe. <br>
Sie wurde zunehmend zum dynamischen Prinzip, das dieser Farbe inneliegt, um gleichfalls Freude und Angst, Kraft und in Frage stellen - einen Tanz auf dem Vulkan - darstellt. <p>
...
Schlagworte:
atsch-h01, lit-1997_art,
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2555 | hinzugefügt von Jürgen an 00:40 - 25.9.2005 |
title: Alle Kinder sind Künstler by Merz, Martin |
|
Titel: | Alle Kinder sind Künstler |
Autor: | Merz, Martin | Sprache: | deutsch |
Quelle: | Kremsmünster, in: Atelier Schule Heft 1 | Quellentyp: | Artikel aus Zeitschrift |
veröffentlicht am: | DD.11.1997 | | |
url: | |
Text:
Alle Kinder sind Künstler
"Als ich sechs Jahre alt war ..."
So beginnt der "Kleine Prinz" von Saint Exupery und er erzählt, wie seine Laufbahn - die eines Malers - jäh gestoppt wurde, durch das Unverständnis der Erwachsenen.
Als ich sechs Jahre alt war, und immer wieder mit Stiften, Pinseln, frisch gepresstem Blütensaft und allerlei, was um mich war, der Welt ein neues Bild gegeben hatte -
als ich sechs Jahre alt war, begann meine Schulzeit und nicht ich gab der Welt immer neue Bilder - die Welt gab mir ihr Bild.
Im Korsett Schule war kein Raum, keine Zeit, keine Möglichkeit für meine Bilder. Also malte ich auch keine mehr.
Etwa 20 Jahre lang entstanden die Bilder in meinem Kopf - aber gesehen hat sie kaum wer.
Erst die gemeinsame Arbeit mit den Kindern ließ die Bilder wieder zu Gestalt und Form werden, macht sie nicht nur spürbar, sondern auch sichtbar.
Schlagworte:
atsch-h01, lit-1997_art,
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2560 | hinzugefügt von Jürgen an 01:23 - 25.9.2005 |
title: Von der Magie des Feuers ... by Merz, Martin |
|
Text:
Von der Magie des Feuers, <br>
der Faszination leuchtender Sterne<br>
und der Stille der Finsternis<p>
Weihnachtszeit in der Volksschule<p>
Jedes Jahr, wenn Winter ist und wir das noch düstere Klassenzimmer betreten, kommt bei den Kindern und bei mir eine etwas eigenartige Stimmung auf. Sind die Kinder meist damit beschäftigt im Halbdunkel zu geistern, sich zu verstecken und andere zu erschrecken (unsere Klasse, die ehemalige Direktorswohnung der VS von Kirchberg mit mäßigem Licht, aber dafür umso mehr Ecken und Winkeln, ist ganz ideal dafür), bin ich doch recht häufig auf dem mühsamen Weg, im Halbdunkel nach Lichtschalter und Durchblick zu suchen. Soweit zum Vorspiel eines abenteuerlichen Vormittages - etwa um die Adventszeit.<p>
Schlagworte:
atsch-h02, lit-1997_art,
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2580 | hinzugefügt von Jürgen an 19:19 - 28.9.2005 |
title: Freinet-Pädagogik zu lehren und zu lernen by Merz, Martin |
|
Text:
Freinet-Pädagogik Lehren und Lernen
MARTIN MERZ
Freinet-Pädagogik zu lehren und zu lernen - kann als Auftrag, als pädagogische Notwendigkeit, als demokratiepolitische und gesellschaftliche Verantwortung angesehen werden;
Freinet-Pädagogik zu leben
soll jedoch die Zielvorstellung sein.
Somit stellen sich gleich die Prinzipien klar, die eine Fortbildung im Sinne der Freinet-Pädagogik beinhaltet.
Es sind die Prinzipien, die täglich in einer Freinet-Klasse Priorität haben: Selbstverantwortung und Selbständigkeit; Tastendes Versuchen,
in Frage stellen und neu definieren;
miteinander und voneinander lernen;....
Fazit:
Schlagworte:
atsch-h3
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2596 | hinzugefügt von Jürgen an 23:04 - 28.9.2005 |
title: Bunte Flecken im Schulleben by Merz, Martin |
|
Text:
Bunte Flecken im Schulleben
Festrede zur Präsentation des Buches "Tastendes Versuchen - Wissenschaftliche Erkenntnis" im Palais Epstein, Wien am 26. März 1998
MARTIN MERZ
Begrüßung und Einleitung
Ich begrüße Sie, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, und Euch liebe Freundinnen und Freunde der Freinet-Pädagogik zu dieser Festveranstaltung anlässlich der Präsentation des Buches "Tastendes Versuchen - Wissenschaftliche Erkenntnisse zur Aktualität der Freinet-Pädagogik", eines Buches, das einerseits an sich schon einen Höhepunkt in der Arbeit engagierter Freinet-Pädagoginnen und Freinet-Pädagogen darstellt, das andererseits einen Höhepunkt in der Arbeit für die Freinet-Pädagogik in Österreich dokumentiert - das Freinet-Symposion im Herbst 1996 in Wien. Bei dieser Veranstaltung anlässlich des 100.Geburtstages des französischen Reformpädagogen Celestin Freinet wurde nicht nur sehr gut vor Augen und Ohren geführt, was unter Freinet-Pädagogik zu verstehen ist, was die Grundgedanken von Elise und Celestin Freinet waren und wie Freinet-Pädagoginnen und -Pädagogen bis zur heutigen Zeit diese Grundgedanken weiterführten und -führen; bei dieser Veranstaltung präsentierte sich die österreichische Freinet-Bewegung, in diesem Falle der Wiener Verein F.L.E.K. eindrucksvoll in der Öffentlichkeit.
Schlagworte:
atsch-so-1
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2626 | hinzugefügt von Jürgen an 07:01 - 30.11.2005 |
title: Spielräume und Lernräume by Merz, Martin |
|
Text:
Spielräume und Lernräume
MARTIN MERZ
Spielraum bedeutet, landläufig gesagt, Platz und Bewegungsfreiheit zu haben, Raum zum Erleben, zum Entdecken, zum Variieren, zum Probieren,...
Im Spielraum tun sich jede Menge Möglichkeiten auf, Möglichkeiten der Entwicklung, Möglichkeiten des Verweilens oder der Rückschau.
Im Spielraum steckt Freiheit. - Freiheit, den Raum so oder anders zu nützen. Wenn Freinet schreibt: "....am Glanz der Augen misst man das Maß der Freiheit....", so sind es diese Spielräume, die es unter anderem braucht, um diesen Glanz der Augen hervorzurufen. Umgekehrt sind es die leuchtenden Augen, die immer wieder Ausschau nach weiteren Räumen und Möglichkeiten halten, die Räume erweitern, sie gestalten, neu einrichten oder verändern.
Es ist der Glanz der Augen, der offenbart, wie die Suche nach der Identität, dem "Ich" und nach der Welt, dem "Wir", sich gestaltet. Eben dazu braucht es adäquate Spielräume, Räume in denen das Ego Gestalt annimmt, Räume in denen die Welt gestaltet wird und Formen gewinnt. Das passiert mit allen Sinnen ebenso, wie mit sozialer Kompetenz, mit Verantwortung sich selbst wie auch der Umwelt gegenüber. Das geschieht mit ganzer Aufwendung persönlicher Fähigkeiten, wie auch unter Berücksichtigung eigener Mängel und Schwächen, vor allem aber unter Aufwendung aller kreativen Kräfte und Möglichkeiten. Diese Spielräume sind Lernräume in ihrer höchst entwickelten, ihrer höchst anspruchsvollen Form, sind Lernräume, in denen Raum zum Lernen und Entwickeln, zum Erfahren und Ausprobieren, zum Suchen und Finden, zum Gestalten und sich Ausdrücken in seiner ursprünglichen Form gegeben ist. Hier kann das Kind, wie Jochen Hering es beschreibt, Eigen-Sinn entwickeln, funktioniert Lernen in seiner natürlichen Weise. Es herrscht eine neue Schulkultur vor, wobei die Betonung auf Kultur gelegt werden soll, denn eine Schule an der Schwelle zum neuen Jahrtausend muss ein kultureller Raum sein, in dem gelebt wird, was eine Gesellschaft auszeichnet, und nicht was sie eigentlich vermeiden sollte. Wenn es wichtig ist, dass Selbständigkeit und Verantwortungsbereitschaft einen Menschen auszeichnet, dann muss die Schule dafür Raum geben, dann werden Kinder die Arbeit mitorganisieren und -gestalten, dann geht der Gemeinschaftssinn vom Klassenrat aus, dann kommen die Arbeitsimpulse von der Klassengemeinschaft und die Erledigung wird von ihr getragen.
Schlagworte:
atsch-h7
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2687 | hinzugefügt von Jürgen an 07:42 - 15.12.2005 |
title: MANDALAS UND URFORMEN by Merz, Martin |
|
Text:
MANDALAS UND URFORMEN -
eine kreative Erforschung der Welt um uns
MARTIN MERZ
Der Löwenzahn hat ein Löwenzahn-Mandala...
.... reimte Julian vor sich hin, als die Sternschnuppenkinder (so taufte sich die Klasse am Beginn des ersten Schuljahres) auf der Wiese und in der Klasse die zuerst gelb und dann weiß leuchtende Pflanze erforschte.
Aus dem Kindergedanken, der in seiner sprachlichen Verknappung und inhaltlichen Ausdruckskraft, der in gedruckter Form die Lesewand bereicherte, später ein Teil des Klassenlesebuches war und auch als PostkarText zu anderen Klassen geschickt wurde, aus diesem Kindergedanken entsprang gut ein halbes Jahr später die Klassenidee, Mandalas genauer zu erforschen und als Projektthema zu wählen.
Schlagworte:
atsch-h7
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2689 | hinzugefügt von Jürgen an 07:47 - 15.12.2005 |
title: LandArt – Kunst in der Landschaft by Merz, Martin |
|
Text:
LandArt – Kunst in der Landschaft
Naturmaterial als Kunstgegenstand
MARTIN MERZ
Landart for Kids:
LandArt, eine relativ junge Kunstrichtung, zumindest relativ unbekannt, macht sich natürliche Situationen und Gegebenheiten, Landschaftsformen und vor allem Materialien zu eigen um kreativ schöpferisch zu gestalten.
Ein sehr berühmter Repräsentant dieser Kunstform ist Andy Goldsworthy, dessen Bildbände (im Verlag 2001) Kinder wie Erwachsene begeistern und inspirieren.
Im Zusammenhang mit Sinneswahrnehmung und Naturerfahrung, mit ökologischem Denken und dem Erleben, dem Erforschen und dem gestalterischen Auseinandersetzen mit der direkten Umgebung und der weiteren Umwelt – einem grundlegenden Prinzip der Freinet-Pädagogik – bildet LandArt einen wichtigen und individuell-kreativen Bestandteil in der pädagogischen Arbeit. Wobei wiederum das Prinzip gilt: "Den Kindern Raum und Zeit geben!"
Schlagworte:
atsch-h7
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2691 | hinzugefügt von Jürgen an 07:51 - 15.12.2005 |
title: Kommunikation und Korrespondenz by Merz, Martin |
|
Text:
KOMMUNIKATION & KORRESPONDENZ
Editorial Heft 9/Juni 2000
MARTIN MERZ
"Die Freinet-Pädagogik – und das macht sie heute so attraktiv – verfügt über kein geschlossenes Konzept. Sie ist eine offene Pädagogik, angewiesen auf Weiterentwicklung und Kommunikation... ." war in der letzten Atelier Schule Zeitung im Artikel von Reiner Ubbelohde zu lesen.
Es ist also der Prozess, der die Basis dieser Pädagogik bildet – und dabei denke ich nicht bloß an die Kinder. Gestaltet sich Freinet-Pädagogik in ihrem Wesen, so ist permanente Weiterentwicklung die logische Folge.
Schlagworte:
atsch-h9
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2703 | hinzugefügt von user unknown an 08:26 - 15.12.2005 |
title: Aus der Schriftstellerkartei by Merz, Martin |
|
Text:
Aus der Schriftstellerkartei
Thema STEINE
MARTIN MERZ
EIN STEIN AM WEGRAND 1
Mach dich auf die Suche nach einem Stein
der dich besonders anspricht
und der zu dir selber passt.
Erzähle seine Geschichte,
seine Erlebnisse,
seine Gedankenso,
wie wenn du selbst der Stein wärst.
STREIFENTEXT
Jedes Kind hat einen Papierstreifen und schreibt darauf einen Satz, der zum Thema passt.
Die Satzstreifen legt ihr einfach auf den Boden.
Jetzt schaut ihr, ob und wie die Sätze zusammenpassen und ordnet sie.
Am Schluss lest ihr miteinander den Streifentext.
Schlagworte:
atsch-h9
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2708 | hinzugefügt von Jürgen an 08:44 - 15.12.2005 |
title: Kunst im Schnee by Merz, Martin |
|
Text:
Martin Merz
Wenn die Landschaft von einer weißen Schneedecke überzogen ist, so präsentiert sie sich in ihrer Ruhe und ganzen Weite. Eine Wiese wird zu einer stillen, leeren Fläche und jede Spur darin gibt ihr eine eigene Struktur: Eine Tierspur zieht sich über die weiße Fläche, manchmal zeichnet der Wind seine strukturierten Muster, ein paar Blätter entwickeln auf dem neutralen Untergrund völlig neue Erscheinungsbilder... .
Natürlich finden sich auch bald schöne oder weniger schöne Spuren menschlicher Art, die meist unbewusst hinterlassen, aber in ihrer Gestaltung Rückschlüsse auf verschiedene Geschehnisse geben.
Schlagworte:
atsch-h10
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2722 | hinzugefügt von Jürgen an 20:48 - 15.12.2005 |
title: Bunte Flecken im Schulleben by Merz, Martin |
|
Text:
Bunte Flecken im Schulleben
Ein bunter Fleck im Schulleben entsteht,
wenn Hansi seinen neuesten Text vorliest,
wenn Angelika ihr selbstgemachtes Buch vorstellt.
Ein bunter Fleck im Schulleben entsteht,
wenn Michael seine Entdeckung dokumentiert,
wenn Mathias uns mit einem Versuch in Staunen versetzt.
Schlagworte:
atsch-h11
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2726 | hinzugefügt von Jürgen an 20:57 - 15.12.2005 |
title: Bunt-bewegte BauSteine by Merz, Martin |
|
Text:
Bunt-bewegte BauSteine und praktische Vielfalt
MARTIN MERZ
Wenn Freinet-Pädagogik eine pädagogische Bewegung sein soll, und das ist ihr ganz besonderes Wesen, dann spielt sich diese Bewegung, diese Ent-wicklung und Ent-faltung, auf mehreren Ebenen und in unterschiedlichsten Formen ab. Dies ist gleichzeitig das Problem einerseits und die Chance andererseits.
Schlagworte:
atsch-h11
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2727 | hinzugefügt von Jürgen an 21:01 - 15.12.2005 |
title: Vom sagenhaften Mittelalter und der Kunstschmiede der Sternschnuppenkinder by Merz, Martin |
|
Text:
-
Schlagworte:
atsch-h12, lit-art_2001,
summary:
-
keine Notizen verfügbar
|
ID: 5419 | hinzugefügt von Jürgen an 03:10 - 13.4.2021 |
title: Regentag by Merz, Martin |
|
Text:
-
Schlagworte:
atsch-h12, lit-art_2001,
summary:
-
keine Notizen verfügbar
|
ID: 5420 | hinzugefügt von Jürgen an 03:13 - 13.4.2021 |
title: Sein FeuerSchein Sein by Merz, Martin |
|
Text:
-
Schlagworte:
atsch-h12, lit-art_2001,
summary:
-
keine Notizen verfügbar
|
ID: 5423 | hinzugefügt von Jürgen an 03:25 - 13.4.2021 |
title: Avenidas by Merz, Martin |
|
Text:
-
Schlagworte:
atsch-h12, lit-art_2001,
summary:
-
keine Notizen verfügbar
|
ID: 5424 | hinzugefügt von Jürgen an 03:27 - 13.4.2021 |
title: Wie wollt ihr wissen, dass der Ball ... by Mützelfeldt, Wolfgang |
|
Text:
Wie wollt ihr wissen, dass der Ball genau in der Mitte des Papiers liegt?
WOLFGANG MÜTZELFELDT | Autoreninfo
Wir unterscheiden zwischen Mathematik und Rechnen. Beim Rechnen wird mit den Grundrechenarten hantiert. Einige Kinder wollen immer wieder Rechenaufgaben haben und haben aus mir unerfindlichen Gründen Lust, dieses dürren Zahlen zu addieren oder zu subtrahieren. Einige Zeit waren auch Zweier-Rechenspiele und "Mathe- Mau-Mau" beliebt.
Die Rechenbegeisterung flammt immer wieder auf und ebbt dann wieder ab.
Schlagworte:
atsch-h10
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2716 | hinzugefügt von Jürgen an 17:14 - 15.12.2005 |
title: Fotos Ateliers 7.-11- Mai 86 by o.A. |
|
Titel: | Fotos Ateliers 7.-11- Mai 86 |
Autor: | o.A. | Sprache: | deutsch |
Quelle: | o.O. In: Bindestrich-04, p. 26 | Quellentyp: | Artikel aus Zeitschrift |
veröffentlicht am: | 11.11.1986 | | |
url: | |
Text:
-
Schlagworte:
Bindestrich-04, lit_1986-art,
summary:
-
keine Notizen verfügbar
|
ID: 235 | hinzugefügt von Peter an 15:01 - 17.4.2005 |
title: Ersteindrücke aus dem Malatelier by o.A. |
|
Titel: | Ersteindrücke aus dem Malatelier |
Autor: | o.A. | Sprache: | deutsch |
Quelle: | o.O., in: Bindestrich-07 p. 28 - 32 | Quellentyp: | Artikel aus Zeitschrift |
veröffentlicht am: | 1.1.1991 | | |
url: | |
Text:
-
Schlagworte:
summary:
-
keine Notizen verfügbar
|
ID: 285 | hinzugefügt von Peter an 12:12 - 28.10.2002 |
title: Bausteine der Freinet-Pädagogik by o.A. |
|
Text:
BAUSTEINE der FREINET-PÄDAGOGIK<p>
Den KINDERN das WORT geben<br>
Den KINDERN das WORT lassen<br>
Den KINDERN RAUM lassen<p>
DAS WIR IN DIESER WELT<p>
Sprache und Text bekommen dann Bedeutung, wenn mit anderen Kontakt aufgenommen wird<br>
Gespräche<br>
Klassentagebuch, Wandzeitung<br>
Klassenzeitung<br>
Klassenkorrespondenz<br>
selbstgemachte Bücher<p>
...
Schlagworte:
atsch-h0,
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2566 | hinzugefügt von Jürgen an 01:40 - 25.9.2005 |
title: Charta des Kindes by o.A. |
|
Text:
Charta des Kindes<p>
Nantes - März 1957, in: L'E 21/1957 (April), 8 f<p>
Der Kongreß legt den öffentlichen Gewalten, den unterrichtlichen Organisationen, den Elternvereinigungen und der U.N.E.S.C.O. den Entwurf einer CHARTA DES KINDES vor. Er bittet, diese Charta zu prüfen und zu studieren mit dem Ziel der offiziellen Veröffentlichung einer Charta zur Vervollständigung der Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte von 1789 und der allgemeinen Menschenrechtserklärung der U.N.O.<p>
Es gab eine Zeit, wo sich in den Nationen bestimmte Menschen mit höheren Rechten versehen glaubten und sich aufgrund dessen in die Lage versetzt sahen, sich anderen Menschen gegenüber, die sie als geringerwertig betrachteten, als Herren aufzuspielen und von ihnen Gehorsam zu verlangen. <br>
Die Französische Erklärung der Rechte des Menschen und des Bürgers hat seit 1789 betont, daß alle "Menschen frei und gleich an Rechten geboren sind und es bleiben". <p>
Schlagworte:
atsch-h3
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2583 | hinzugefügt von Jürgen an 19:32 - 28.9.2005 |
title: Freiräume sichern Linzer Erklärung by o.A. |
|
Text:
Freiräume sichern
Linzer Erklärung
Aufgrund der aktuellen Diskussionen über Schulnoten fühlen sich die Unterzeichneten aus Pädagogik & Wissenschaft verpflichtet, folgende Erklärung abzugeben:
1. Ziffernnoten sind nicht objektiv
Noten sagen wenig bis gar nichts darüber aus, was jemand wirklich kann und wie gut sich ein Schüler oder eine Schülerin außerhalb der Schule, also im Beruf oder im Leben, bewähren wird. Zu Recht messen daher Firmen, die Lehrlinge einstellen, oder Personalbüros, die Berufstätige vermitteln, den Noten praktisch kaum Bedeutung bei, sondern führen immer wieder eigene Erhebungen und Testungen über die Leistungen ihrer Bewerber durch. Je bedeutsamer die Position ist, um die sich jemand bewirbt, desto geringerer Wert wird den Schulnoten zugeschrieben.
Schlagworte:
atsch-h5, Resolution,
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2637 | hinzugefügt von Jürgen an 07:25 - 30.11.2005 |
title: Eine curriculare fabel by o.A. |
|
Text:
Eine curriculare Fabel
oder:
Das Konzept individueller Unterschiede
Es gab einmal eine Zeit, da hatten die Tiere eine Schule.
Das Lernen bestand aus Rennen, Klettern, Fliegen und Schwimmen.
Und alle Tiere wurden in allen Fächern unterrichtet.
Die Ente war gut im Schwimmen; besser sogar noch als der Lehrer.
Schlagworte:
atsch-h5
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2641 | hinzugefügt von Jürgen an 07:41 - 30.11.2005 |
title: Freinet-Kongress in Schaan/FL by o.A. |
|
Text:
Freinet-Kongress in Schaan/FL
Der Schweizerische Freinet-Kongress findet alle zwei Jahre statt. LehrerInnen und PädagogInnen setzen sich mit der Reformpädagogik von Célestin Freinet auseinander, tauschen ihre Erfahrungen in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen aus und erweitern ihre Kompetenzen in Ateliers
(Workshops). Der Anlass findet erstmals in Liechtenstein statt und wird durch
die «Arbeitsgruppe Freinetpädagogik Ostschweiz» organisiert.
Der Freinet-Kongress findet an Auffahrt 2008statt. Er beginnt am Mittwoch, 30. April gegen
Abend und endet am Samstagmittag, 3. Mai 2008. Teilnehmen können alle interessierten
KollegInnen aus der Schweiz und dem Ausland, eine Mitgliedschaft ist nicht Voraussetzung.
Ganz im Gegenteil ist ein solcher Anlass die absolut beste Möglichkeit, Einblicke in eine Reformpädagogik zu riskieren, welche heute aktueller ist denn je.
Célestin Freinet (1896–1966) war einer der bedeutendsten Reformpädagogen des letzten
Jahrhunderts, welcher das Schulwesen stark mitprägte und dessen Ansätze bis heute
nichts an Aktualität eingebüsst haben. Die Pädagogik Freinets und der «École Moderne»
begegnen uns in Begriffen wie beispielsweise Projekt-Unterricht, schülerzentrierte Lernformen,
Integration und Klassenrat.
Für den Kongress 2008 konnten namhafte Referentinnen und Referenten sowie Atelierleiterinnen
und Atelierleiter aus der Schweiz, Österreich und Deutschland verpflichtet werden.
In den sogenannten Langzeitateliers wird über alle drei Tage jeweils am Vormittag
am gleichen Thema gearbeitet. Vorgesehen sind dazu folgende Angebote:
Labyrinthe, Irrgärten, Wege – mathematische Aspekte und Fragen mit Werner Hangartner, PHSG Rorschach
SpurenSuche-TatOrt – Schule ausserhalb des Schulzimmers mit Donatus Stemmle, PHZH
Farben-Wörter-Bilder-Texte – freier Ausdruck und Sprachspiele mit Martin Merz aus Steyr,
Oberösterreich
Lernen ist Kooperation – Kooperation ist lernbar mit Uschi Resch und Walter Hövel aus
Eitorf, Deutschland
Lesung aus der persönlichen Korrespondenz zwischen Célestin Freinet und seiner Frau Elise während des Zweiten Weltkriegs mit Dr. Herbert Hagstedt, Universität Kassel, Deutschland
Die «Arbeitsgruppe Freinetpädagogik Ostschweiz» ist eine Regionalgruppe der «Freinet Gruppe Schweiz», bestehend aus engagierten Lehrpersonen, welche auf ehrenamtlicher Basis zusammenarbeiten. Ihre Kurse und Veranstaltungen sind vom Bildungsdepartement des Kantons St.Gallen anerkannt und werden an die kantonale Weiterbildungspflicht angerechnet.
Für genauere Informationen: www.freinetkongress.ch
Anmeldungen an: info@freinetkongress.ch
Anmeldungen bis Ende Januar geniessen eine Reduktion auf den Kongressbeitrag!
Für das Organisationskomitee:
Andi Honegger, Nesslau, 071 994 29 69
Schlagworte:
lit_2008-art
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 3276 | hinzugefügt von Jürgen an 19:26 - 16.7.2009 |
title: Atelier-musée Gutenberg /Encre & Plomb. CH-1022 Chavannes-Renens by o.A. |
|
Titel: | Atelier-musée Gutenberg /Encre & Plomb. CH-1022 Chavannes-Renens |
Autor: | o.A. | Sprache: | französisch |
Quelle: | Zürich, Bindestrich 59, p. 22 | Quellentyp: | Artikel aus Zeitschrift |
veröffentlicht am: | 00.09.2007 | | |
url: | |
Text:
-
Schlagworte:
lit_2007-art, Bindestrich-59,
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 4033 | hinzugefügt von Jürgen an 16:14 - 17.2.2012 |
title: Impressionen Atelierarbeit Elisabethstift Schule Berlin by o.A. |
|
Titel: | Impressionen Atelierarbeit Elisabethstift Schule Berlin |
Autor: | o.A. | Sprache: | deutsch |
Quelle: | Bremen, Fragen und Versuche, Heft 145 S. 8 | Quellentyp: | Artikel aus Zeitschrift |
veröffentlicht am: | DD.9.2013 | | |
url: | |
Text:
-
Schlagworte:
lit_2013-art, fuv-145,
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 4532 | hinzugefügt von Jürgen an 05:43 - 8.1.2014 |
title: Betreff: Bitte um Kenntnisnahme und Aushang by o.A. |
|
Titel: | Betreff: Bitte um Kenntnisnahme und Aushang |
Autor: | o.A. | Sprache: | deutsch |
Quelle: | Wien, Elise 7, S. 8 | Quellentyp: | Artikel aus Zeitschrift |
veröffentlicht am: | DD.MM.2014 | | |
url: | |
Text:
78 Teilnehmer_innen der bundesweiten Fortbildungsveranstaltung "Atelier Freinet", die vom 11. - 15. 4.2014 in Pressbaum, Niederösterreich stattgefunden hat, wollen zu aktuellen bildungspolitischen Themen Stellung nehmen:
SQA (Schulqualität Allgemeinbildung)
Wenn wir verpflichtet werden, einen Prozess mitzugestalten, wie SQA das vorsieht, dann wollen wir nicht in stundenlangen Sitzungen Papier für die Schublade produzieren, sondern erwarten uns die Erfüllung bestimmter Grundvoraussetzungen:
- entsprechende Begleitung des Prozesses
- entsprechende Ausbildung der Koordinator_innen
- eine bessere Vorbereitung der Lehrer_innen
- kein Wettbewerb, kein Missbrauch für Vergleiche oder Konkurrenz an Standorten
- es muss geklärt werden, welche Themen für SQA geeignet sind und welche Inhalte in andere Kompetenzbereiche fallen (Schulbehörde, Schulerhalter, Dienstrecht, Jahresnorm...)
- das Thema muss wirklich in einem Diskussionsprozess vom Kollegium erarbeitet worden sein. wir würden SQA gerne als Chance begreifen, mit solchen Prozessen zu beginnen, und werden uns in unseren Schulen dafür einsezten, dass diese Grundvoraussetzungen erfüllt werden.
Inklusion
Inklusion ist eine Chance für alle. Die Idee, das menschen gleichberechtigt miteinander leben, arbeiten und beschult werden, unterstützen wir in ihrer Aussage vollinhaltlich.
Dazu braucht es klare Rehmenbedingungen:
Wir Lehrer_innen wollen, dass wir allen Kindern die bestmögliche Unterstützung geben können.
Wir benötigen eine fundierte Ausbildung, um den wachsenden Anforderungen einer inklusiven Gesellschaft gereicht zu werden und rasche Hilfe durch Expert_innen in Krisenfällen
Das Entwicklungspotential aller Kinder muss mit ausreichenden personellen (pädagogisches und helfendes Personal) und räumlichen Ressourcen gefördert werden.
Bildungsreform und Gewerkschaftsarbeit
Bildungs"reform" durch Budgeteinsparung? "Her mit der Bildungsmilliarde!" Der ständige Sparkurs sein den 1990er-Jahren hat soweit geführt, dass unser Schulsystem darniederliegt. Wir halten uns über Wasser, es herrsche Mangelumverteilung und ein Flickwerk an Verschiebungen.
Das neue Dienstrecht ist ein einziges Sparpaket, und wurde "verhandelt" bevor eine Bildungsreform stattgefunden hat.
Schlagworte:
elise-h07, lit_2014-art,
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 4645 | hinzugefügt von Jürgen an 23:20 - 30.6.2014 |
title: Atelier Freinet 2014 - Ankündigung und Termine by o.A. |
|
Titel: | Atelier Freinet 2014 - Ankündigung und Termine |
Autor: | o.A. | Sprache: | deutsch |
Quelle: | Wien, Elise 6, S. 22 | Quellentyp: | Artikel aus Zeitschrift |
veröffentlicht am: | DD.MM.2013 | | |
url: | |
Text:
-
Schlagworte:
lit_2013-art, Elise-h06,
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 4668 | hinzugefügt von Jürgen an 05:55 - 17.7.2014 |
title: Eine Vorausschau: AtelierFreinet/Freinet-Ostertreffen 2018 by o.A. |
|
Titel: | Eine Vorausschau: AtelierFreinet/Freinet-Ostertreffen 2018 |
Autor: | o.A. | Sprache: | deutsch |
Quelle: | Wien, Elise 13, Herbst 2017, S. 3 | Quellentyp: | Artikel aus Zeitschrift |
veröffentlicht am: | DD.9.2017 | | |
url: | https://freinet2018.jimdofree.com |
Text:
-
Schlagworte:
elise-h13, lit_2017-art, Fortbildung
summary:
-
keine Notizen verfügbar
|
ID: 5296 | hinzugefügt von Jürgen an 05:43 - 7.4.2020 |
title: Atelier Schule OÖ Herbsttreffen 2018 by o.A. |
|
Titel: | Atelier Schule OÖ Herbsttreffen 2018 |
Autor: | o.A. | Sprache: | deutsch |
Quelle: | Wien, Elise 15, Herbst 2018, S. 35 | Quellentyp: | Artikel aus Zeitschrift |
veröffentlicht am: | DD.9.2018 | | |
url: | |
Text:
-
Schlagworte:
elise-h15, lit_2018-art,
summary:
-
keine Notizen verfügbar
|
ID: 5324 | hinzugefügt von Jürgen an 19:27 - 8.4.2020 |
title: Atelier Schule OÖ Herbsttreffen 2019 by o.A. |
|
Titel: | Atelier Schule OÖ Herbsttreffen 2019 |
Autor: | o.A. | Sprache: | deutsch |
Quelle: | Wien, Elise 17, Herbst 2019, S. 24 | Quellentyp: | Artikel aus Zeitschrift |
veröffentlicht am: | DD.MM.2019 | | |
url: | |
Text:
-
Schlagworte:
elise-h17, lit-2019_art,
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 5378 | hinzugefügt von Jürgen an 01:01 - 20.4.2020 |
title: du bist ein einzelkämpfer, markus! by Odermatt, Markus |
|
Text:
du bist ein einzelkämpfer, markus!
Damals in der Schweiz hatte ich das große Glück mit einer überaus unternehmungslustigen und begeisterungsfähigen Klasse in meinen Beruf als Lehrer einsteigen zu können. Es waren Mädchen (Maitli) und Buben (Buaba), mit denen ich "Bäume stehlen" und "Pferde ausreißen" konnte.
Diese Kinder schickten mich ohne es zu wissen auf eine Antwortsuche auf Fragen, die mich bis heute beschäftigen.
Ich kam eben vom Lehrerseminar und war beladen mit einem schweren Rucksack. Darin befand sich das Rüstzeug für einen "guten Lehrer". Es waren lauter ge-wichtige Bausteine der Pädagogik; vor allem aber waren es sehr widersprüchliche Steine: traditionell bewährte, progressive, alternative, konservative, repressive, konstruktive, intuitive, reformative, ...
Mit diesem Rucksack beladen machte ich mich also mit meinen Kindern auf den Weg. Es war ein erfreulicher und spannender Weg. Doch von Anfang an begleiteten mich Fragen um die Sinnhaftigkeit meiner im Lehrerseminar erlernten Unterrichtsmethoden.
Da war zwar Robert, der sich für alles interessierte, was ich fein säuberlich vorbereitet hatte. Da war aber auch Susanne, die oft ungeduldig auf Neues und Interessantes wartete.
Da war Silvia, die in der Trauer um ihren gestorbenen Zwerghasen gar nicht recht die Freude für meine liebevoll gestalteten Lektionen entwickeln konnte.
Schlagworte:
atsch-h3
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2595 | hinzugefügt von Jürgen an 23:02 - 28.9.2005 |
title: Leistungsbeurteilung by Odermatt, Markus |
|
Text:
Leistungsbeurteilung
Leistung ......... Wir können nicht nicht leisten
MARKUS ODERMATT
Von ganz klein auf erbringen Kinder Leistungen - und zwar beachtliche. Ein Neugeborenes entdeckt sofort Kommunikationssysteme, mit denen es sich das Wichtigste und Schönste zum Leben organisiert:
Körperwärme, Muttermilch, Zuwendung, ein Lächeln....
Es greift um sich und lernt schnell, gezielt zu tasten. Später lernt es verschiedene Möglichkeiten sich fortzubewegen - krabbeln, robben, rutschen, gehen - um immer besser seine Ziele zu erreichen.
Sprechen und gehen lernen, hüpfen und klettern sind enorme Leistungen des Zentralen Nervensystems.
A. Jean Ayres legt in ihrem Buch "Bausteine kindlicher Entwicklung" neue Erkenntnisse über diese Leistungen vor:
Unsere Sinne liefern uns ununterbrochen - also auch im Schlaf - Informationen über den physikalischen Zustand unseres Körpers und über die Umwelt um uns herum. Diese Empfindungen fließen ins Gehirn wie Ströme in einen See fließen. Zahllose "Bits" sinnlicher Wahrnehmung erreichen in jedem Augenblick unser Gehirn, nicht nur von den Augen, den Ohren und der Nase her, sondern auch von jedem Teil unseres Körpers.
Schlagworte:
atsch-h5
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2628 | hinzugefügt von Jürgen an 07:05 - 30.11.2005 |
title: Freinetpädagogik an Lernhilfeschulen by Ohlmes, Judith |
|
Text:
Inhaltsverzeichnis:
1. Einleitung S.3
2. Definition von Lernschwäche S.4
3. Grundsätze der Freinet- Pädagogik in Bezug auf ihre
Anwendbarkeit an Schulen für Lernhilfe S.5
3.1 Tastendes Versuchen S.6
3.2 Freier Ausdruck S.8
3.2.1. Freier Text und Schuldruckerei S.9
3.3 Freie Arbeit S.11
3.4 Arbeitsateliers S.13
4 Erfahrungen einer Lehrerin, die an Lernhilfeschulen nach
Freinet unterrichtet S.15
5 Fazit S.16
6 Literaturverzeichnis 20
Seite 3 von 3
1. Einleitung
Die Reformpädagogik des beginnenden 20. Jahrhunderts hatte das Ziel, eine Pädagogik zu schaffen, die den Bedürfnissen des Kindes angepaßt war. Ein französischer Pädagoge, der sich nach einer Kriegsverletzung im 1. Weltkrieg (auch aus Eigennutz) eine Pädagogik erdachte, die ihm das Unterrichten und den Schülern das Lernen erleichtern sollte, ist Célestin Freinet. Sein schulpädagogisches Ideal verfolgte die Absicht, eine Schule zu schaffen, die ohne Klassenunterschiede und Privilegien für alle Kinder des Volkes zugänglich war 1 . Freinets Schülerschaft gestaltete sich aus Kindern vom Land, die dem heute vorherrschenden Leistungsdruck nicht ausgesetzt waren und- nach heutigen Kriterien- nicht als lernschwach zu charakterisieren sind.
Diese Arbeit möchte heraus arbeiten, inwieweit eine Pädagogik im Sinne Freinets an Lernhilfeschulen möglich ist. Zunächst möchte ich den Begriff „Lernhilfe“ definieren, dann einige wichtige Leitmotive des Unterrichts nach Freinet herauskristallisieren, um dann zu untersuchen, ob diese Grundsätze auch an Schulen anwendbar sind, deren Schüler Schwierigkeiten mit dem Lernen haben. Die Fülle der Prinzipien zwingt mich dazu mich gezielt auf ausgewählte Grundsätze zu beschränken.
Das im Anschluß angeführte Beispiel der Lehrerin Barbara Mahlstedt soll verdeutlichen, welche Problemfelder die Einführung dieses Unterrichtsprinzips ergeben können.
1 Jörg, Hans: Wolfsburg, 1985, S.11
Seite 4 von 4
2. Definition von Lernschwäche
Der Begriff Lernschwäche bezeichnet unterschiedlich geartete Störungen der Fähigkeit zu Lernen. Allerdings ist nicht jeder Schüler, dessen Noten nicht gut sind, lernschwach, denn Schwankungen in der Leistung sind als normal anzusehen. 2 Der Gegensatz zwischen den individuellen Lernvoraussetzungen und der erforderten Leistung, die sich an Regelschulen im allgemeinen am Niveau der Klasse orientiert, muß konstant, das heißt über einen längeren Zeitraum hinweg, deutlich erkennbar sein. Ein Unterricht, der den lernschwachen Schülern gerecht werden will, muß sich folglich nach den Bedürfnissen desselben richten. Die Erarbeitung der Lernziele ist dem persönlichen Lerntempo des Schülers angemessen und der Übergang zum nächsten Teilziel erfolgt erst, wenn das vorhergehende erreicht wurde.
Lernerfolg steht in einer engen Abhängigkeit zu den Bedingungen, unter denen Kenntnisse erworben werden. Von primärer Bedeutung sind demnach nicht etwa kognitive Fähigkeiten, sondern Motivation, Emotion und soziale Faktoren. 3 Differenzen, die ihren Ursprung in der Persönlichkeit des Schülers, seinen Lernvoraussetzungen und auf schulischen und familiären Defiziten basieren, müssen relativiert werden. Die alltäglichen Probleme, die Schüler der Lernhilfeschulen mehr beschäftigen, sollten in der Gruppe thematisiert werden, um gemeinsam Lösungen zu finden. 4 Der Zugang zu Kindern und Jugendlichen mit Lerndefiziten kann wesentlich schwieriger sein. Persönliche Schwächen zuzugeben und über Probleme des Alltags zu reden, fällt diesen Heranwachsenden meist nicht leicht, aber sie bilden die Grundlage der Motivation und des Schaffens eines Interesses für die jeweilige Thematik.
Lernschwächen können durch eine stärkere innere Differenzierung des Unterrichts und einer idealen Förderung mit dem Ziel, den Lernerfolg langsam zu steigern, ausgeglichen werden.
2 Hufen, Ursula, Gießen, 1988, S.44
3 ebd., S.45
4 ebd., S.47
Seite 5 von 5
3. Grundsätze der Freinet- Pädagogik in Bezug auf ihre Anwendbarkeit an Schulen für Lernhilfe
Der Unterricht an Freinetschulen liegt voll und ganz in der Selbstbestimmung der Schüler, der für Freinet, im Sinne der Reformpädagogen, zum Mittelpunkt der Geschehens wird 5 . Ihnen steht es frei zu wählen, womit sie sich wie befassen. Der Schüler plant seine Vorhaben zu Beginn einer Woche, wobei dies entweder in Form eines individuellen Wochenplans geschehen kann oder für die Klasse sichtbar auf einem Arbeitsplan. Die letztere hat den Vorteil, dass das soziale Zusammenspiel sich positiv entwickeln kann. Unter Zuhilfenahme der vom Lehrer bereitgestellten Materialien, deren Form sehr unterschiedlich ausfallen kann, gehen die Schüler den sich selbst gestellten Aufgaben nach. In Fächern mit systematischen Inhalten nutzt man ein geordnetes Kartensystem, das sich an Peter Petersen orientiert 6 . Eine Arbeitsbücherei, die Themen in einer verständlichen Sprache abhandelt, eröffnet den Schülern die Möglichkeit sich die nicht systematischen Themenbereiche zu erforschen. Damit arbeiten die Kinder auf aller unterster Ebene wissenschaftlich. 7 Ein lernschwacher Schüler ist selbstredend auf mehr Anleitung durch den Lehrer angewiesen. 8 Diese stehen dabei nicht unter Zeitdruck, jeder darf so schnell arbeiten, wie er kann. Gerade dieses Prinzip wird der Arbeit an Sonderschulen sehr gerecht, denn diese unterrichteten bereits ohne, dass ihnen das Curriculum ständig Druck macht. Insbesondere im Falle von Lernhilfeschülern, deren Lerntempo geringer ist, als das eines „normal“ befähigten Schülers, ist es wichtig ihm, die nötige Zeit zu zugestehen. Der Unterricht an Lernhilfeschulen kann, durch die geringere Klassengröße, die eine persönliche Betreuung des Individuums Schüler ermöglicht, flexibel auf dessen Bedürfnisse reagieren.
Die von Freinet selbst praktizierten und öffentlich ausgestellten Leitungskurven werden von den heutigen Freinetlehrern nicht mehr genutzt 9 . Eine
5 Kock, Renate: Frankfurt/ Main, 1995, S.104
6 Jörg, Hans: Wolfsburg, 1985, S.29
7 Ramseger, Jörg, Weinheim/ Basel, 1991, S.137
8 Hufen, Ursula, Gießen, 1988, S.47
9 Jörg, Hans: Wolfsburg, 1985, S. 31
Seite 6 von 6
solches zur Schau stellen kann zu einem Gefühl des Zwangs führen, der nicht auf der Quantität bzw. der Schnelligkeit basiert, die zur Erledigung des Lernstoffes benötigt wird, sondern von der Klasse selbst. Ein schülerinterner Leistungsvergleich wird auch ohne das Zutun des Lehrers stattfinden, indem die Gruppe sich untereinander austauscht. Auch während der Entscheidungen über den Druck freier Texte und des damit verbundenen Vorlesens vergleicht die Klasse die Leistungen untereinander.
Kennzeichnend für das pädagogische Konzept Célestin Freinets, sind unterschiedliche Lerntheorien, die ich im folgenden kurz darlegen möchte.
3.1 Tastendes Versuchen
Freinet unterstellt jedem Menschen von Beginn an den Besitz eines „potential de vie“, einer universellen Lebenskraft, die sich im andauernden Drang nach der Befriedigung der eigenen Bedürfnisse ausdrückt 10 . Dieser innere Antrieb zeigt sich im „tastenden Versuchen“, mit dessen Hilfe der Mensch seinen Zielen nachstrebt. Der Ursprung dieses Vorgangs läßt sich nicht in der bewußten Psyche finden, denn schon Säuglinge probieren sich aus:
„Der Zeitpunkt des Stillens naht. Das Baby wird sichtlich ungeduldig. Besäße es eine wie auch immer geartete Intelligenz oder eine besondere Fähigkeit, sich zu verhalten, so würde es auf Anhieb die richtige Lösung ansteuern. Es versucht den Sauggestus, der ihn nicht befriedigt, bringt den Mund ans Kopfkissen, sucht mit den Lippen, strampelt, und wenn sich kein merklicher Erfolg einstellt, schreit es.“ 11
Das „tastende Versuchen“ im frühen Stadium des Lebens erinnert an Lernen durch Experimente und die Erfahrung des Fehlers. Ohne die Handlung
10 Ramseger, Jörg: Weinheim/ Basel, 1991, S.115f.
11 Freinet, Célestin: Reinbek, 1980, S.55
Seite 7 von 7
zuvor zu durchdenken, testet man alle Möglichkeiten leichtfertig aus und eine Unterscheidung zwischen Erfolg und Mißerfolg erfolgt. 12
Dieses Prinzip setzt sich in jeder Entwicklungsstufe, die ein Mensch im Laufe seines Lebens durchläuft, fort, wobei es sich nach Beendigung der Phase des Säuglings um zwei weitere ausdehnt:
a) das Prinzip des Empfindungsvermögens: Die sensible Reaktion auf äußere Reize führt zu mechanischen Reaktionen, die allein von
„der Macht des Antriebs und der Veränderungen der äußeren Bedingungen“ 13
abhängig sind.
b) das Prinzip der Zugänglichkeit für die Erfahrung: Die Gliederung der erfolgreichen Versuche und die Erfahrung, die das Tastende Versuchen lenken, sind erste Anzeichen von Intelligenz, deren Grad sich durch Schnelligkeit und Sicherheit messen läßt. 14
Überträgt man die Idee des „Tastenden Versuchens“ auf die Sonderschule, erkennt man, dass die selbständig gemachten Erfahrungen eines Kindes eine positive Wirkung auf seine Entfaltung und den Lernerfolg haben. Etwas zu verstehen, das nur theoretisch erklärt wird, setzt eine Begabung auf intellektueller Ebene voraus 15 , deren Existenz, insbesondere an Lernhilfeschulen, nicht unbedingt vorausgesetzt werden kann. Eine eigenhändig erlebte und gefühlte Erfahrung prägt sich tiefer ein. Dieses Prinzip trifft ebenso auf einen Schüler mit Lernschwäche zu, wie auch auf Kinder, deren Lernverhalten unauffällig ist. Experimente im Unterricht möchten die Theorie nicht aus den Klassenzimmern aussperren, sondern erst zusammengenommen kann das „perfekte Verständnis“ erzeugt werden. „Tastendes Versuchen“ bildet den Anstoß zu Fragen, wobei die Suche nach der Antwort
12 Ramseger, Jörg: Weinheim/ Basel, 1991, S.116
13 Freinet, Célestin:Reinbek, 1980, S.59
14 Ebd.
15 Ebd., S.69
Seite 8 von 8
aus dem eigenen Interesse erwächst. Ich erachte „tastendes Versuchen“ als eine geeignete Methode, die insbesondere Kindern mit Lernschwierigkeiten eine Möglichkeit bietet Sachverhalte zu verstehen. Insbesondere in naturwissenschaftlichen Fächern ist die Visualisierung wichtig, deren Alltagsbezug ein erhöhtes Interesse bei dem Schüler weckt. Diese Form des aktiven Lernens führt zu einer höheren Erinnerungsleistung, die auf einer erhöhten Herstellung assoziativer Verbindungen basiert 16
3.2. Freier Ausdruck
Ebenso wichtig, wie die eigenhändig gemachten Erfahrungen, ist für den französischen Pädagogen der „freie Ausdruck“, der den Schüler in seiner Persönlichkeitsentwicklung fördern soll und die unterschiedlichsten Formen annehmen kann. Der „freie Ausdruck“ öffnet dem Kind den Weg sich individuell auszudrücken und Gedanken und Gefühle der Umwelt mitzuteilen 17 . Allein das Kind kann entscheiden, ob es sich in Form von Musik, Malerei, Dichtung, Theater, Tanz, bildnerischem Gestalten oder Textproduktion ausdrücken möchte. Die Fähigkeit dem Inneren Gestalt zu verleihen nimmt in Freinets Denken gleichermaßen einen hohen Stellenwert ein, wie die Erkundung von Umwelt, Natur und Gesellschaft 18 . Das Verlassen der gewohnten Bahnen, in denen Unterricht abzulaufen hat, drückt sich insbesondere durch dieses pädagogische Leitmotiv aus, das den Schülern zugesteht sich in jedem Fach so auszudrücken, wie sie es für richtig empfinden, was voraussetzt, dass die Schule alle notwendigen Materialien bieten kann. Das einzelne Fach repräsentiert nicht mehr eine spezifische Art und Weise sich mitzuteilen, sondern öffnet sich für alle Eventualitäten. Elemente, die sich an Regelschulen kaum miteinander vereinbaren lassen, werden an Freinetschulen zu etwas Neuem zusammengefügt, das allen Schülern gestattet sich ihrem Lerntyp entsprechend zu entfalten 19 . Ich sehe in diesem Prinzip allerdings die Gefahr, dass vereinzelte Schüler sich ausschließlich
16 Gage, Nathaniel L./Berliner, David C., Boston/ Massachusetts, 1996, S.299
17 Hans, Jörg: Wolfsburg, 1985, S.22
18 Ramseger, Jörg: Weinheim/ Basel, 1991, S.120
Seite 9 von 9
auf die Form der Artikulation, die ihnen liegt, beziehungsweise in der es ihnen am leichtesten fällt sich auszudrücken, beschränken und damit andere Talente und Fähigkeiten, deren Existenz ihnen vielleicht noch gar nicht bewußt ist, außer Acht gelassen werden.
3.2.1 Freier Text und Schuldruckerei
Die zentrale Technik des Freien Ausdrucks ist der „Freie Text“, der es den Kindern ermöglicht ihr natürliches Mitteilungs- und Kommunikationsbedürfnis auszuleben, ohne dass der Kreativität Schranken gesetzt werden.
„Der freie Text muß wirklich frei sein. [...] d.h. man schreibt ihn, wenn man das Bedürfnis hat, durch Malen oder Schreiben das auszudrücken, was in einem vorgeht. [...]Der freie Text darf nicht Anhängsel an ihre schulische Arbeit sein. Er soll vielmehr Ausgangspunkt und Zentrum sein“ 20
Schreiben und Lesen zu können, war für Freinet elementar, um Erfahrungen zu machen und das eigene Handeln zu revidieren, weshalb er auch versuchte seinen Schülern die Relevanz der Beherrschung dieser Fähigkeiten zu verdeutlichen. Der Verzicht auf eine klassische Fibel basiert auf dem leichteren Verständnis, das die Schüler selbst geschriebener Lektüre entgegenbringen. Die Fertigkeit den Sinn des Gelesenen zu erfassen, ist bei dem Lesen von freien Texten gegeben 21 . Die Handlungsorientierung, die der Umgang mit Buchstaben, vor allem beim Setzen der Letter in der Druckpresse, mit sich bringt, erleichtert das Synthetisieren und Analysieren des Wortes 22 Die Notwendigkeit eines Unterrichts, dessen Anliegen es ist den gelesenen Wörtern einen Sinn zu verleihen, bestätigen die Ergebnisse der Pisa- Studie.
Die geschriebenen Texte werden der Klasse vorgelesen und der Klassenrat entscheidet, ob die Zeilen gut genug sind, um in der Klassenzeitung veröf- 19 Gehrmann,Johannes: In: Dietrich, Ingrid (Hrsg.), Weinheim/ Basel, 1995, S.207
20 Freinet, Célestin, zietiert aus: Ramseger, Jörg: Weinheim/ Basel, 1991, S.122f.
21 Hufen, Ursula: Gießen, 1988, S.50
Seite 10 von 10
fentlicht zu werden. Obwohl dem Autor das Recht auf Authentizität zuge-standen wird 23 , wird sein Text sprachlich, grammatikalisch und orthographisch untersucht bis die Qualität des Manuskripts zufriedenstellend ist und es in den Druck gehen kann 24 . Ursula Hufen schreibt in ihrer Examensarbeit das soziale werde Verhalten positiv beeinflußt wird, da die Schüler gezwungen sind im Team zu arbeiten, um erfolgreich zu sein 25 . Ich halte die gemeinsame Auswahl der Texte einerseits für sehr sinnvoll, da sie die Fähigkeit Kritik zu akzeptieren fördert, ohne sich persönlich angegriffen zu fühlen, andererseits besteht die Gefahr, dass Kinder, die weniger beliebt sind, absichtlich übergangen werden und der tiefe Wunsch Erzeuger des zu druckenden Textes zu sein, Möglichkeiten des Angriffs bietet. Meiner Ansicht nach sollte die Klasse gemeinsam Regeln aufstellen, die eine Gleich-behandlung aller garantieren. Die Chance, das Kind zu sein, das seinen Text drucken darf, kann aber auch motivierenden Einfluß haben. Positiv zu werten ist auch die Tatsache, dass die Schüler lernen, eine Sache konsequent zu Ende zu bringen, um ihren selbst gedruckten Text in den Händen zu halten 26 .
Bezüglich der Schuldruckerei bin ich etwas kritisch eingestellt. Sicherlich ist es für die Kinder ein tolles Erlebnis, wenn sie das Produkt des Druckvorgangs in den Händen halten können, aber das 21. Jahrhundert bietet meiner Ansicht nach wesentlich mehr Medien zur Veröffentlichung des selbst Geschriebenen. Ich kann mir vorstellen, dass die Kinder genauso viel Freude an der Gestaltung einer Klassen- Homepage im Internet haben, die nicht nur die Möglichkeit bietet die „freien Texte“ zu lesen, sondern auch die öffentliche Präsentation der gemalten Bilder, der Aufzeichnungen von Theaterstücken etc. ermöglicht. Zusätzlich halte ich es für wichtig, den Kindern einen kritisches Verhältnis gegenüber den neuen Medien zu vermitteln. Die Zukunft unserer Kinder, die auch denen zugänglich gemacht werden sollte, die durch das Leistungsraster fallen, wird geprägt von Computern sein,
22 ebd.
23 Gehrmann, Johannes: In: Dietrich, Ingrid (Hrsg.), Weinheim/ Basel, 1995, S.211
24 Ramseger, Jörg: Weinheim/ Basel, 1991, S.123
25 Hufen, Ursula, Gießen, 1988, S.32
26 Hufen, Ursula, Gießen, 1988, S.32
Seite 11 von 11
weshalb ein frühes Kennenlernen des Gerätes nur von Nutzen sein kann. Auch Schüler, die Lernschwächen in bestimmten Bereichen haben, können von der Nutzung der PCs profitieren, denn es gibt für jeden Jahrgang zu jedem Thema Lernsoftware, deren Layout Spaß macht und bildet. Das Internet bietet unzählige Möglichkeiten des Austauschs (z.B. E-mail- Freundschaften zu Partnerklassen im In- und Ausland, die zugleich die Fähigkeit aufbauen sollen sich in einer Fremdsprache auszudrücken) und/ oder die Recherche zu bestimmten Themen. Beim anfänglichen Umgang mit der Tastatur und den Buchstabenanordnungen, kann der Schüler in ähnlichen Maße synthetisieren und analysieren, wie beim Setzen der Lettern. Wirklich neu ist diese Idee nicht, denn bereits in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts gab es in einer Freinetklasse in Moussac sur Vienne, einer ländlichen Gegend zwischen Poitiers und Bordeaux in Frankreich, keine klassische Schuldruckerei mehr, sondern fünf Computer und zwei Drucker, die von den Schülern mit Begeisterung genutzt wurden 27 .
Die genannten Vorschläge, auch in Bezug auf den Unterricht an Lernhilfeschulen fordern nicht, dass die klassischen Elemente der Freinetpädagogik aus den Schulen verschwinden sollen, sondern, dass die Ideen Célestin Freinets sich ebenso weiter entwickeln, wie es der Gesellschaft eigen ist und sich nicht an ein pädagogisches Ideal des letzten Jahrtausends klammern, dessen Konzept zu seiner Zeit hervorragend war, aber den heutigen Umständen nicht entspricht.
3.3 Freie Arbeit
Die Idee der „freien Arbeit“ geht zurück auf die reformpädagogische Bewegung des 20. Jahrhunderts in Europa. Célestin Freinet empfand es als ungeheuer wichtig, dass ein Mensch manuelle Arbeit verrichtet, die so früh wie möglich produktiv ist. Trotz aller Kritik, die besagte, dass man im Interesse der menschlichen Gemeinschaft und des technisch- wissenschaftli-
27 Fries, Burkhard: In: Ingrid Dietrich (Hrsg.), Weinheim/ Basel, 1995, S.82ff.
Seite 12 von 12
chen Fortschritts, die Prioritäten hin zu einem zunehmenden Wissensstand und wachsenden intellektuellen Leistungen verlagern müsse, blieb er seinem Ideal treu 28 . Das physische und intellektuelle Potential der manuellen Arbeit war in den Augen des Reformpädagogen in der Lage, Menschen zur vollkommenen Harmonie zu bewegen, da Arbeit zunächst zur harmonischen Entwicklung des Einzelnen führe, die sich zu einer sozialen Ausgeglichenheit entwickeln kann 29 . Auch Kinder verspüren schon den Willen zu arbeiten, deshalb hat Freinet nicht das Ziel, zur Arbeit zu erziehen, sondern möchte durch Arbeit erziehen, weil sie für Kinder eine natürliche Aus-drucksform sei.
Arbeit definiert Freinet als konkretes, handwerklich- praktisches Tun. Wenn also ein Kind dem Gefühl arbeiten zu wollen nachkommen möchte und dazu in der Lage ist, kann Erziehung nur dann Erfolg haben, wenn diesem Anliegen entsprochen wird 30 .
„Das Kind spielt, wenn die Arbeit seine Energie nicht ganz aufbrauchen konnte!“ 31
Die Differenzierung zwischen Arbeit mit Spielcharakter und Spiel mit Arbeitscharakter verbindet zwei Begriffe, die auf den ersten Blick völlig gegensätzlich erscheinen. Spiele mit Arbeitscharakter finden ihre Motivation, ebenso wie arbeitende Erwachsene, im Selbsterhaltungstrieb, dessen sich die Kinder bedienen müssen, um sich, nach der Beschneidung des Bedürfnisses durch Erwachsene, ihre eigene Welt zu schaffen. Spiele mit Arbeitscharakter beschreiben Spiele,
„die nach ihrer Form, ihrer Tiefe und ihren unbewußten Triebkräften in Wirklichkeit nur mehr oder weniger verspätete Erinnerungen an die Arbeit sind und all deren Merkmale haben.“ 32
28 Kock, Renate: Frankfurt/ Main, 1995, S.123
29 ebd.
30 Ramseger, Jörg: Weinheim/ Basel, 1991, S.119
31 Freinet, Célestin: Reinbek, 1980, S.82
32 ebd. S.93
Seite 13 von 13
Wenn Kindern die Möglichkeit dazu gegeben würde, das Spiel gegen die Arbeit einzutauschen, so würden sie dies tun, deshalb hält Freinet es für notwendig, diese Bedingungen in der Schule zu schaffen.
3.4. Arbeitsateliers
Um dem triebhaften Wunsch nach Arbeit, der von den Kindern ausgeht, Rechnung zu tragen, verändert Célestin Freinet seinen Klassenraum in eine Werkstatt, die in unterschiedliche Ateliers unterteilt war. Die folgende Aufzählung der denkbaren Ateliers stammt von Freinet persönlich 33 , der allerdings nicht darauf besteht die Einteilung so beizubehalten, sondern sie den Bedürfnissen der Praxis anzupassen:
a) Arbeitsecke für die Arbeitsplanung und den Wissenserwerb mit Quellen-und Dokumentensammlungen
b) Arbeitsecke für naturwissenschaftliche Experimente c) Arbeitsecke für graphisches Gestalten, schriftlichen Ausdruck und Schü-lerkorrespondenz
d) Arbeitsecke für technische Medien im Unterricht e) Arbeitsecke für Versuche und Beobachtungen von Pflanzen und Tieren f) Arbeitsecke für das künstlerische und musische Schaffen, für Holz- Metall- und Keramikarbeiten g) Arbeitsecke für das hauswirtschaftliche Tun h) Arbeitsecke für Konstruktion, Mechanik, Handel, mit Geräten zum Wiegen und Messen sowie für räumliches Gestalten
Freinet entscheidet sich bewußt gegen die Nutzung mehrerer Räume und vermeidet damit:
33 Hans, Jörg: Wolfsburg, 1985, S.26
Seite 14 von 14
„die anormale Trennung der geistig arbeitenden Klasse von dem Raum, in dem [...] [man sich] auch werktätig beschäftigt[...]“ 34
Freinet verurteilt die räumliche Trennung der beiden Beschäftigungsfelder aus der Tatsache heraus, dass diese Unterscheidung zwischen geistiger und handwerklicher Arbeit Ursache für den mittelmäßigen Ruf der Handwerker ist. Obwohl behauptet wird, dass Freinet sein pädagogisches Konzept von seiner politischen Meinung trennt 35 , denke ich, dass ihm das in der Frage des Klassenraumes nicht gelungen ist. Auch das Grundprinzip der Reformpädagogik, das eine Pädagogik vom Kinde aus postuliert, entspricht diesem Handeln nicht. Selbstverständlich sollte jeder der Beschäftigung nachgehen dürfen, zu der er sich hingezogen fühlt, ohne dass er aufgrund der Form, also handwerklich oder geistig, bewertet wird. Allerdings denke ich, dass der Geräuschpegel der Werkzeuge, das Musizieren etc. denjenigen, die geistig arbeiten wollen das Denken unnötig erschwert. Gerade an Schulen für Kinder, die unter Lernschwächen leiden, müssen Bedingungen herrschen, die weder die einen, noch die anderen in ihrer Arbeit behindern. Die tatsächliche Existenz dieser Schwierigkeit belegt der Bericht einer Lehrerin 36 , auf deren Erfahrungen ich im Verlauf dieser Arbeit nochmals eingehen möchte. Ich begrüße den Gedanken, dass eine Klasse immer die Möglichkeit besitzt einer handwerklichen Arbeit nachzugehen, aber der klasseneigene Werkraum müßte separat, trotzdem immer zugänglich sein. Im Gegensatz zu Freinet bewerte ich die Arbeiten nicht nach geistig und handwerklich, sondern nach den Kriterien „laut“ und „leise“, um jedem Schüler die optimalen Bedingen zu schaffen, die er für das Erreichen seiner Lernziele benötigt.
34 Freinet, Célestin: In: Hans, Jörg: Wolfsburg, 1985, S.26
35 vgl. Hans, Jörg: Wolfsburg, 1985, S.16
36 Mahlstedt, Barbara, S.213
Seite 15 von 15
4. Erfahrungen einer Lehrerin, die an Lernhilfeschulen nach
Freinet unterrichtet
Das folgende Beispiel, welches die Umstellung des pädagogischen Konzepts durch eine Lehrerin auf die Prinzipien Célestin Freinets dokumentiert, beschreibt die praktische Umsetzung der Ideen des französischen Reformpädagogen. Die Frau unterrichtet eine 7. Klasse einer Lernhilfeschulen. Dagmar Mahlstedt lernte die Gedanken Freinets durch Kollegen kennen und verfolgte mit der Umsetzung das Ziel, ihrem Ideal von Unterricht ein Stückchen näher zu kommen. Zu Beginn des neuen Schuljahres fanden die Schüler einen veränderten Klassenraum vor, der von Ateliers bis hin zu Gruppenarbeitstischen und Büchern neue Möglichkeiten bot. Dagmar Mahlstehdts 37 Schüler begutachteten alles . Sie erklärte ihnen den Hinter-grund der Verwandlung, informierte sie über die künftigen Änderungen und bat sie darum, fehlendes Inventar mitzubringen. Nachdem die erste Stunde im absoluten Chaos endete, unternahm Mahlstedt einen neuen Versuch die Änderungen zu beschreiben und neue Begriffe (Verfügungszeit, Klassenkonferenz, freier Text, freies Malen/ Drucken,...) zu erklären. Die Reaktionen auf die erste Zeit der Einführung des Konzepts reichten von Unsicherheit, über Neugier, bis hin zu ersten Ideen, die im Rahmen der Schule nicht durchführbar waren. Einige Schüler konnten mit der neuen Situation, insbesondere während der Verfügungszeiten, nicht von Vertrautem lassen und beschäftigten sich ausschließlich mit den „zusätzlichen Arbeitsaufträgen“. Der andere Teil wußte nichts mit sich anzufangen, Unzufriedenheit machte sich breit, so dass die Lehrerin einen Gesprächskreis einberief, um gemeinsam Ideen für das freie Arbeiten zu finden. Durchführbar war einzig das tägliche Frühstück, für dessen Vorbereitungen wöchentlich drei Schüler verantwortlich waren. Alle empfanden das tägliche Frühstück als besonders angenehm und die Organisation durch die Schüler klappte. Mittlerweile entwickelten sich auch die Schiffs- bzw. Raketenbaupläne weiter. Skizzen wurden gezeichnet und mit enormer Begeisterung las die Gruppe Modellbaubücher und erste Modelle entstanden. Viele kamen mit ihrer Arbeit nur
37 Dagmar Mahlstedt: In: Boehncke, Heiner/ Hennig, Christoph, Reibek, 1980, S.207- 221
Seite 16 von 16
schwer zurecht, alle wollten zur gleichen Zeit Barbara Mahlstedts Hilfe und Lehrerin und Schüler waren überfordert. Vier Mädchen hatten sich dazu entschlossen ein Kleid zu nähen, die reparaturbedürftigen Nähmaschinen zwangen sie zum Knöpfe annähen, das sie, nachdem das auch zu langweilig geworden war, anhand einer Wandzeitung dokumentierten. Diese Idee faszinierte die Gruppe ungemein und alle schrieben Aufsätze über Knöpfe. Die Einführung der „freien Arbeit“ ergab allerdings auch Schwierigkeiten:
Die Lehrerin war mit der neuen Situation völlig überfordert. Die Unselbständigkeit und das destruktive Verhalten einiger Schüler wurden zu einer e-normen Belastung. Der Umgang mit der neu gewonnen Freiheit, verleitete manch einen zum Nichtstun und das daraus resultierende Mißtrauen führte dazu, dass die Lehrerin kontrollierte, ob gearbeitet wurde. Auch Konflikte mit dem Kollegium, die sich darüber beschwerten, dass sich Materialien in dieser Klasse ansammelten.
Im weiteren Verlauf des Schuljahres normalisierte sich das Schülerverhalten und auch Kollegen erklärten sich bereit ihre freie Zeit in der Klasse zu verbringen und waren positiv von der Arbeitshaltung der Kinder überrascht.
5. Fazit
Grundsätzlich empfinde es als richtig und gut, an Sonderschulen für Lernhilfe nach dem schulpädagogischen Konzepts Célestin Freinets zu arbeiten, da ihr die organisatorischen Mittel, welche die Basis für einen schülerzentrierten Unterricht bilden, zur Verfügung stehen. Lernen und Lehren ohne den Druck der curricularen Lernziele im Nacken, die an Regelschulen im 45 Minutentakt in Schülerköpfe gepumpt werden müssen. Die kleine Klassengröße läßt dem Lehrer die Schüler nicht mehr als Masse erscheinen, sondern die Individualität des Schülers wird beachtet. Der Lehrende kann sich den jeweiligen Bedürfnissen anpassen und folglich da fördern, wo es tatsächlich notwendig ist.
Seite 17 von 17
Das Prinzip des „tastenden Versuchens“ entspricht ebenfalls der Natur eines Kindes, das Lernschwächen hat. Ohne dass ihm bereits Gedachtes eingetrichtert wird, kommt er in den Genuß selbst denken und verstehen zu können. Das Gefühl selbständig etwas erreicht zu haben, stärkt das Selbstbewußtsein und ermutigt dazu, sich neuen Aufgaben zu stellen. Die Irrelevanz des Lehrplans läßt dem lernschwachen Schüler ausreichend Zeit sich auszuprobieren und in seinem Tempo zu arbeiten. Das Verstehen eines Prozesses, das auf eigener Beobachtung und Erkenntnis beruht, erleichtert das Lernen. Theorien, zu denen die Schüler bereits in der Praxis Erfahrungen gesammelt haben, lassen sich leichter nachvollziehen, weil das neue Wissen an bereits Verinnerlichtes anknüpfen kann. Die Möglichkeit, zum Verstehen eines Prozesses mehr als eine Form zu nutzen, kommt den unterschiedlich geprägten Lernkanälen entgegen. Kinder, denen Verstehen leichter fällt, wenn sie praktisch erfahren, haben die gleichen Chancen, wie Kinder, die Prozesse bereits nachvollziehen können, wenn sie diese durchdenken.
Auch der Gedanke des „freien Ausdrucks“ läßt sich mit Lernhilfeschulen vereinbaren. Die Möglichkeit sich in der Form auszudrücken, die der Individualität des Schülers entspricht, bietet jedem die Gelegenheit sich selbst zu finden. Auch hier können Erfolgserlebnisse entstehen, wenn ein besonderes künstlerisches Talent zu Tage tritt, dessen Existenz demjenigen bis dahin unbekannt war. Der freie Ausdruck ermöglicht es den Schülern sich immer wieder neu auszuprobieren, neue Techniken, Instrumente, Talente zu entdecken. Der „freie Text“ stellt im Idealfall eine Verbindung zwischen dem Alltag in der Familie und dem der Schule dar. Die Inhalte der „freien Texte“ stammen zumeist aus dem privaten Bereich, deren Probleme in der Schule besprochen werden können. Voraussetzung für die Erfüllung dieses Ideals ist allerdings ein fundiertes Vertrauensverhältnis, denn wenn der Lehrer die Rolle eines pädagogischen Diktators erfüllt, der sich im Extremfall Schwächen zu Nutze macht, um Schüler anzugreifen, was in meinem Dasein als Schülerin nicht unüblich war, ist die Aussicht auf tiefergehende Aufsätze gering. Ein Öffnen der Seele kann nur eintreten, wenn in der Klasse soziale Kompetenz und Empathievermögen vorherrscht. Schüler,
Seite 18 von 18
welche die Erfahrung gemacht haben von der Gemeinschaft verlacht und gehänselt zu werden, werden sich die Blöße bestimmt nicht mehr geben wollen. Etwas kritischer beurteile ich die „Schuldruckerei“ an sich, da ich denke, dass eine zeitgemäßere Wahl des Mediums auch Wissen vermittelt, das im Zeitalter der fortgeschrittenen Technologie elementar ist. Der Umgang mit Computern ist heute fest in das Leben eingebunden und sollte den Schülern nicht verwehrt bleiben.
Um den unterschiedlichen Talenten der Schüler Genüge zu tun, halte ich es für sinnvoll „freie Arbeit“ zu ermöglichen. Neben den handwerklichen Kenntnissen, die erworben werden können, unterstützt dieses Prinzip die berufliche Selbstfindung. „Freie Arbeit“ in der Schule ermöglicht einen Einblick in unterschiedliche handwerkliche Prozesse, die hilfreich bei der Wahl des Berufes sein können, weil es möglich ist sich auszuprobieren, ohne daß Risiken vorhanden sind. Die Schule ist ein Ort, in dem man sich finden kann, ohne weitreichende Konsequenzen, beispielsweise den Verlust einer Lehrstelle, tragen zu müssen.
Eine Umsetzung der Theorie Freinets gestaltet sich meiner Ansicht nach nicht immer einfach und ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Ich halte es für diffiziler, wenn es sich bei den Schülern um Ältere handelt, deren Erfahren des Unterrichts bisher von Fremden bestimmt war und die ihr Schülerdasein passiv bestritten haben. Die von Pädagogen gepriesene Freiheit kann für sie zu einer Belastung werden, die sie überfordert. Obwohl das beschriebene Beispiel der Lehrerin Barbara Mahlstedt nicht repräsentativ ist, zeigt es deutlich, wie viel Zeit Kinder, die es bislang nicht gewohnt waren eigenen Interessen nachzugehen, zur Gewöhnung benötigen. Vor der Umstellung des pädagogischen Konzepts sollten sich die Verant-wortlichen fragen, welche Konsequenzen es für die Schüler mit sich bringen kann. Daher befinde ich die Einführung dieses Konzepts zu Beginn eines Schülerlebens als sinnvoll. Insbesondere für lernschwache Schüler beurteile ich es als wichtig, dass bekannte Strukturen die Kinder ein Schulleben lang begleiten, auch um die Konzentration auf die Inhalte des Unter- richts zu lenken, die in Schülerköpfen in den Hintergrund treten können,
Seite 19 von 19
wenn es interessanter ist, den neuen Klassenraum zu begutachten. Das soll nicht ausdrücken, dass um jeden Preis die althergebrachten Formen beibehalten werden soll. Meiner Meinung nach ist es vernünftig in derartigen Klassen Schritt für Schritt Elemente der Freinet- Pädagogik einzuführen. Im langfristigen Verwandlungsprozeß kann der Lehrer flexibel auf die Bedürfnisse der Schüler reagieren und das Geschehen der Aufnahmefähigkeit anzupassen.
Nichtsdestotrotz sollte die maßgebliche Figur des Unterrichts und dessen methodisch- didaktischer Organisation das Kind sein. Nur um dem Ideal eines Pädagogen Genüge zu tun, sollte man nicht gradlinig eigene Ziele verfolgen, was dem reformpädagogischen Geist der „Pädagogik vom Kinde aus“ widerspräche.
Seite 20 von 20
6. Literaturverzeichnis
Freinet, Célestin: ausgewählte Texte des Pädagogen. In: Boehncke, Heiner/ Hennig Christoph: Pädagogische Texte mit Beispielen aus der praktischen Arbeit nach Freinet, Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg, 1980
Fries, Burkhard: Eine Freinet- Schule auf dem Land- in den 90ern. Kein Beitrag über die Schuldruckerei. In: Dietrich, Ingrid (Hrsg.): Handbuch Freinet- Pädagogik- Eine praxisbezogene Einführung, Beltz Verlag, Weinheim/ Basel, 1995
Gage, Nathaniel L../ Berliner, David C.: Pädagogische Psychologie, 5. überarbeitete Auflage, Beltz- Verlag, Boston/ Massachusetts, 1996
Gehrmann, Johannes: Feinet-Pädagogik in der Sekundarstufe I, In: Dietrich, Ingrid (Hrsg.): Handbuch Freinet- Pädagogik- Eine praxisbezogene Einführung, Beltz Verlag, Weinheim/ Basel, 1995
Hans, Jörg: So macht Schule Freude, eine Schule, die Kindern das Wort gibt- Freinet- Pädagogik in Texten, Dokumenten und Bildern, Immen- Verlag, Wolfsburg, 1985
Hufen, Ursula: Grundlagen der Freinetpädagogik im Unterricht bei lernschwachen Schülern (Examensarbeit), Gießen, 1988
Kock, Renate: Die Reform der laizistischen Schule bei Célestin Freinet-Eine Methode begreifender Volksbildung, Peter Lang GmbH, Frankfurt/ Main, 1985
Mahlstedt, Dagmar: Freinet- Pädagogik in der Oberstufe einer Sonderschule (Sonderschule 7. Und 8. Klasse) In: Boehncke, Heiner/ Hennig, Christoph: Pädagogische Texte mit Beispielen aus der praktischen Arbeit nach Freinet, Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg, 1980
Ramseger, Jörg: Was heißt „durch Unterricht erziehen“? Erziehender Unterricht und Schulreform- Studien zur Schulpädagogik und Didaktik, Bd. 5, Beltz- Verlag, Weinheim/ Basel, 1991
Schlagworte:
Seminararbeit, hausarbeiten.de, freier-Ausdruck, tastver, e-book,
summary:
-
Notiz:
Bewertung: 1,
Uni Gießen
Titel: Freinetpädagogik an Lernhilfeschulen
Veranstaltung: Seminar: Einführung in die Theorie und Praxis der Freinet- Pädagogik
Autor:Judith OhlmesJahr: 2002
Seiten: 21
Archivnummer: V107985
ISBN (eBook): 978-3-640-06189-1
DOI: 10.3239/9783640061891
Dateigröße: 219 KB
Sprache: Deutsch
|
ID: 1528 | hinzugefügt von Jürgen an 12:12 - 28.10.2002 |
title: Leistung beurteilen? by Platzer, Helga |
|
Text:
Leistung beurteilen?
HELGA PLATZER
Braucht Leistung Beurteilung von außen?
Kinder leisten täglich unheimlich viel. Ständig erbringen sie Leistung, arbeiten, lernen, sammeln Erfahrungen, bringen Neues in Zusammenhänge, ordnen ein, ...
Leistungen, die Lehrer beurteilen.
Seit ich Lehrerin bin, diskutiere ich viel mit KollegInnen und Eltern über die Form der Leistungsbeurteilung. Dass das System der Ziffernnoten für eine "ermutigende, hilfreiche, individualisierende Leistungsfeststellung und -beurteilung" (wie sie der Lehrplan der Volksschule fordert) nicht geeignet ist, war mir bald klar. Trotzdem dieser Umstand vielen LehrerInnen bewußt ist, hält sich diese Form der Leistungsbeurteilung hartnäckig an unseren Schulen.
Ganz abgesehen davon, dass sie nur vorgibt objektiv und aussagekräftig über Lernfortschritte Auskunft zu geben, ist eine Note völlig ungeeignet um soziale oder emotionale Leistung zu bewerten.
In welch große seelische Not Kinder dabei geraten können, zeigen uns Statistiken über Schulangst (73 % aller SchülerInnen leiden unter Angst vor schlechten Noten), Notendruck, Schülerselbstmorde (im vergangenen Jahr 48 Kinder in Österreich).
Schlagworte:
atsch-h5
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2630 | hinzugefügt von Jürgen an 07:10 - 30.11.2005 |
title: Atelier Informatik / informatique by Plisson, Danielle (GGEM) |
|
Titel: | Atelier Informatik / informatique |
Autor: | Plisson, Danielle (GGEM) | Sprache: | deutsch |
Quelle: | o.O. In: Bindestrich-04, p. 27 | Quellentyp: | Artikel aus Zeitschrift |
veröffentlicht am: | 11.11.1986 | | |
url: | |
Text:
-
Schlagworte:
Bindestrich-04, lit_1986-art,
summary:
-
keine Notizen verfügbar
|
ID: 236 | hinzugefügt von Peter an 15:01 - 17.4.2005 |
title: Spurensuche - Editorial Heft 1 by PRAMMER, WILLI |
|
Titel: | Spurensuche - Editorial Heft 1 |
Autor: | PRAMMER, WILLI | Sprache: | deutsch |
Quelle: | Kremsmünster, in: Atelier Schule Heft 1 | Quellentyp: | Artikel aus Zeitschrift |
veröffentlicht am: | DD.MM.1997 | | |
url: | |
Text:
Die Tausenden von laizistischen Erziehern aller Konfessionen und aller Richtungen, die sich am 3., 4., 5. und 6. April 1950 auf dem Kongreß der Ecole Moderne Francaise in Nancy versammelt haben, erklären sich in den folgenden Punkten einer Meinung:<p>
In der Schule<p>
Die Kongreßteilnehmer<p>
<ol>
<li>erheben sich gegen jede Indoktrinierung<p>
<li>bilden durch lebendige, moderne und komplexe Schule den Menschen, der morgen den Ausbeutern, wer immer sie seien, widerstehen kann;
<li>kämpfen auf allen Ebenen - auf der politischen,örtlichen, nationalen und gewerkschaftlichen Ebene - damit die materiellen, wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen verwirklicht werden, die es der Schule ermöglichen, ihre Aufgaben der Befreiung und damit des Friedens zu erfüllen.
</ol>
Die Mitglieder des Kongresses der Ecole Moderne wissen, dass ihre Rechte und die Rechte der Kinder nicht durch leere Worte verteidigt werden können, sondern nur durch die Arbeit und durch den Kampf in unauflösbarer Brüderlichkeit der Arbeiter. <p>
(Schlußresolution über den Frieden, Nacy 1950 in Le Educateur 15/1950, 314f)<p>
Liebe Kolleginnen und Kollegen!<p>
Wenn wir uns mit der vorliegenden Zeitung auf Spurensuche begeben, so darf neben der individuellen Spurensuche die historische Dimension nicht fehlen. Allzu oft werden reformpädagogische Konzepte mißbraucht um sich selber ein >modernes< Mäntelchen ....
Schlagworte:
atsch-h01, lit-1997_art,
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2553 | hinzugefügt von Jürgen an 23:03 - 24.9.2005 |
title: Editorial 0-Nummer by Prammer, Willi |
|
Text:
Editorial 0-Nummer<p>
Liebe Freunde der Freinetpädagogik <br>
und solche die es noch werden wollen!<p>
Ihr haltet die erste Ausgabe der Vereinszeitung "Atelier Schule" in Händen. Nach der Gründung des Vereines " Atelier Schule - Freinetpädagogik Oberösterreich" ist dies der erste Schritt sich in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Wir wollen mit dem Erscheinen der Zeitung die Freinetpädagogik allgemein, aber auch die praktischen Ergebnisse der Umsetzung freinetischer Gedanken behandeln und somit einem breiteren Kreis von Interessierten zugänglich machen. Diese erste Nummer ist so konzipiert, dass sie für jeden - vom Neueinsteiger bis zum versierten Freinetlehrer - etwas beinhalten soll.<p>
....
Schlagworte:
atsch-h0,
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2562 | hinzugefügt von Jürgen an 01:28 - 25.9.2005 |
title: Glifunkerzauber - Editorial Heft 2 by Prammer, Willi |
|
Text:
"Mein einziges Talent als Pädagoge besteht darin,<br>
daß ich mich meiner eigenen Kindheit sehr gut erinnern kann.<br>
Ich fühle und begreife als Kind die Kinder, die ich erziehe,<br>
und erkenne als Kind und Erwachsener zugleich die Irrtümer einer Wissenschaft,<br>
die ihren Ursprung vergessen hat."<p>
CÉLESTIN FREINET<p>
Liebe Kolleginnen und Kollegen!<p>
Ich wollte eigentlich schreiben, was Freinet zu Weihnachten gesagt hat. Ich hab aber nichts gefunden. So bleibt mir nicht anderes über als zu spekulieren, was er gesagt haben könnte.<p>
These 1: Freinet hat zu Weihnachten nichts gesagt. <br>
Dafür spricht, dass es ohnehin schon ziemlich laut geworden ist und wir durchaus Stille brauchen könnten. Aber auch, dass es uns schwer fällt, dem Anderen wirklich zuzuhören. <p>
...
Schlagworte:
atsch-h02, lit-1997_art,
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2579 | hinzugefügt von Jürgen an 19:15 - 28.9.2005 |
title: frag - Mente Editorial Heft 3 by Prammer, Willi |
|
Text:
frag - Mente<p>
Editorial Heft 3<p>
Liebe freinetischen Lehrerinnen und Lehrer!<p>
In der vorliegenden Ausgabe der Zeitung unseres Vereins ATELIER SCHULE "frag-Mente" haben wir Originaltexte zum Ausgangspunkt eigener Überlegungen gemacht. Nicht um dogmatisch dem geschriebenen Wort nachzuhängen, sondern vielmehr um zu zeigen, dass vieles aus der damaligen Reformpädagogik heute mehr denn je Gültigkeit hat. <br>
Hat sich wirklich nichts verändert? Wen interessieren denn noch so alte Schriften? Hat die Veränderung der Schule diese Gedanken übersehen? Sind sie nicht schon längst in Lehre, Forschung und letztlich auch in die Gesellschaft eingeflossen? <p>
Keiner von uns muss weit schauen um zu sehen wie weit wir es gebracht haben. <br>
Kinder werden geschlagen, getreten, misshandelt, gequält,... Nicht dort, hier bei uns! <br>
Kindern wird ihre Freiheit - im Sinne von Freinet würde man sagen die Freiheit zu handeln und sich zu organisieren - genommen und wenn nicht genommen, dann gehörig eingeschränkt. <br>
"IHR WOLLT JA NUR UNSER BESTES - aber das bekommt ihr nicht" - sprühten verzweifelt Jugendliche an die Häuserwände. Wann endlich tun wir unser Bestes für unsere Kinder? <p>
...
Schlagworte:
atsch-h3
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2582 | hinzugefügt von Jürgen an 19:29 - 28.9.2005 |
title: Arbeisschule - Schularbeit by Prammer, Willi |
|
Text:
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
Statt einer Einleitung - Bruce Springsteens Text seines Songs Factory - oder für jene "Trost und Rat" Suchenden, die Version von Dr. Kurt Ostbahn.
Factory
Early in the morning factory whistle blows,
Man rises from bed and puts on his clothes,
Man takes his lunch, walks out in the morning light,
It's the working, the working, just the working life.
...
Arbeit - ein oft gebrauchter Begriff. Doch was verstehen wir darunter? Kann es sein, dass dieser Begriff immer nur durch die individuellen Erfahrungen des Einzelnen seine Bedeutung erlangt?
Halten wir uns doch mal vor Augen, wie C.Freinet diesen Arbeitsbegriff einsetzt. Arbeit im Sinne Freinets muss ein Spiegelbild der menschlichen Entwicklung und zugleich zielgerichtete, gesellschaftlich relevante Arbeit sein. Freinet lehnt die einseitige Unterordnung des Kindes unter die technisch-industrielle Entwicklung ab. Erziehung und Bildung sollen auf dem Weg über die Arbeit die harmonische Entfaltung aller Kräfte des Kindes gewährleisten und die Grundbedürfnisse des Menschen nach Eroberung, Bewahrung und Weitergeben des Lebens befriedigen helfen. Eine "Pädagogik vom Kinde aus" beinhaltet nach Auffassung Freinets die Umsetzung des offiziellen Lehrplanes in einen "Allgemeinen Arbeitsplan", der durch folgende Prinzipien gekennzeichnet ist:
Leben erobern
Leben bewahren
Leben weitergeben
Schlagworte:
atsch-h4
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2616 | hinzugefügt von Jürgen an 06:33 - 30.11.2005 |
title: Leistung & Urteil by Prammer, Willi |
|
Text:
LEISTUNG & URTEIL
Editorial Heft 5/Februar 1999
WILLI PRAMMER
"Die Kinder und ich - der gleiche Prozeß des Denkens - alles das gleiche, nur lebe ich länger. Aber auf dem Gebiet der Gefühle ist das Kind anders. Also gilt es nicht nur zu begreifen, sondern mit ihm mitzufühlen: sich kindhaft freuen und betrübt sein, lieben und zürnen, beleidigt sein und sich schämen, Furcht haben und Vertrauen. Wie man es machen soll, und wenn es gelingt, wie es den anderen beibringen? Die Pädologie - vielleicht sage ich etwas Törichtes - muß sehr viel von der körperlichen Entwicklung des Kindes und erst recht viel von den Gefühlen sprechen; der Intellekt kommt erst am Ende."
(Janusz Korczak, "Verteidigt die Kinder" S.19, GTB Siebenstern, 1981)
Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Was kein Zitat von Freinet zu Beginn des Editorials?
Korczak?
War das ein Freinetpädagoge?
Ist das wichtig?
Wenn wir uns mit dieser Ausgabe unserer Vereinszeitung dem Thema der Leistungsbeurteilung widmen, so tun wir das, um all jenen, die nach sinnvollen Alternativen suchen, einen Anhaltspunkt geben zu können. Was steckt aber hinter dem Verwenden alternativer Formen?
Die Überzeugung, dass mit den Ziffernnoten nicht das Wichtige sondern das gesellschaftlich Erwünschte ausgedrückt wird. Wir brauchen sie, die Rangreihen. Wir müssen wissen wer ERSTER ist. Jeder will es: Vorne stehen - Bewundert werden - Sieger sein. Das ist die Motivation zum Lernen. Auch mal gelobt werden, auch mal keine Angst vorm Versagen haben, auch mal .......
Und was ist mit ihren Gefühlen?
Schlagworte:
atsch-h5
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2627 | hinzugefügt von Jürgen an 07:03 - 30.11.2005 |
title: Die Arbeit mit dem Entwicklungsbericht ... by Prammer, Willi |
|
Text:
Die Arbeit mit dem ENTWICKLUNGSBERICHT in der OFFENEN KLASSE
der HS Oberneukirchen
WILLI PRAMMER
"Die Leistungsbeurteilung ist auch in der Hauptschule ein zentraler Punkt einer integrativen Pädagogik. Ist der Unterricht schülerzentriert und individualisiert gestaltet, werden Vergleiche in Form von Noten nur mehr schwer durchführbar. Geht man davon ab, allen Schülern die gleichen Lernziele vorzugeben, kommt das den Noten zugrundeliegende Theoriegebäude der Normalverteilung stark ins Wanken, denn wie soll ein " Durchschnitt als Grundlage für die Beurteilung gebildet werden, wenn die Unterschiedlichkeit der Kinder anerkannt wird. Andererseits ist die Note schlechthin "das" Maß für die schulische Leistung in unserer Gesellschaft und je älter die Kinder werden, desto wichtiger werden die Noten für die Eltern und damit auch für die Kinder. Der Faktor Selektion und Segregation gewinnt damit auch in integrativen Klassen immer mehr an Bedeutung."
E.Feyerer in Schulheft 75/76 S.186, Wien 1994
Unsere Arbeit in der offenen Klasse ist geprägt durch das Bemühen, Kopf, Herz und Hand zu gleichen Teilen zufrieden zu stellen. Heutzutage müssen wir leider feststellen, daß durch überfrachtete Lehrpläne und ständig steigenden Leistungsdruck die Kopflastigkeit des Bildungsangebotes kontinuierlich zunimmt. Es sind nicht die Projektergebnisse, die die Außenstehenden zufriedenstellen, sondern vielmehr die gemessene, zum Vergleichen und Herzeigen geeigneten Noten.
Ich kann in meinem Beitrag nur andeuten, welche Überlegungen zur Arbeit mit dem Entwicklungsbericht geführt haben, wie dieser aussieht und gehandhabt wird und letztendlich, wie er von den Betroffenen angenommen wird.
All jene, die ausführlichere Informationen wünschen, verweise ich auf die Veröffentlichungen oder lade sie ein, die Redaktion zu kontaktieren.
Entwicklungsbericht
Für unsere Form der Leistungsbeurteilung wählten wir den Namen Entwicklungsbericht, weil unserer Ansicht nach das Wort schon sehr genau ausdrückt, worum es geht: Eine Rückmeldung über den erreichten Entwicklungsstand basierend auf den erbrachten Leistungen.
Schlagworte:
atsch-h5
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2636 | hinzugefügt von Jürgen an 07:23 - 30.11.2005 |
title: Integration by Prammer, Willi |
|
Text:
INTEGRATION
Editorial Heft 6/April 1999
WILLI PRAMMER
Wenn ich einem "behinderten" Menschen begegne,
ihn anschaue und denke, wie er denn sein könnte,
beschreibe ich mich selbst - meine Wahrnehmung des anderen.
Ob ich die daraus entstehende Chance nutze,
mich selbst zu erkennen,
steht auf einem anderen Blatt ... !
(Georg Feuser)
Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Integration - ein "BOOM", der bald zu Ende sein wird?
Integration - eine Frage der Ressourcenverteilung?
Integration - eine lästige Verpflichtung?
Integration - ein reformpädagogisches Konzept?
Integration - eine Chance der Weiterentwicklung?
Wie immer ihr die Fragen für euch beabtwortet, übrig bleibt die Erkenntnis, dass Integration in erster Linie eine Herausforderung für uns selbst ist.
"Wir müssen erkennen,dass die Würde des Menschen antastbar ist, verletzbar. Wir können aber auch sehen, dass dies nur der Fall sein kann, wenn keine Gegenkraft sie schützt. Sie zu schützen und für uns selbst wie für jeden Menschen zu wahren, ist eine der bedeutendsten Aufgaben unserers Gemeinwesens gerade auch im erzieherischen und unterrichtlichen Handeln." (Georg Feuser, 1998, "Die Würde des Menschen ist antastbar", Vortrag anläßlich der 10-Jahresfeier der Arbeitsgemeinschaft Integration in Heidenheim, BRD)
Integration bedarf einer Pädagogik, die allen Kindern gerecht wird, sie auf ihrem individuellen Entwicklungsniveau fördert, sowie ein gemeinsames Lernen in Kooperation miteinander zum Ziel hat. Wollen wir eine Gesellschaft, die geprägt ist von Verständnis, Toleranz und Nächstenliebe, so dürfen wir nicht übersehen, dass solche Prozesse eine humane Einstellung zum Mitmenschen fördern.
Schlagworte:
atsch-h6
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2644 | hinzugefügt von Jürgen an 08:31 - 30.11.2005 |
title: ... ich bin nicht behindert. by Prammer, Willi |
|
Text:
"...Ich bin nicht behindert, ich kann reden."
WILLI PRAMMER
Lehrer
Der Lehrberuf ist ein unheimlicher Job.
Die Schüler werden geprüft, geübt, beaufsichtigt und manchmal auserkoren.
Um Lehrer zu werden, muß man zuerst die Fahrschule machen, dann die Stirn runzeln. Manche Schüler haben eine fürchterliche Angst, es zittern ihnen nur so die Knie. Die Lehrer wissen alles, sie sind unglaublich und unfehlbar.
Manche Schüler singen die erste Stimme, manche die zweite und manche die fünfte.
Die Lehrerinnen haben eine höfliche Niedertracht und radieren die Hefte aus, dass sie blitz und blank sind.
Ein sauberes Heft ist eine Erfüllung für den Geist.
Die Lehrer sind von den Landeshauptmännern berufen, aus den Schülern Menschen zu machen.
Der Lehrer lenkt die Gedanken im Kopf herum, dass es nur so rauscht.
Manche Lehrer sind Wüstlinge und Knallköpfe.
Jesus hat gesagt, du sollst kein falsches Zeugnis machen.
Die Schüler müssen aufspringen und guten Morgen durch die Klasse heulen. Bei den Ohren geht´s hinein, bei den Ohren geht´s hinaus, das ist der Lebenslauf.
Georg Paulmichl
"In der Werkstatt gefällt es mir sehr gut. In der Werkstatt bin ich ein Dichter. Dichter sein ist ein feiner Beruf. In der Werkstatt sind alles Behinderte. Ich bin nicht behindert, ich kann reden."
Mit diesen Worten beschreibt Georg Paulmichl das Umfeld, in dem dieser und weitere Texte entstanden sind.
Es ist die Werkstatt für Behinderte in Prad, einem Dorf im oberen Vinschgau, in Südtirol. Nach dem alltäglichen Sprachgebrauch wird Georg Paulmichl zu den geistig Behinderten gezählt; wie er sich selbst sieht, ist dem obrigen Zitat zu entnehmen.
Zusammen mit seinem Betreuer Dietmar Raffeiner hat Georg Paulmichl mit dem Schreiben begonnen. Beide arbeiten (fast) täglich zusammen:
Georg Paulmichl sucht sich ein Thema, sein Betreuer sitzt an der Schreibmaschine. Immer aber ist es Georg Paulmichl, der den Anstoß zum Schreiben gibt, und immer werden die Texte so in die Maschine getippt, wie der Autor sie formuliert.
Dass sich auch die Wissenschaft des Phänomens seiner Sprache angenommen hat und sie versucht zu beschreiben, zu erklären, zu interpretieren und einzuordnen, sei nur nebenbei erwähnt.
aus dem Buch: Georg Paulmichl, Verkürzte Landschaft - Texte und Bilder (Haymon-Verlag)
Schlagworte:
atsch-h6
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2645 | hinzugefügt von Jürgen an 08:37 - 30.11.2005 |
title: Fragen & Antworten by Prammer, Willi |
|
Text:
Antworten auf Fragen, Zweifel, berechtigte Einwände ....
INTEGRATION betreffend
WILLI PRAMMER
Ich bezeichne mich als überzeugter Befürworter der sozialen Integration. Meine Basis für solche Überlegungen beruht auf einer humanen, ganzheitlichen Sichtweise des Menschen. Gemeinschaft, Gerechtigkeit, Solidarität, Mitmenschlichkeit sind nicht nur Begriffe, sondern drücken eine Einstellung aus, der ich mich verpflichtet fühle.
Kommt denn das Kind mit sonderpädagogischem Förderbedarf in der Integrationsklasse mit?
Integrativer Unterricht ist ein anderer Unterricht. Damit alle Kinder in einer Integrationsklasse unterrichtet werden können, muss die unterrichtliche Arbeit anders aufgeteilt werden. Freie Arbeit, Wochenplan und Projektunterricht helfen dabei, einen Unterricht zu gestalten, der allen Kindern gerecht wird. Dadurch wird sichergestellt, dass allen Schülern Angebote gemacht werden, die ihrem Entwicklungsstand entsprechen. Ziel ist ja nicht, dass alle zur gleichen Zeit das gleiche machen und in der Folge dann auch gleich beherrschen, sondern dass die Kinder gemeinsam an einer Sache beschäftigt sind und jeder seine individuellen Beiträge respektive Leistungen miteinbringen kann. Gemeinsam leben, lernen und arbeiten ist das Ziel.
Schlagworte:
atsch-h6
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2646 | hinzugefügt von Jürgen an 08:41 - 30.11.2005 |
title: Kindheit & Kreativität by Prammer, Willi |
|
Text:
KINDHEIT & KREATIVITÄT
Editorial Heft 7/November 1999
WILLI PRAMMER
"Den Zustand der Menschen und Kulturen erkennt man an ihren Heilswörtern, an Wörtern, die man in der jeweiligen Epoche gebrauchte als Richtmaß für die Vorstellung vom ihr aufgetragenen Leben. Die Neuzeit wurde aus den Wörtern Humanität, Aufklärung, Fortschritt und Leistung gedeutet. Wenn ein Wort genannt werden sollte, das eine solche Erwartung der heutigen Menschen ausdrückt und bestimmt, es hieße wohl »Kreativität«.Jeder weiß es zu nutzen, keiner mag es entbehren, keiner kritisiert es. Es ist gleichermaßen beliebt bei Technikern und Umweltschützern, Wirtschaftsführern und Pädagogen, bei schwarzen, roten, grünen und blauen Parteien."
(Harmut von Hentig in: Kreativität - Erwartungen an einen schwachen Begriff, 1998)
Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Ich habe dieses Zitat vorangestellt um nachdenklich zu machen. Was sind deine/unsere Vorstellungen Kreativität betreffend?
Wir LehrerInnen sind per Erlass verpflichtet Kreativität zu fördern. Ein starker Begriff und ein notwendiger Auftrag?
Schlagworte:
atsch-h7, lit_1999-art
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2686 | hinzugefügt von Jürgen an 07:40 - 15.12.2005 |
title: .. UND AUSSERDEM by Prammer, Willi |
|
Text:
.. UND AUSSERDEM
Editorial Heft 8/März 2000
WILLI PRAMMER
Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Mit der nochmaligen Ankündigung des "Ridef 2000" und der Veröffentlichung eines Aufrufs der deutschen KollegInnen wollen wir diesmal mit hochpolitischen Inhalten beginnen.
Schlagworte:
atsch-h8
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2696 | hinzugefügt von Jürgen an 08:02 - 15.12.2005 |
title: Art der Vielfalt by Prammer, Willi |
|
Text:
ART der VIELFALT
Editorial Heft 10/Februar 2001
WILLI PRAMMER
Liebe Kolleginnen und Kollegen, Freinetikerinnen und Freinetiker, bunte und weniger bunte Vögel in der Schullandschaft, wo immer ihr auch herumschwirrt!
Zuerst möchte ich für eure Geduld danken. Ihr habt lange auf diese Zeitung warten müssen. Viele Umstände haben dazu geführt, dass eine große Verzögerung entstanden ist. Nun ist sie aber fertig und ich hoffe ihr findet genügend Ansprechendes.
Wenn wir uns diesmal mit der \
Schlagworte:
atsch-h10
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2715 | hinzugefügt von user unknown an 17:09 - 15.12.2005 |
title: Klassenbuch by Prammer, Willi |
|
Text:
KLASSENBUCH
Editorial Heft 11/April 2001
WILLI PRAMMER
Liebe Freinetikerinnen und Freinetiker!
Mit dem „Klassenbuch“ wollen wir euch diesmal einen Einblick in die Buntheit und Vielfalt der Arbeit in Freinetklassen geben. Dennoch sei die Frage gestattet was denn ein Freinetklasse ausmacht und ob es überhaupt Sinn macht sich als solche zu bezeichnen.
Schlagworte:
atsch-h11
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2725 | hinzugefügt von Jürgen an 20:55 - 15.12.2005 |
title: Erlebte Entwicklung ... by Prammer, Willi; Prammer, Eva; Hofer, Doris |
|
Text:
Erlebte Entwicklung und Veränderung der Grundschule
Teil 1
EVA und WILLI PRAMMER, DORIS HOFER
EINLEITENDE GEDANKEN
Die Schullandschaft hat sich dahingehend verändert, dass der Abschied von der Homogenität und die Berücksichtigung der Heterogenität in vielen Bereichen der Schule Fuß gefasst hat. Die Öffnung des Unterrichtes, das methodische Know-how dafür wurden erworben oder sind zumindest so weit im Bewusstsein verankert, dass im Moment eine grundsätzliche Diskussion über deren Sinnhaftigkeit kaum geführt werden muss.
Wenn wir uns eine Weiterentwicklung von Schule wünschen könnten, so würden wir diese Entwicklung an drei Grundpfeilern festmachen.
KOOPERATION
...bedeutet an einem gemeinsamen Ziel zu arbeiten, wobei alle an dieser Arbeit beteiligten Personen in Abwechslung Führung und Verantwortung übernehmen müssen als auch bereit sein müssen sich führen zu lassen und Verantwortung abzugeben
Schlagworte:
atsch-h10
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2717 | hinzugefügt von Jürgen an 17:17 - 15.12.2005 |
title: Verbale Beschreibung in einer Freinet-Klasse by Rabensteiner, Pia-Maria |
|
Text:
Verbale Beschreibung in einer Freinet-Klasse
MAG. RABENSTEINER PIA-MARIA
"Kooperative Freinet", Kärnten
Bei dem Junglehrerseminar 1998 in Ossiach in Kärnten wurde in verschiedenen Arbeitskreisen über schulische Fragen diskutiert. Ich wurde als Freinet-Lehrerin eingeladen, um über die alternative Leistungsbeurteilung (verbale Beurteilung) zu erzählen. Meine Kollegin Carmen Würschl, sie unterrichtet in der Montessori-Klasse, berichtete über die kommentierte, direkte Leistungsvorlage.
Nachdem sich im LehrerInnenkreis immer mehr Unzufriedenheit über die momentane Notengebung breit macht, die kaum Informationen über tatsächliche Leistungen und individuelle Fähigkeiten der SchülerInnen bietet, führte diese Problematik zu einer angeregten Diskussion. Um zu verdeutlichen, dass man mit Ziffernnoten die Leistungen der Kinder nicht messen kann, ließ ich die ca. 20 TeilnehmerInnen Texte von sechs Kindern (1. - 4. Schulstufe) nach dem derzeit gültigen Notensystem beurteilen. Wie erwartet, ergab sich eine Streuung von Sehr gut bis Genügend.
Schlagworte:
atsch-h5
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2634 | hinzugefügt von Jürgen an 07:18 - 30.11.2005 |
title: GROSSE KÜNSTLER ... by Rabensteiner, Pia-Maria |
|
Text:
GROSSE KÜNSTLER -
KLEINE KÜNSTLER
FARBE, FORM UND PHANTASIE
PIA MARIA RABENSTEINER
Ein Projekt der Sternenkindern aus der 2b Freinet-Klasse der VS 20 in Viktring
Nach 1 ½ jähriger Dislozierung wegen des Schulneubaues der Volksschule Viktring wurde mit dem Unterricht am Montag nach den Semesterferien im neuen Schulhaus begonnen. Im Rahmen des Projektes hatten die Kinder die Möglichkeit, im Kreativbereich in verschiedenen Ateliers Aktivitäten zu setzen.
Im Rotationsprinzip wurden folgende Ateliers angeboten:
Arbeiten mit Acrylfarben auf Leinwand
Aquarellieren
Arbeiten mit dem Limographen
Siebdruck
Herstellen von Monotypien, Kleisterpapieren
Herstellen von Chemogrammen
Verschiedenartiges Arbeiten mit Wachskreiden
Großflächiges Malen
Erstellen von Fliesenmosaiken, Bemalen von Steinen und Fliesen
Seidenmalen
Herstellen von überlebensgroßen Figuren oder Tieren
Schlagworte:
atsch-h7
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2692 | hinzugefügt von Jürgen an 07:52 - 15.12.2005 |
title: Die Schule Harmonie - Eindrücke einer dreitägigen Hospitation by Rabensteiner, Pia-Maria |
|
Titel: | Die Schule Harmonie - Eindrücke einer dreitägigen Hospitation |
Autor: | Rabensteiner, Pia-Maria | Sprache: | deutsch |
Quelle: | Viktring, in: Freinet-Kooperativ 2 | Quellentyp: | Artikel aus Zeitschrift |
veröffentlicht am: | DD.MM.1998 | | |
url: | |
Text:
Die Schule Harmonie - Eindrücke einer dreitägigen Hospitation
Das Schuljahr 1997/98 begann in dem deutschen Bundesland Nordrhein-Westfahlen bereits Mitte August und somit konnte ich in den Ferien noch die Gelegenheit nützen, diese Schule anzusehen und einige Tage lang zu hospitieren. Der Weg von Klagenfurt nach Eitorf ist zwar nicht der kürzeste - Eitorf liegt in der Nähe von Köln - aber aufgrund der Eindrücke, die ich von dieser Schule mitgenommen habe, war es ein sehr lohnender.
Die Schule
Die achtklassige öffentliche Grundschule ist ebenerdig und so angeordnet, daß jede Klasse die Möglichkeit hat, ins Freie zu kommen. Neben der Schule liegt ein wunderschöner Schulgarten, bei dem jede Klasse ihre eigenen Beete besitzt und individuelles Anpflanzen von Kräutern, Blumen, Gemüse etc. ermöglicht. Ein Gerätehaus aus Holz liegt vor quadratisch angeordneten Holzsitzmöglichkeiten, die sich für Gesprächsrunden anbieten. Im Schulgebäude befindet sich eine Aula, die für Zusammenkünfte zwischen Klassen regelmäßig verwendet wird. Die Druckerei, die von allen Kindern während des Unterrichts besucht werden kann, liegt gegenüber dem Lehrerzimmer. Das Lehrerzimmer, auf den ersten Blick als solches nicht erkennbar, ist sowohl für LehrerInnen als auch für SchülerInnen ein Raum, in dem gearbeitet werden kann. Blitzlicht: Die Tür steht offen, Kinder arbeiteten im Lehrerzimmer an ihren Aufgaben. Eine riesige Tafel, an der eine Unmenge von pädagogischen Themen draufsteht. Experimenteschachteln, die von den Lehrern für die Kinder hergestellt werden.
Die Gänge sind nicht traurig leere Korridore, sondern beherbergen viele Regale, auf denen sowohl Lernmaterialien als auch Experimente, Schülerarbeiten uvm. untergebracht sind. Alle Klassentüren stehen offen (außer eine Klasse hält gerade ein Kreisgespräch ab) und die Kinder nützen den Gang als Arbeitsraum. Während der Pause können sich die Kinder sowohl im Schulgebäude als auch im Freien aufhalten und spielen. Ein eindrucksvolles Erlebnis während der Pause: Durch das offene Fenster im Lehrerzimmer kommt ein Fußball geflogen. Keiner der anwesenden KollegInnen fängt an zu schreien oder zu zetern, sondern eine Kollegin nimmt den Ball und wirft ihn mit dem Kommentar: "Da ist er", wieder zum Fenster hinaus. In dieser Schule spürt man die Wertschätzung gegenüber der Kinder, die Offenheit, "das Leben" wird in die Schule geholt. Das beeindruckendste, das noch lange in mir haften bleiben wird: Innerhalb der drei Tage, an denen ich an dieser Schule hospitiere, sehe ich kein einziges Kind, das mit einem Mitschüler/einer Mitschülerin rauft.
Das Schulleben
Walter Hövel, Leiter der dortigen Schule, ermöglicht es, daß wir nicht nur ihm in seiner Klasse, sondern auch bei allen KollegInnen beim Unterricht zusehen können. Die KollegInnen arbeiten alle unterschiedlich: es gibt den Unterricht nach Stationenbetrieben, nach dem Wochenplan, in Ateliers.
Für die erste Klasse gibt es die ersten 6 Schulwochen mit Einverständnis der Eltern eine Sonderregelung. Ca. die Hälfte der 29 Schulanfänger kommt um 7. 30 Uhr in die Schule. Mit diesen Kindern wird bis 9.30 gearbeitet. Um diese Zeit stößt der zweite Teil der Klasse dazu. Gemeinsam werden zwei Schulstunden verbracht. Um 11. 30 verläßt der erste Teil der Gruppe die Schule, der zweite Teil arbeitet bis 13. 30 Uhr weiter. So können sich die Kinder leichter an die Schule und das Arbeiten in der Schule gewöhnen können. Für den Lehrer ist es einfacher, mit Erstkläßlern den Unterricht in Ateliers von Anfang an zu organisieren. Daß der Lehrer der dortigen Klasse eine "Hilfe" hat, deren Bezahlung noch nicht geregelt ist, ist eine andere Sache.
Kinder der zweiten Klasse übernehmen die Partnerschaft über die Kinder der ersten Klasse. Aus diesem Grund sitzen alle im großen Kreis in der Aula beisammen. Lieder und Spiele werden von der ersten Klasse vorbereitet und aufgeführt, während die zweite Klasse zu einem gemeinsamen Kartoffelessen einlädt. Die Kartoffeln wurden im eigenen Schulgarten geerntet und mit Hilfe von Eltern in Kleingruppen zu Pommes, Pellkartoffeln, Kartoffelpuffern und Kartoffelpüree verarbeitet.
Jeden Montag werden Konferenzen abgehalten, und nachdem ich an diesem Montag in der Schule hospitiere, werde auch ich dazu eingeladen. Von der vorher erwähnten großen Tafel im Lehrerzimmer wird jeden Montag von einer Kollegin oder einem Kollegen ein Thema ausgewählt, in der Konferenz thematisiert und ausdiskutiert. So eine Konferenz miterleben zu können, war Novum. Die Gesprächsdisziplin, das Umgehen miteinander bei so unterschiedlichen Lehrerpersönlichkeiten, die Diskussionsbereitschaft... war beeindruckend. Jeder, der auch an dieser Schule so unterschiedlich arbeitet, kann, darf so sein, wie er ist. Auch über "Schwächen" darf öffentlich geredet und diskutiert werden. Kollegiales Miteinander, Akzeptanz, Respekt, Wertschätzung des Anderen wird auch unter Erwachsenen "gelebt".
Schule Harmonie - ich stellte mir vor, daß dieser Name der Schule absichtlich so gewählt wurde - als Zeichen von Zusammenarbeit, Einklang mit der Natur, Kooperation, Akzeptanz von dem was ist (Kinder sind so wie sie sind und nicht so, wie wir sie haben wollen) und vielem mehr. Die Neugier war groß, das Gesehene beeindruckend, die Eindrücke umwerfend. Diese normale Regelschule trägt keinen dafür speziell ausgewählten Schulnamen. Die Schule Harmonie liegt in einem Stadtteil Eitorfs - dem Stadtteil Harmonie.
Schlagworte:
fr_koop_1-98
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 3032 | hinzugefügt von Jürgen an 17:02 - 20.11.2007 |
title: Von der Bleiletter zum Mouseclick by Renata Riehm |
|
Text:
-
Schlagworte:
atsch-h12, lit-art_2001, Schuldruck
summary:
-
keine Notizen verfügbar
|
ID: 5415 | hinzugefügt von Jürgen an 02:41 - 13.4.2021 |
title: Stellen wir uns vor ... by Rendl, Hanni |
|
Text:
Stellen wir uns vor ...<p>
Stellen wir uns vor, wir müßten einige Kilometer über eine schnurgerade, ebene, hindernisfreie Betonbahn gehen. Am Ende der Strecke werden wir ermattet sein. <p>
Wie anders wird es uns bei einer Wanderung durch einen Wald ergehen! Da sind verschlungene Pfade, es geht über Stock und Stein, Wurzeln, Moos, dichtes Gebüsch, Rinnsale. Das Licht ist dämmrig.
Du mußt ganz Auge, ganz Ohr sein, ganz Nase. Es duftet nach Waldkräutern und Waldboden. Seltsame Geräusche von überall her, Vogelstimmen. <p>
Am Ende des Weges sind wir erfrischt, fast wie "neugeboren". <p>
Was war geschehen? <p>
Im Walde war ich mit Körper, Seele und allen Sinnen voll beansprucht. Überall kleine mit Hindernissen verbundene ... Wagnisse. Auf der risikolosen Betonbahn forderte mich nichts heraus. Ich hatte nichts zu bestehen. Ich war sozusagen überflüssig. Das ist es, was uns "kaputt" macht: <p>
Die Unterschlagung unserer Fähigkeiten. LEBEN bedarf der Hindernisse. Wo kein Wagnis, da kein Leben.<p>
Hugo Kükelhaus<p>
<hr>
<br>
Auf beiden Wegen habe ich mich bewegt in den 20 Jahren, die ich nun schon Lehrerin bin.<br>
Lange Zeit marschierte ich mit den Kindern auf der risikolosen Fahrbahn, lernte aber durch sie den lebendigen Waldweg zu gehen, der immer voller Abenteuer und Wagnisse ist, und der uns mit allen Sinnen und als ganzer Mensch in Anspruch nimmt.<p>
Sieben Jahre war ich alt, als für mich der Wunsch feststand Lehrerin zu werden. <br>
Niemals ist mir ein anderer Beruf in den Sinn gekommen, und das ist bis heute so geblieben. <p>
...
Schlagworte:
atsch-h01,
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2556 | hinzugefügt von Jürgen an 00:46 - 25.9.2005 |
title: Kreisrituale by Rendl, Hanni |
|
Text:
Kreisrituale
Was uns wichtig ist, kreisen wir ein,
was uns lieb ist umringen wir!
HANNI RENDL
Der Kreis ist ein Symbol des Lebens und der Einheit, ist in sich geschlossen, umfängt, birgt und schützt. Rituale sind den Kindern ein stützender Rahmen, innerhalb dessen sie zu einer gewissen Selbständigkeit fähig werden können.
Und da es ja unser Ziel ist, den Kindern zur Selbständigkeit zu verhelfen, sehe ich tägliche und wöchentliche Rituale als einen Schritt in diese Richtung. Als äußeres Zeichen dafür wählen wir in unserer Klasse die Kreisform.
Jeden Morgen begrüßen wir uns im Morgenkreis, der verschiedene Aufgaben hat. Einerseits ist es ein Erzählkreis, in dem wichtige Neuigkeiten, Erlebnisse, Schönes und Trauriges seinen Platz haben und im Klassentagebuch eingetragen werden. Hier kann sich das Kind von seinen Kameraden wahrgenommen, ernstgenommen, angenommen fühlen. Dieses Aufeinander-Eingehen und Miteinander-Umgehen im Erzählkreis bestimmt den Schulalltag.
Schlagworte:
atsch-h01, lit-1997_art,
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2561 | hinzugefügt von Jürgen an 01:25 - 25.9.2005 |
title: Mit Kindern Schule machen by Rendl, Hanni |
|
Text:
Mit Kindern Schule machen<p>
Freinet-Pädagogik bringt Leben in die Schule<br>
Freinet-Pädagogik ist kein abgeschlossenes Konzept, <br>
ist kein dogmatisches Programm, ist vieImehr ein - sich mit Kindern fragend auf den Weg machen, ein forschend aktiv sein, ein sich öffnen und entwickeln.<p>
Die Schule soll uns nicht lehren zu antworten.<br>
Die Schule soll uns lehren zu fragen! <br>
Antworten schließen die Welt, Fragen öffnen sie.<br>
Nicht von Antwort zu Antwort wachsen wir, sondern von Frage zu Frage. <br>
Lotte Ingrisch, Schmetterlingsschule<p>
Schlagworte:
atsch-h0,
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2563 | hinzugefügt von Jürgen an 01:31 - 25.9.2005 |
title: Fragen zur Welt by Rendl, Hanni |
|
Text:
Fragen zur Welt<p>
Jeder von uns trägt seine eigenen Fragen mit sich herum, so auch die Kinder.<br>
Kinder fragen ohne Vorbehalte, unbefangen, interessiert, kritisch, forschend, sehnsüchtig, peinlich. <br>
Fragen zu stellen, die nicht mit ja und nein zu beantworten sind, befähigt uns zu denken, und ist nicht die Frage der Anfang des Philosophierens? <p>
Beim Freinet-Herbsttreffen in Weikersdorf habe ich in einem Atelier mit Uschi Resch und Walter Hövel die Fragen zur Welt kennengelernt und für meine Klasse übernommen. <br>
Und jetzt gibt es bei uns in unregelmäßigen Abständen die Fragen zur Welt. <p>
...
Schlagworte:
atsch-h3
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2598 | hinzugefügt von Jürgen an 23:10 - 28.9.2005 |
title: Arbeit planen by Rendl, Hanni |
|
Text:
Arbeit planen
HANNI RENDL
Jahresplanung
Die verbindlich vorgegebenen Lehrpläne legen die Grobziele für die einzelnen Schulstufen fest.
Der fest vorgegebene Fahrplan auf der einen Seite, und die Kinder mit ihren so verschiedenen Möglichkeiten, Zugängen und Interessen auf der anderen Seite ergeben eine Spannung, die mich als Lehrer und Begleiter einen Spagat machen lässt zwischen Pflicht und Kür bis zur Erschöpfung.
Das Problem ist nicht die Kür, es sind die Stunden und Tage der Freiarbeit und der Projektarbeit, die mich echtes Lernen und Lebendigkeit spüren lassen.
Und was in diesen Stunden an Inhalten und Zielen von den Kindern bearbeitet wird, ohne dass ich ständig vorgebe, nur indem ich beobachte und bereitstelle, bzw. mich auf die Arbeit der Kinder einlasse, - was hier an Lernen geschieht, das überschreitet den Lehrplan in vielen Bereichen längst.
Nur, das genügt eben nicht.
Schlagworte:
atsch-h4,
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2619 | hinzugefügt von Jürgen an 06:41 - 30.11.2005 |
title: Leisungskontrolle by Rendl, Hanni |
|
Text:
LEISTUNGSKONTROLLE
HANNI RENDL
Die Kontrollmaßnahmen der traditionellen Schulen haben in unserer Schule der Arbeit keine Gültigkeit mehr. Neue Arbeitsmittel und neue Arbeitstechniken verlangen auch die Anwendung neuer Möglichkeiten der Leistungskontrolle. Diese Kontrolle darf sich nicht nur auf das rein formal erzielte Ergebnis beziehen, sie muss auch die Qualität der Arbeit und die geleistete Anstrengung berücksichtigen. Immer, wenn der Schüler sein wirklich Bestes geleistet hat, verdient er auch die beste Beurteilung, gleich wie das Resultat aussieht. Zwei Arten von Höchstleistungen miteinander zu vergleichen und objektiv zu bewerten, wäre aus unserer Sicht der Leistungsbeurteilung ein Unrecht.
Celestin Freinet - 1944
Schlagworte:
atsch-h5
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2631 | hinzugefügt von Jürgen an 07:12 - 30.11.2005 |
title: Das Portfolio by Rendl, Hanni |
|
Text:
DAS PORTFOLIO -
die alternative Form der Beurteilung
HANNI RENDL
Ein Portfolio ist eine gängige Form der Beurteilung bei KünstlerInnen, JournalistInnen, FotografInnen, ... Es ist das Grundprinzip, das Univ. Prof.Dr. Rupert Vierlinger vor 20 Jahren mit der "Direkten Leistungsvorlage" aufgegriffen hat.
Allerdings war er seiner Zeit voraus. Jetzt ist sein Entwurf unter der Bezeichnung "Portfoliobeurteilung" im Ausland neu erfunden worden und ist in den USA und in vielen europäischen Staaten eine erfolgreiche Alternative zur Ziffernbeurteilung geworden, die jetzt ihren Einzug in Österreich hält.
Landesschulinspektorin Dr. Elfriede Schmidinger hat eine Arbeitsgruppe Portfolio eingerichtet, die von Dr. Ilse Brunner, einer Fachfrau, betreut wird. Im Frühjahr 2000 wird ein Buch darüber veröffentlicht.
Im schulischen Bereich bedeutet es folgendes:
Schlagworte:
atsch-h5,
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2632 | hinzugefügt von Jürgen an 07:14 - 30.11.2005 |
title: Treppengedicht by Rendl, Hanni |
|
Text:
T
R
E
P
P
E
N
G E D I C H T
HANNI RENDL
Wie Tierkinder schlafen
Wie schlafen Bärenkinder ?
Ohne Sorgen
in Höhlen geborgen -
So schlafen Bärenkinder.
Schlagworte:
atsch-h10
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2720 | hinzugefügt von Jürgen an 20:37 - 15.12.2005 |
title: VS Kirchberg Kremsmünster by Rendl, Hanni |
|
Text:
VS KIRCHBERG/KREMSMÜNSTER
1. Klasse
HANNI RENDL
Hallo, wir sind die 1. Klasse der VS Kirchberg/Kremsmünster.
Unsere Lehrerin heißt Hanni Rendl, außerdem hilft uns noch Elke Pruckermayr.
Wir lernen alle miteinander und auch voneinander.
Jeder kann etwas besonders gut.
Schlagworte:
atsch-h11
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2728 | hinzugefügt von Jürgen an 21:04 - 15.12.2005 |
title: Kreisrituale [Auszug von "Atelier Schule" Nr. 1 1997 Oberösterreich] by Rendl, Hanni |
|
Titel: | Kreisrituale [Auszug von "Atelier Schule" Nr. 1 1997 Oberösterreich] |
Autor: | Rendl, Hanni | Sprache: | deutsch |
Quelle: | Zürich, Bindestrich 58, p. 10 | Quellentyp: | Artikel aus Zeitschrift |
veröffentlicht am: | 00.05.2007 | | |
url: | |
Text:
-
Schlagworte:
lit_2007-art, Bindestrich-58,
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 4011 | hinzugefügt von Jürgen an 16:14 - 17.2.2012 |
title: Rasterlyrik by Rendl, Hanni; Merz, Martin |
|
Text:
Rasterlyrik
HANNI RENDL, MARTIN MERZ
Ihr habt ein gemeinsames Thema, ein Problem, etwas zu diskutieren, etwas das herausgefunden werden soll, etwas bei dem ihr Genaueres über eure Sichtweise wissen wollt ?
Jeder schreibt zuerst einmal in irgendeiner Form seine Gedanken, seinen Text dazu auf.
Jetzt bildet ihr 5er - oder 4er - Gruppen. Alle lesen alle Texte ihrer Gruppenmitglieder.
Aus jedem Text - auch aus dem eigenen – wird nun ein Gedanke, ein Satz, ein Satzteil herausgesucht und auf ein A5 oder A6 Blatt Papier geschrieben. Diese Gedanken werden in ein vorbereitetes Raste geklebt oder gelegt. Das Raster wird auf einen Bogen Papier gezeichnet.
In der horizontalen Reihe stehen alle Namen derjenigen, die die Texte geschrieben haben, in der vertikalen Reihe stehen die Namen derer, die die Gedanken aus den Texten herausgeschrieben haben.
Schlagworte:
atsch-h9
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2707 | hinzugefügt von Jürgen an 08:40 - 15.12.2005 |
title: Eine Kettenreaktion by Res Koeninger |
|
Titel: | Eine Kettenreaktion |
Autor: | Res Koeninger | Sprache: | deutsch |
Quelle: | o.O., in: Bindestrich 48+ p. 32-33 | Quellentyp: | Artikel aus Zeitschrift |
veröffentlicht am: | 03.03.2004 | | |
url: | |
Text:
Eine Kettenreaktion /une réaction en chaine. Atelier der Freinetgruppe Solothurn
Schlagworte:
Bindestrich-48+
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 1395 | hinzugefügt von Peter an 12:12 - 28.10.2002 |
title: Freinet in der Realschule by Riemer, Matthias |
|
Titel: | Freinet in der Realschule |
Autor: | Riemer, Matthias | Sprache: | deutsch |
Quelle: | Bremen, VHS-Video | Quellentyp: | Sammelband |
veröffentlicht am: | DD.MM.2005 | | |
url: | |
Text:
Riemer, Matthias: Freinet in der Realschule. VHS-Video. Bremen, Reutlingen: Freinet Kooperative und Verlag für Biologie und Pädagogik, 2005
Leihe und Kauf über die Freinet Kooperative e.V., Sielwall 45, 28203 Bremen, 0421/344929
Schlagworte:
Realschule, Freinet-Techniken, Arbeitsplan, Ateliers, Freies Forschen, Klassenrat, Dienste, Erkundung, Neuanfang, Film, Video
summary:
Dieser Film gibt Einblick in die Arbeit von Freinetklassen an einer Realschule in Tübingen. Zunächst wird erklärt, welche methodischen Elemente Freinetpädagogik ausmachen. Danach wird die Vorstellung verschiedener Freinettechniken mit der Frage verknüpft, was die Verwendung dieser Elemente legitimiert. So entsteht ein Bild von der didaktischen Struktur der Freinetpädagogik, das für StudentInnen wie NeueinsteigerInnen aufschlussreich ist.
Am Ende des Films berichten zwei FreinetlehrerInnen aus ihrer Praxis, wie Mensch mit einer Freinetklasse beginnen kann. Sie machen Mut, selbst freinetpädagogisch zu arbeiten.
(35 Minuten)
Notiz:
VHS-Video
|
ID: 2607 | hinzugefügt von Matthias an 04:15 - 11.11.2005 |
title: Die Arbeit mit dem Biologie Atelier by Riemer, Matthias |
|
Titel: | Die Arbeit mit dem Biologie Atelier |
Autor: | Riemer, Matthias | Sprache: | deutsch |
Quelle: | Bad Heilbrunn, In: Praxishilfen Freinetpädagogik, Klinkhardt | Quellentyp: | Sammelband |
veröffentlicht am: | DD.MM.2005 | | |
url: | |
Text:
-
Schlagworte:
Biologie, Biologieunterricht, Freies Forschen, Forschungskisten, Naturwissenschaft, Atelier
summary:
Ein freinetpädagogischer Biologieunterricht stützt sich, wie jeglicher fachspezifische Unterricht im System Freinet auf eine materielle Basis. Diese materielle Basis steht in den Ateliers zur Verfügung. Zusätzlich gibt es Organisationsformen, die zum Umgang mit den Materialien anregen und gleichzeitig Rituale und Regeln beinhalten. Beides – Materialien und dazu passende Organisationsformen für den Bereich der Biologie werden in diesem Kapitel vorgestellt.
Definitionsvorschlag: Das Atelier Biologie ist eine Materialsammlung für biologisches Arbeiten mit Realien, Laborausstattung, Nachschlagemöglichkeiten und didaktisch aufbereiteten Arbeitsanregungen. Die Arbeit mit dem Atelier Biologie wird durch eine allen SchülerInnen bekannte Organisationsstruktur determiniert. Dabei entstehen Arbeiten mit einem unterschiedlichen Grad an Selbststeuerung.
Durch die Verknüpfung mit anderen Freinet-Techniken, Arbeitsmitteln und Gruppentechniken erhält die Arbeit mit dem Atelier Biologie aus le-gitimatorischer Perspektive umfangreiche Möglichkeiten Emanzipation und Befreiung zu fördern.
13.1 Arbeit mit dem Bio-Atelier in der pragmatischen Umsetzung
13.2 Das Atelier Biologie in Bezug zur legitimatorischen Struktur der Freinetpädagogik
13.3 Einführung, Gefahren und Grenzen
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2611 | hinzugefügt von Matthias an 04:47 - 11.11.2005 |
title: Die Freinet-Pädagogik neu begründen by Rüegsegger, Ruedi |
|
Text:
Die Freinet-Pädagogik neu begründen
RUEDI RÜGSEGGER
Nach wie vor lassen sich vor allem kritische und nachdenkliche Lehrerinnen und Lehrer durch die Postulate Freinets begeistern: Selbstgesteuertes Lernen durch die Arbeitstätigkeit, eigener Ausdruck in freien Texten, Aussprache und demokratische Entscheidung im Klassenrat. Andere sind vor allem fasziniert von den Techniken und den Ateliers, in denen gedruckt, gebaut, gemalt, gekocht werden kann.
Ist es das Gegengewicht zur Kopflastigkeit des konventionellen Schulunterrichts, oder erkennt man sich selber in seinem eigenen Lernen bestätigt, was die Freinetpädagogik so attraktiv macht? Und warum hat man heute, am Ende des 20. Jahrhunderts das Gefühl, sie sei für die Kinder besonders aktuell, angesichts der mediatisierten Umwelt, in der sie aufwachsen?
Ist das mehr, als ein Bauchgefühl, als romantische Natursehnsucht, als ein vages Unbehagen gegenüber der gesellschaftlichen Entwicklung. Können wir unsere freinetische Überzeugung rational und kompetent begründen?
Schlagworte:
atsch-h8
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2704 | hinzugefügt von user unknown an 08:29 - 15.12.2005 |
title: Immer noch ... by Rührlinger, Gerhard |
|
Text:
Immer noch ...<p>
Immer noch gibt es Schulen, in denen Kinder zu gleichgeschalteten Ja-Sagern "erzogen" werden, zu unselbstständigen Erwachsenen, denen Kreativität und eigenständiges Denken früh und gründlich ausgetrieben wurde. <p>
Immer noch gibt es Lehrer, die ihre Autorität missbrauchen und die Würde der Kinder mit Füßen treten. Seinerzeit vielleicht selbst unterdrückt, lecken sie ihre eigenen Wunden, indem sie - in der Hackordnung nun etwas aufgestiegen - nun nach unten weitergeben, was sie selber erleiden und erdulden mussten. <p>
Immer noch gibt es Klassen, in denen farblose, leblose Gesichter lustlos ihre befohlene Arbeit leisten und mit jedem Tag ein Stück ihrer Lebendigkeit verlieren, ihrer Neugierde und Freude an der Welt beraubt werden. <p>
...
Schlagworte:
atsch-h3
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2585 | hinzugefügt von Jürgen an 19:52 - 28.9.2005 |
title: Freinet Workshop - ein Bericht by Schartner, Aloisia / Mag. Lausegger, Irene |
|
Titel: | Freinet Workshop - ein Bericht |
Autor: | Schartner, Aloisia / Mag. Lausegger, Irene | Sprache: | deutsch |
Quelle: | Viktring, in: Freinet-Kooperativ 3 | Quellentyp: | Artikel aus Zeitschrift |
veröffentlicht am: | DD.MM.1998 | | |
url: | |
Text:
FREINET WORKSHOP - EIN BERICHT
Im Rahmen des Zusatzstudiums Reformpädagogik an der Pädagogischen Akademie des Bundes in Kärnten fand vom 16. - 18. Jänner 1998 ein Freinet-Workshop in der Klasse von Mag. Pia-Maria Rabensteiner statt. Ein besonders Dankeschön möchten wir auf diesem Wege Pia-Maria und Gerhard zukommen lassen, die uns mit viel Idealismus und Freude die Freinet-Pädagogik nahegebracht haben.
Zu Beginn dieses Workshops konnten wir den Klassenrat der ersten Freinet-Klasse miterleben. Bewundernswert dabei war die Reife der Kinder, ihre Art zu formulieren und sich an die vereinbarten Regeln zu halten. Im Anschluß daran gab es eine Reflexion der Hospitation und eine Einführung in Leben und Theorie Celestin Freinets.
Durch den Workshop hatten wir die Möglichkeit, uns in die Situation der Kinder zu versetzen. Wir konnten:
den Morgen- und Abschlußkreis, sowie den Klassenrat moderieren und protokollieren;
die Arbeit in verschiedenen Ateliers erproben - z. B.
experimentieren, freie Texte selbst verfassen und drucken,
mit dem Computer arbeiten,
mit oder ohne Musik malen, kreativ sein,
uns in die aufgelegte Literatur vertiefen,
Lernmaterialien kennenlernen.
Das gemeinsame Interesse an Freinet-Pädagogik war ein verbindender Faktor von Beginn an. Dieses verbindende Element kam besonders schön in der gemeinsamen Jause zum Ausdruck, die auch als Anknüpfungspunkt für weiterführende Diskussionen genutzt wurde.
Ein wesentlicher Bestandteil der Freinet-Pädagogik ist die Orientierung an den Interessen und Fähigkeiten der Kinder. Die Aufgabe der Freinet-LehrerInnen besteht darin, den Verschiedenheiten der Kinder Rechnung zu tragen, sie zu respektieren und zu akzeptieren und ihnen die Möglichkeit zu bieten, sich zu einer für sich selbst verantwortlichen Persönlichkeit zu entfalten.
Ganz wichtig erschien uns in diesem Zusammenhang die Vorführung von Videoaufnahmen, die einen Einblick in den Schulalltag einer Freinet-Klasse erlaubten.
Darauf aufbauend, beinhaltete eine Aufgabenstellung, die Rechte der Kinder innerhalb der Klasse, der Familie und der Gesellschaft aufzuzeigen. Die Lösung sollte in Form einer Plakatgestaltung festgehalten werden. Ein besonders gelungenes Exemplar verblieb in der Schule.
Am Ende dieses Workshops konnten alle TeilnehmerInnen ein selbstverfasstes und selbstgebundenes Buch in Händen halten. Aus diesem Workshop haben wie die Erkenntnis gewonnen, mit Celestin Freinet auf dem richtigen Weg zu sein. Wir würden und wünschen, dass noch viele Kinder die Möglichkeit haben, nach diesen Ideen unterrichtet zu werden.
Schartner Aloisia/Mag. Lausegger Irene
Schlagworte:
fr_koop_3
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 3089 | hinzugefügt von Jürgen an 02:22 - 22.11.2007 |
title: Pestalozzischule Vöcklabruck by Schleicher, Evelyn; Sturm, Maria |
|
Text:
PESTALOZZISCHULE VÖCKLABRUCK
1. INTEGRATIONSKLASSE
EVELYN SCHEICHER und MARIA STURM
In unserer Klasse arbeiten 22 Kinder und 2 Lehrerinnen.
Am Morgen ab 7:40 kommen wir in die Klasse und beginnen unseren Arbeitstag mit Freiarbeit.
Wir stürzen uns mit unterschiedlichem Eifer auf verschiedene Aufgaben, wobei wir uns an einem Plan orientieren können.
Täglich sollen wir Arbeiten aus den Bereichen Mathematik und
Schreiben / Lesen erledigen.
Schlagworte:
atsch-h11
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2732 | hinzugefügt von Jürgen an 21:13 - 15.12.2005 |
title: Didaktische Vielfalt ... by Schmidinger, Elfriede |
|
Text:
Didaktische Vielfalt erfordert
Alternative Formen
der Leistungsbeurteilung
LSI Dr. Elfriede Schmidinger LSR für OÖ
Gesellschaftliche Veränderungen haben neue didaktische Konzepte notwendig gemacht, die Teamarbeit, selbstbestimmtes und individuelles Lernen in den Vordergrund rücken. Diese didaktischen Konzepte werden von den LehrerInnen im unterschiedlichen Ausmaß angenommen und umgesetzt. Dabei ist zu berücksichtigen, dass nicht jede Klassensituation die Umsetzung eines solchen Unterrichts im selben Ausmaß erfordert. Besonders häufig praktiziert, weil es dort die unterrichtliche Situation erfordert, werden die individuellen und freieren Formen des Unterrichts im Eingangsbereich der Grundschule und in den sozial integrativen Klassen.
Ein differenzierter Unterricht erfordert das Einbeziehen der individuellen Voraussetzungen und der Entwicklung der Kinder auch in die Leistungsbeurteilung. Dies klingt als selbstverständliche Forderung, ist aber immer noch nicht in den österreichischen Schulgesetzen umgesetzt. Das SchUG schreibt für alle Schulstufen, Schularten und Unterrichtsgegenstände dieselbe Form der Leistungsbeurteilung vor.
Einen Ausweg aus dieser Situation bildet in Oberösterreich der Schulversuch "Alternative Formen der Leistungsbeurteilung", der ein Element der Versuche im Schuleingangsbereich ist, aber auch unabhängig davon von den GrundschullehrerInnen beantragt werden kann, wenn es ihr didaktisches Konzept erfordert, und die Eltern dies mittragen.
Als Alternativen zur reinen Ziffernbenotung können gewählt werden:
Schlagworte:
atsch-h5
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2640 | hinzugefügt von Jürgen an 07:39 - 30.11.2005 |
title: Freinet-Pädagogik - Die Selbsttätigkeit fördern by Schor, Julia |
|
Text:
Inhaltsverzeichnis:<p>
1. Die Grundgedanken Freinets<br>
1.1 Bezug zum Leben<br>
1.2 Der Arbeitsbegriff in Freinets Pädagogik<br>
1.3 Die Arbeitsschule: Offene und Freie Erziehung<br>
1.4 Entdeckendes Lernen<br>
1.5 Materialistische Pädagogik<br>
1.6 Pädagogik des Erfolges<br>
1.7 Zwang in der Freinet-Pädagogik<p>
2. Umsetzung Freinets Reformvorschläge in die Praxis<br>
2.1 Freier Text, Schuldruckerei, Klassenzeitung, Korrespondenz<br>
2.2 Freier Ausdruck<br>
2.3 Praktische Arbeit: Experimente, Untersuchungen<br>
2.4 Arbeitsateliers<br>
2.5 Untersuchungen außerhalb der Schule<br>
2.6 Arbeitsblätter, Arbeitsbibliothek, Arbeitskarteien<br>
2.7 Selbstverwaltung: Tages- und Wochenpläne, Klassenrat, Wandzeitung<p>
3. Resümee<p>
4. Literatur<p>
Seit einiger Zeit ist in Deutschland wieder die Freinet-Pädagogik ins Blickfeld geraten. Im Gegensatz zu einer Bildungsreform im großen Maßstab geht es bei diesem Reformkonzept zunächst darum, wie sich „hier und jetzt“ schon in kleinen Schritten größere Freiräume für ein selbstbe-stimmtes Lernen im Schulalltag gewinnen lassen. Die wichtigsten Ziele dieser Bildungsreform, nämlich Lerndrill und soziale Isolierung aus den Klassenzimmern zu verbannen, lassen sich oft durch geeignete Unterrichtsmittel und Vorgehensweisen verwirklichen. Zugleich setzt die Freinet-Pädagogik bei der differenzierten Förderung verschiedenartig interessierter, v.a. aber sozial benach-teiligter Schüler an: die ausdrückliche Betonung der Gleichwertigkeit praktischer, kreativer und intellektueller Lernvorgänge, die zentrale Bedeutung des „freien Ausdrucks“ und die „natürliche Methode“ des Schreiben- und Lesenlernens lassen es häufig erst zu, dass Kinder aus sozial unterprivilegierten Familien Schule nicht mehr als unabänderliches Schicksal hinnehmen (müssen).
...
Schlagworte:
Hausarbeit, Examensarbeit_Sonderschulpädagogik, freier-Ausdruck,
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2542 | hinzugefügt von Jürgen an 04:19 - 22.9.2005 |
title: Freinet in Bits & Bytes by Schreger, Christian |
|
Text:
Freinet in Bits & Bytes
oder Wie Computer und Bleisatz doch zusammenpassen
CHRISTIAN SCHREGER, 1998
Als Célestin Freinet 1923 die erste Druckerpresse in seine Klasse im südfranzösischen Bar-sur-Loup stellte ging es ihm im wesentlichen um die Möglichkeit, die Texte seiner Kinder vervielfältigen zu können und in einer Form wiederzugeben, die zum Austausch mit anderen Schulen besser geeignet war als händisches Kopieren. Gleichzeitig war es aber auch ein ganz bewußter Akt, den Kindern in Form der Bleilettern tatsächlich das Wort zu geben - und etwas daraus zu machen.
Man stelle sich die Provokation vor: die Geschichten und Ideen der mittellosen Bauernkinder, die von Alltäglichkeiten und einfachen Erlebnisse erzählten, erschienen plötzlich im Ornat der allwissenden unterrichtsüblichen Schulatlanten und Zeitungen. Und mehr noch, die eigenen Druckerzeugnisse ersetzten in Freinets Klasse Zug um Zug die Schulbücher und wurden gleichzeitig zum Tor zur Welt im Austausch mit einer rasche wachsenden Zahl begeisterter LehrerInnen, die es Freinet gleichtaten.
Schlagworte:
atsch-h8
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2702 | hinzugefügt von user unknown an 08:19 - 15.12.2005 |
title: Digitales Tagebuch by Schreger, Christian |
|
Text:
Digitales Tagebuch
CHRISTIAN SCHREGER
Wer mit dem, was in einer Klasse so alles geschieht Schritt zu halten versucht, kennt die Mühen der Dokumentation zur Genüge.
Ein paar Notizen hier, eine schriftliche Anmerkung dort, mittendrin Arbeitsergebnisse, Rechenblättern und geschenkte Zeichnungen.
Nach ein paar Wochen erscheint manche Notiz rätselhaft, weil sie ohne den unmittelbaren Zusammenhang oft nur mehr schwer zu entschlüsseln ist.
Schlagworte:
atsch-h9, lit_2000-art
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2710 | hinzugefügt von user unknown an 16:50 - 15.12.2005 |
title: Webonaut & Kindernetz by Schreger, Christian |
|
Text:
Webonaut & Kindernetz
CHRISTIAN SCHREGER
Als ich vor gut zwei Jahren mit der Programmierung der flek-Homepage begann, stellte ich mir schon relativ bald die Frage, ob es nicht möglich wäre auch Kindertexte in das Projekt "Homepage" zu inkludieren.
Zuerst dachte ich an statische Seiten, auf denen einzelne Geschichten zu lesen sein würden (den ersten Versuch dazu realisierte ich Ende Mai 98 auf der Galerieseite - drei Kindertexte aus der Ortnergasse).
Bald aber wurde mir klar, dass eine solche Seite interaktiv funktionieren müsste - die Kinder sollten selbsttätig ihre Geschichten eingeben können, so eben, wie es in der Klasse auch passierte und immer wieder in verschiedenen Klassen- oder Kinderzeitungen seinen Ausdruck fand.
Schlagworte:
atsch-h9
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2713 | hinzugefügt von user unknown an 17:01 - 15.12.2005 |
title: Reformpädagogische Schulkonzepte und Freies Lernen Célestin Freinet. Ein Modell anarchistischer Pädagogik? by Schroeder, Bianca |
|
Titel: | Reformpädagogische Schulkonzepte und Freies Lernen Célestin Freinet. Ein Modell anarchistischer Pädagogik? |
Autor: | Schroeder, Bianca | Sprache: | deutsch |
Quelle: | München, Grin | Quellentyp: | Monographie |
veröffentlicht am: | DD.MM.1998 | | |
url: | https://www.grin.com/document/489831 |
Text:
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
1. Aus dem Leben Célestin Freinets
2. Die Schulsituation Frankreichs (bis) zu Beginn des 20. Jahrhunderts
3. Freinets Kritik am bestehenden Schulsystem und seine Forderungen zur Veränderung
3.1. Wie gestaltete Freinet den Unterricht? Was änderte er?
3.2. Prinzipien und Ziele der Freinet – Pädagogik
4. Was hat Pädagogik mit Politik und Gesellschaft zu tun?
4.1. Was ist „anarchistische Pädagogik“?
4.2. Ist Freinet ein Vertreter „anarchistischer Pädagogik“?
Abschließende Worte
Einleitung
Die Arbeit zum Thema „Célestin Freinet – ein Modell anarchistischer Pädagogik?“ gliedert sich inhaltlich in zwei Bereiche.
Im ersten Teil, den Kapiteln 1 – 4, beschreibe ich die Grundzüge der Pädagogik Freinets unter der Berücksichtigung seines Lebens und der Schulsituation, die in Frankreich herrschte.
Dieser Teil dient als Basis und Voraussetzung für die im zweiten Abschnitt (Kapitel 5) anschließende Diskussion über „anarchistische Pädagogik“.
1. Aus dem Leben Célestin Freinets
Es ist schwer, auf wenigen Seiten ein ganzes Leben darzustellen, und noch dazu ein Leben, das so viele Anregungen, Ideen und Veränderungen hinterlassen hat und so viel Einfluss hatte.
Wer war Freinet?
Célestin Freinet war Anarchist, in erster Linie aber war er Pädagoge. Das sagte er zumindest selbst. 1896 geboren und aufgewachsen in der ländlichen Umgebung des kleinen provenzialischen Dorfes Gars, entschied es sich im Alter von 17 Jahren, ein Lehrerbildungsseminar zu besuchen, da er sich schon früh für eine pädagogische Tätigkeit berufen fühlte.
Zwei Jahre später wurde er jedoch zum Kriegsdienst herangezogen und erlitt mit jungen Jahren einen Lungenschuss. Nach 4 Jahren in Lazaretten und Sanatorien erhielt er in Bar-sur-Loup seine erste Anstellung als Lehrer.
Doch wie sollte er eine Schulklasse bändigen, wo er noch nicht einmal ausdauernd sprechen konnte? Das waren die Anfänge seiner Pädagogik:
„Warum und wie bin ich eigentlich zum Begründer dieser Bewegung geworden? (…) Als ich 1920 aus dem 1.Weltkrieg zurückkam, war ich nur ein ´verwundeter Held´mit Lungenschuss, geschwächt, außer Atem und nicht in der Lage, mehr als ein paar Minuten in der Klasse zu sprechen… Wie ein Ertrinkender, der nicht untergehen will, musste ich ein Mittel finden, um mich über Wasser zu halten.“1
Aus dieser Not und seiner politischen Einstellung heraus, begann er, eine neue Pädagogik zu erschaffen.
Nachdem er den belgischen Arzt und Pädagogen Ovide Decroly kennengelernt hatte, welcher Schüleraufsätze druckte und herausgab, entwickelte Freinet 1923 die Technik der Schuldruckerei und gründete die reformpädagogische Bewegung der „École Moderne“2.
Begeistert von Marx, Engels und Lenin schloss er sich der Antikriegsbewegung „Clarté“ an, sowie wenig später der kommunistischen Partei Frankreichs, welcher er allerdings wieder den Rücken kehrte, nachdem von Mitgliedern der Partei die Eingliederung der „École Moderne“ in die kommunistische Partei gefordert wurde. Hier betonte er, dass er gegen jede Form von Herrschaft sei und dass seine politische Einstellung zwar Einfluss auf seine Pädagogik ausübe, sich die Politik aber nicht der Pädagogik bemächtigen dürfe.
Als 1920 in Deutschland die Primarschule eingeführt wurde, welche von allen Kindern bis zum 10. Lebensjahr besucht werden sollte, forderte Freinet die „École du peuple“3 auch für Frankreich.
1934/35 gründete er in Vence seine eigene Schule, ein Landerziehungsheim, wobei er sich am Vorbild der naturnahen Landerziehungsheime von Lietz und Geheeb, dem Begründer der Odenwaldschule, orientierte.
Die Technik der Schuldruckerei wurde populär und in Deutschland und Frankreich fanden jährliche Freinet- Tagungen statt.
Am 8.Oktober 1966 starb Freinet, doch hinterlässt er uns eine lebendige und lebensnahe Pädagogik, welche noch heute an vielen Schulen praktiziert wird.
2. Die Schulsituation Frankreichs (bis) zu Beginn des 20. Jahrhunderts
Was war das für eine Zeit, in die Freinet da hineingeboren wurde? Und wie sah es an den Schulen, insbesondere den Dorfschulen Frankreichs aus, als Freinet die Schule besuchte, bzw. später selbst Lehrer wurde?
Das waren die ersten Fragen, die ich mir stellte, als ich über Freinet zu schreiben begann – daher ein kurzer Exkurs zur Geschichte des Schulwesens in Frankreich:
Noch bis zu Beginn der französischen Revolution war das französische Schulwesen nur für die Elite des Volkes bestimmt. Erst 1791 wurde vom Nationalkonvent festgelegt, dass jeder Bürger, egal welchen Standes, ein Recht auf kostenlosen Unterricht in den unbedingt notwenigen Fächern habe.
Napoleon I. verwirklichte den Aufbau des Schulwesens in Volksschule – Höhere Schule und Hochschule, wobei die Volksschule der Kirche unterstand.
1833 wurden die einzelnen Gemeinden dazu verpflichtet, je eine Volksschule zu gründen, 1879 jedes Departement dazu, eine Lehrerbildungsanstalt zur Ausbildung von Lehrern zu eröffnen.
Zwar gab es zu dieser Zeit noch keine Schulpflicht, doch wurde die Volksschulbildung um Einiges verbessert. Mit der Einführung der allgemeinen Schulgeldfreiheit 1867 kam es zu einem weiteren Aufschwung des niederen Schulwesens.
Schließlich wurde 1882 die allgemeine Schulbesuchspflicht für alle Kinder im Alter von 6-13 Jahren gesetzlich festgelegt. Gleichzeitig begann man mit der Einführung von technischen, kaufmännischen und gewerblichen Schulen.
Obwohl sich die Volksschulbildung verbessert hatte, sah es auf dem Lande zu Anfang des Jahrhunderts noch nicht sehr rosig aus.
Eine solche Schule war es, die Freinet besuchte, die er kritisierte und verbessern wollte.
3. Freinets Kritik am bestehenden Schulsystem und seine Forderungen zur Veränderung
Als sich um 1900 in Europa die reformpädagogische Diskussion entwickelte, welche die Notwendigkeit von Schulreformen darlegte, sowie die Entwicklung des einzelnen Kindes in den Vordergrund stellte, gab es in Frankreich nur wenige Pädagogen, die bei dieser internationalen Bewegung mitwirkten.
Einer von ihnen war Célestin Freinet, der sich um 1920 mit der Reformpädagogik beschäftigte und sich für die Reform der Volksschulen einsetzte.
Orientiert an Pädagogen seiner Zeit, wie z.B. Hermann Lietz, Paul Geheeb, Adophe Ferrière und einigen anderen und mit dem Hintergrund seiner eigenen Schulzeit, forderte er eine kindgerechte Schule, bei der das Kind und dessen freie Entfaltung der Persönlichkeit im Vordergrund stehen sollte.
Freinet erinnerte sich an seine eigene Schulzeit in der kleinen Dorfschule, die er als Gebäude mit engen und schmucklosen Räumen beschrieb, strengen und autoritären Lehrern sowie unsinnig erscheinenden Schularbeiten. Recht bildhaft bezeichnete er sie als „école – caserne“.
Als er 1920 seine erste Anstellung als Lehrer erhielt, hatte sich in den Dorfschulen nicht viel verändert. Die Verhältnisse dort kritisierte er als nicht kinderbezogen und autoritär mit unumstößlichen Regeln sowie einzig und allein auf die Vermittlung von Wissen und die Erfüllung der Stoffpläne hin orientiert.
Durch Beobachtungen, Untersuchungen und Anstöße seiner Schüler stellte er fest, dass es unter ihnen Arme gab, denen es an allem fehlte, und Reiche, die im Überfluss lebten.
Die proletarischen Kinder konnten oft dem Leistungsniveau nicht standhalten, und noch dazu gab es Schulbücher, die ihnen völlig lebensfern vorkommen mussten mit Texten, die sie gar nicht betrafen.
Das wollte Freinet ändern. Er wollte eine Schule gründen, die von den Bedürfnissen des Kindes ausgeht und in der die Kinder anstelle des Lehrers die aktive Rolle übernehmen.
„Die Schule von Morgen wird das Kind als Glied der Gemeinschaft in den Mittelpunkt ihres erziehlichen Bemühens stellen. Von seinen wesentlichen Bedürfnissen, hingeordnet auf die Belange der Gesellschaft, der es angehört, sind die von ihm zu erwerbenden manuellen und geistigen Fähigkeiten, das Bildungsgut die Art der Vermittlung des Bildungsgutes und die Art und Weise seiner Erziehung abzuleiten. Es handelt sich bei diesem Vorgehen darum, die Schule wahrhaft wieder in eine vernünftige, wirksame und menschliche Form zu bringen, die es dem Kinde erlaubt, zu einer möglichst vollkommenen Entfaltung seiner Menschlichkeit zu kommen.“4
Sein Ziel ist eine Schule, die dem Kind Freiraum für die Entwicklung seiner „manuellen und geistigen Fähigkeiten“ gibt. Er fordert eine „Schule des Volkes“, die nicht Eliteschule, sondern eine Schule für alle ist und die auch die von der Gesellschaft Benachteiligten fördert.
3.1. Wie gestaltete Freinet den Unterricht? Was änderte er?
Freinet begann, aufgrund seiner Kriegsverletzung fast notgedrungen, die Schule „wieder in eine vernünftige, wirksame und menschliche Form zu bringen“.
Mit seinen Schülern machte er so oft wie möglich Ausflüge in die freie Natur, nicht nur, um den kalten Wänden des Klassenzimmers zu entrinnen, sondern auch, um den Kindern die Möglichkeit zu geben, neue Erfahrungen zu sammeln, Tiere, Landschaft und Pflanzen oder Bauernhöfe und Handwerksbetriebe aus der Umgebung kennenzulernen.
Zurück in der Klasse ließ er dann die Kinder von ihren Entdeckungen berichten, die er an der Tafel festhielt. So entstanden viele interessante Aufsätze.
Freinet lernte den belgischen Mediziner und Pädagogen Ovide Decroly kennen, welcher in seiner Schule in Brüssel Schüleraufsätze gedruckt und als Zeitung herausgegeben hatte.
Durch ihn kam er auf die Idee, die Kinder ihre Schulbücher auf der Grundlage ihrer Erfahrungen selber machen zu lassen.
Er kaufte eine kleine Handdruckpresse, welche er zusammen mit einem Setzkasten in einer Ecke des Klassenraumes aufbaute und begann, die Erfahrungsberichte der gemeinsamen Unternehmungen von den Kindern drucken zu lassen.
So entstand der „freie Text“, d.h. jedes Kind durfte zu jeder Zeit einen Text über ein beliebiges Thema schreiben, welcher dann vor der Klasse vorgelesen und nach Abstimmung gedruckt wurde. Diese Texte kamen in die Klassenzeitung, die auch als Mitteilungsblatt für andere Klassen und für die Korrespondenz mit anderen Schulen diente.
So lernten die Kinder nicht nur, sich frei auszudrücken und sich mit anderen auszutauschen, sondern sie lernten auch die Rechtschreibung, da ihre Texte ja schließlich auch von anderen gelesen und verstanden werden sollten.
Nach der Einrichtung der Druckerei stellte Freinet den Kindern noch andere Arbeitsecken in der Schule zur Verfügung, die er als „Ateliers“ bezeichnete. Sie beinhalteten Informationsmaterial, Nachschlagewerke, Arbeitskarteien, Werkzeuge und Werkstoffe sowie Material zum Malen und Basteln, sodass sich das Kind allein oder in Gruppen beschäftigen und sich Dinge aneignen konnte.
Er schaffte es, die von Erwachsenen verfassten Schulbücher überflüssig zu machen und die Kinder wieder aktiv am Unterricht zu beteiligen.
„Indem man vergaß, dass die Bildung des Individuums nur von einer aktiven und freien persönlichen Anstrengung kommen kann, die den Bedürfnissen unseres Wesens entspricht, hat man die Behandlung von Texten, die von Erwachsenen verfasst wurden, zum wesentlichen Element der Erziehung erhoben, und darin liegt der Irrtum.“5
Neben Druckerei und Arbeitsateliers bot er seinen Schülern noch viele andere Möglichkeiten einer „aktiven und freien persönlichen Anstrengung“. Besonders viel Raum war für die Förderung von manuellen Tätigkeiten, wie z.B. Buchbinden, Werk- und Gartenarbeiten, Malen, Musizieren, Tanz, Theater oder Metallarbeiten, womit er nicht nur beabsichtigte, dass die Kinder praktische Fähigkeiten erlernten, sondern womit er auch ihr Denken und ihre Beobachtungsgabe schulen wollte.
Um den Anforderungen der Lehrpläne standzuhalten, stellte Freinet Arbeitskarten her, auf denen die Elementarfächer wie Rechtschreibung, Grammatik und Rechnen aufgeführt waren. So konnte jeder Schüler sich mit Informations-, Aufgaben- und Lösungskarten im eigenen Lerntempo ein ganzes Sachgebiet erarbeiten.
Zu Beginn der Woche verfasste jedes Kind einen Wochenarbeitsplan, in dem es vermerkte, was es während der nächsten Woche in den Elementarfächern erarbeiten wollte. Am Ende der Woche schrieb dann jeder auf, was geschafft wurde und was noch nachzuholen blieb.
Jeder Schüler konnte selbst bestimmen, wann er welchen Themenbereich erarbeiten wollte lernte sein eigenes Tempo kennen und seine eigenen Fähigkeiten zu nutzen.
[...]
Schlagworte:
lit_1998-art, Hausarbeit,
kein Summary verfügbar
Notiz:
Universität Marburg
|
ID: 5331 | hinzugefügt von Jürgen an 14:45 - 18.4.2020 |
title: Das Spiel in der Reformpaedagogik by Schütz, Jens |
|
Text:
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Definitionen und Merkmale von Spiel
3. Reformpädagogische Konzepte
von Maria Montessori und Célestin Freinet
3.1. Célestin Freinet
3.1.1. Lebensdaten
3.1.2. Erziehungsziel
3.1.3. Schlüsselbegriffe
3.1.3.1. Freie Texte (texte libre)
3.1.3.2. Druckerei
3.1.3.3. Tastendes Versuchen
3.1.3.4. Arbeitsateliers
3.2. Maria Montessori
3.2.1. Lebensdaten
3.2.2. Bildungsziel
3.2.3. Schlüsselbegriffe
3.2.3.1. horme
3.2.3.2. Sensible Phasen
3.2.3.3. Polarisation der Aufmerksamkeit
3.2.3.4. Vorbereitete Umgebung
3.2.3.5. Disziplin
3.2.3.6. Integrierte Erziehung
3.2.3.7. Erziehung zum Sein
4. Maria Montessori und Célestin Freinet - Ein Vergleich
5. Fazit
6. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
In dieser Hausarbeit geht es um das Thema: „Das Spiel in der Reformpädagogik - Ein Vergleich zwischen Maria Montessori und Célestin Freinet.“. Der Ursprung dieser Idee zum Thema liegt in einem Pädagogikseminar, das ich an der Universität Potsdam besucht habe. Das Seminar befasste sich mit der Theorie und der Praxis des Kinderspiels. Unter anderem haben wir dort das Spiel in der Reformpädagogik betrachtet. Wir haben uns aber nur sehr kurz damit befasst.
In der dort behandelten Literatur ist mir aufgefallen, dass die „[…] meisten Reformpädagogen übereinstimmen mit mehr Selbsttätigkeit des Kindes und der Erkenntnis, dass es notwendig sei, den Unterricht in ein gemeinschaftliches, sittlich und charakterlich bildendes Schulleben einzubetten.“ (Scheuerl 1994, S.17; Hervorh. J.S.). Daher liegt es auf der Hand, dass dem kindlichen und jugendlichen Spiel eine verstärkte Aufmerksamkeit bedarf. Die Wege, die die einzelnen Reformpädagogen hinsichtlich dieses Anliegens bestritten haben, sind und waren durchaus verschiedenartig. Über die Stellung, das Gewicht und die Formen des Spiels innerhalb der Reformbewegung kann man keine allgemeingültigen Aussagen treffen. Deshalb war für mich interessant zu erfahren, inwieweit sich die Reformpädagogen in ihren Ansichten über das Spiel unterscheiden.
Im ersten Abschnitt werde ich auf unterschiedliche Definitionen des Spiels, Ansichten und gemeinsame Merkmale verschiedenster Spieltheorien kurz eingehen.
Wenn man vom Spiel spricht, sollte man auch zwischen verschiedenen Spielformen unterscheiden können. Auf ausgesuchte Spielformen werde ich daher im Anschluss des Abschnittes „Definitionen und Merkmale von Spiel“ näher eingehen. Beide Abschnitte dienen zur Klärung zentraler Begriffe. Bei der Fülle der Reformpädagogen suchte ich mir z wei Reformpädagogen, Célestin Freinet und Maria Montessori, heraus. Ihre pädagogischen Konzepte sind bis heute erhalten geblieben und stellen erfolgreich eine Alternative zur herkömmlichen Schule dar. Vielleicht lag es ja an ihren pädagogischen Konzepten, die ich im Kapitel „Pädagogische Konzepte von Maria Montessori und Célestin Freinet“ auszugsweise vorstellen werde. Dort sind auch ihre Lebensdaten aufgeführt, um sich einen Überblick über ihr Leben zu schaffen und sie ein wenig näher kennen zu lernen. Der nächste Abschnitt „Spiel bei Maria Montessori und Célestin Freinet - Ein Vergleich“ ist der eigentliche Kern meiner Arbeit. Hier werde ich auf die beiden Ansichten hinsichtlich des Spiels in ihrer Pädagogik eingehen und werde mögliche Gründe für ihre Ans ichten aufführen. Ebenso in diesem Kapitel werde ich, wenn möglich, die Integration des Spiels im Unterricht beider Pädagogen beleuchten. Die Frage, inwieweit das Spiel überhaupt in den Unterricht einer Schule gehört, habe ich ausgelassen und dessen Beantwortung sei dem Leser selbst überlassen. Eine Fülle von Kritikern und Befürwortern, hinsichtlich des Spiels in der Schule, beschäftigten sich ausführlich mit dieser Frage. Dessen Betrachtung alleine könnte ein weiteres Thema für eine Hausarbeit sein.
Die Literatur, die ich benutzt habe, sind größtenteils von Montessori oder Freinet selbst verfasst worden. Für Maria Montessori benutzte
ich die klassischen Bücher, wie Montessori, Maria: Kinder sind anders. Il Segreto dell’ Infanzia. 13. Auflage Stuttgart 1993 oder Montessori, Maria: Erziehung zum Menschen. Montessori -Pädagogik heute. Frankfurt/M 1994. Für die Untersuchungen bei Célestin Freinet benutzte ich zum Beispiel Freinet, Célestin: Pädagogischen Texte. Mit Beispielen aus der praktischen Arbeit nach Freinet. Reinbek 1980. Außerdem recherchierte ich in weiterführende Literatur, die ich am Ende meiner Arbeit aufführen werde.
2. Definitionen und Merkmale von Spiel
Wenn man sich auf die Suche nach einer Definition von Spiel begibt, stellt man schnell fest, dass die Meinungen, was eigentlich Spiel ist, stark auseinander gehen. Für den „einfachen“ Menschen gibt es Nachschlagewerke, wie ein Lexikon, wo man einen Versuch einer Definition finden kann:
„Das Spiel ist eine Tätigkeit von Tier und Mensch, die ohne bewussten Zweck, aus Vergnügen an der Tätigkeit als solcher bzw. an ihrem Gelingen vollzogen wird. Das Spiel des Menschen wird als ein durch unterschiedlichste Faktoren bestimmtes Verhalten verstanden, das im Wechselverhältnis zwischen Individuum und Gesellschaft eine wesentliche Vermittlerrolle einnimmt und in jeder Lebensperiode unentbehrlich ist.“ (Meyers Enzyklopädisches Lexikon, 1981). In einem anderen Lexikon findet man diese Definition: „Das Spiel ist ein Verhaltensbereich bei Mensch und Tier, in dem die spielerische Aktivität eigenen, von allem anderen Verhalten abgegrenzten Regeln folgt, sich frei von äußerer Zwecksetzung oder Zwang vollzieht und damit für den Menschen einen Bereich der Freiheit und Offenheit individuellen Handelns erschließt. In neueren Forschungen wird das Spiel darüber hinaus als ein schöpferisches Organisationsprinzip der Natur und der gesamten Evolution gesehen. Um die Bedeutung des Spiels für Mensch und Tier zu erfassen, können eine funktionsorientierte sowie eine strukturdynamische Zugangsweise unterschieden werden. Beide sind durch lange Forschungstraditionen abgesichert und ergänzen sich gegenseitig.“ (Brockhaus , 1996).
Anhand dieser beiden doch unterschiedlichen Definitionen kann man erkennen, dass es keine einheitliche Definition von Spiel gibt. Viele Theorien sowohl in der Pädagogik, als auch in der Psychologie befassen sich mit dem Thema Spiel. Ich werde hier nur sehr kurz einige Spieltheorien skizzieren, da es nicht Inhalt meiner Arbeit sein soll.
Die klassischen Theorien vom Spiel verstehen Spiel zum Beispiel als „[…] Entladung überschüssiger Kräfte (H. Spencer), als Rekapitulation der kulturellen Entwicklung des Menschen (St. Hall), als Ein- und Vorübung wichtiger Anlagen und Instinkte (K. Groos), als Erholung und Entlastung (M. Lazarus), als Assimilation von Erfahrungen (J. Piaget) oder als Abfuhr von Affekten und Triebregungen (S. Freud)“ (Meyers Enzyklopädisches Lexikon, 1981). Schaller ist der Meinung, dass Spiel eine Erholung sei bei partieller Ermüdung und Lorenz meint, das Spiel sich aus der Ritualisierung von Territorialverhalten entwickelt. Es gibt nicht nur positive Wertschätzungen gegenüber dem Spiel, sondern auch negative. J. Locke bezeichnet das Spiel als ein „törichtes Treiben“, hingegen Fröbel das Spiel als „höchste Stufe“ der Kindesentwicklung bewertet. (Meyers Enzyklopädisches Lexikon, 1981, S 287). Neuere Spieltheorien versuchen das Spiel wie folgt zu definieren. Die Psychoanalyse meint, dass das Spiel eine Vermittlungsinstanz zwischen Bewusstem und Unbewusstem ist. Sie hilft bei der Verarbeitung von Eindrücken, bei der Befreiung von Ängsten und Konflikten und bei der Stärkung des Ichs. Die
Entwicklungspsychologie ist der Meinung, dass das Spiel den individuellen Entwicklungsprozess fördert. In der
Motivationspsychologie ist das Spiel Ausdruck des Neugier- und
Erkundungsverhaltens. Es schwankt zwischen lustbetonter Spannungssuche und Entspannung. In der Sozialisationstheorie werden im Spiel soziale Rollen geübt und angeeignet. Es trägt zur Förderung der kommunikativen Fähigkeiten (Empathie, Rollendistanz…) bei.
Johan Huizinga hat sich intensiv in „Homo ludens“ mit dem Thema Spiel beschäftigt. Er stellt unter anderem das Spiel als ein Phänomen von Kultur und Kunst dar. Er hat, anhand reichen Materials, spielerisches Handeln als die Grundlage kultureller Tätigkeit herausgestellt. Gerade der Vergleich von Spielelementen in den verschiedensten Lebensbereichen (im Fest, Kultus, Wettkampf, in Recht, Wissenschaft, Kunst und Dichtung) und in verschiedenen historischen Epochen führt ihn dazu, eine verbindende Spielstruktur anzunehmen. Für Huizinga wird Spiel im Wesentlichen durch drei Merkmale charakterisiert: 1.) Alles Spiel ist zunächst ein freies Handeln. 2.) Spiel gehört in dem Bereich des „Als - Ob“. 3.) Spiel bildet einen eigenen zeitlich und räumlich abgrenzbaren Bereich, in dem es seine eigene innere Ordnung entfalten kann. (vgl. Huizinga 1991)
Hans Scheuerl rückt den strukturellen Spielbegriff aus dem Bereich der Kultur wieder näher an die Alltagsphänomene der kindlichen Spiels heran. Nach ihm lassen sich die „Ablaufgestalten“ spielerischen Geschehens durch sechs Merkmale charakterisieren: 1.) Spiel ist frei von Ziel- und Zwecksetzungen, die von außen herangetragen werden können.
2.) Das Spiel hat sein Ziel in sich selbst (innere Unendlichkeit). Deshalb ist es auf ständige Selbstwiederholung angelegt.
Schlagworte:
hausarbeiten.de, tastver, e-book,
summary:
-
Notiz:
Zwischenprüfung
Bewertung 2,0; Kosten: 10,99 €
Titel: Das Spiel in der ReformpädagogikUntertitel: Ein Vergleich zwischen Celestin Freinet und Maria Montessori
Veranstaltung: Theorie und der Praxis des Kinderspiels
Autor:Jens SchützJahr: 2003
Seiten: 40
Archivnummer: V20130
ISBN (eBook): 978-3-638-24100-7
ISBN (Buch): 978-3-638-64649-9
DOI: 10.3239/9783638241007
Dateigröße: 210 KB
Sprache: Deutsch
|
ID: 1532 | hinzugefügt von Jürgen an 12:12 - 28.10.2002 |
title: Cèlestin Freinets reformpädagogisches Konzept. Ansatz zur Ausarbeitung eines Konzeptes zur Integration unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge? by Simons, Lisa |
|
Titel: | Cèlestin Freinets reformpädagogisches Konzept. Ansatz zur Ausarbeitung eines Konzeptes zur Integration unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge? |
Autor: | Simons, Lisa | Sprache: | deutsch |
Quelle: | München, Grin | Quellentyp: | Monographie |
veröffentlicht am: | DD.MM.2015 | | |
url: | https://www.grin.com/document/324189 |
Text:
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Einleitung
1. Cèlestin Freinet
1.1 Leben und Wirken
1.2 Pädagogisches Konzept
1.2.1 Ziele und Grundprinzipien
1.2.2 Praktische Umsetzung – Arbeitstechniken und Methoden
2. Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Deutschland
2.1 Definition und Statistik
2.1.1 Gründe und Umstände der Flucht
2.2. Situation und Bedürfnisse der umF in Deutschland
2.2.1 Kindeswohl
2.2.2 Fremdheit
2.2.3 Zwischen Autonomie und Orientierung
2.2.4 Traumatisierung und Traumatherapie
3. Elemente der Freinet Pädagogik in einem Konzept für umF
3.1 Das Kindeswohl mit Freinet schützen
3.2 Fremdheit mit Freinet begegnen
3.3 Autonomie und Orientierung mit Freinet gewährleisten
3.4 Traumata mit Freinet aufarbeiten
4. Fazit
5. Quellenverzeichnis
5.1 Literatur
5.2 Internet
5.3 Rechtsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Einleitung
Im Reichstag herrschte ein totalitärer, grausamer Diktator. Auf den Straßen herrschte Gewalt. In den Häusern herrschte Hunger, Angst und Verzweiflung.
Während die Nationalsozialisten von 1933-1945 regierten, wurden in Deutschland Menschen aufgrund ihrer Rasse, Religion, sexuellen Orientierung oder politischen Einstellung verfolgt, eingesperrt und grausam getötet. Verfolgung, Repressalien und organisierter Massenmord von Minderheiten waren an der Tagesordnung und ließen die jüdische Bevölkerung, die besonders schwer von der Verfolgung betroffen war, verzweifeln. Um wenigstens verfolgte Kinder vor der Terrorherrschaft Hitlers zu bewahren, organisierten Hilfsorganisationen und Privatpersonen Kindertransporte, mit denen sie allein nach Großbritannien 9.354 Kinder in Sicherheit brachten (Hargasser 2014, S.8).
Heute hat sich die Situation grundlegend geändert. Niemand muss mehr aufgrund von Verfolgung aus Deutschland fliehen. Deutschland hat sich zu einem demokratischen Rechtsstaat entwickelt, der in der Weltgemeinschaft angesehen ist. Doch in vielen Krisen- und Kriegsgebieten dieser Welt herrschen heute ähnliche Zustände wie damals in Deutschland. Diese Zustände zwingen Menschen ihr Heimatland zu verlassen. Besonders in den Regionen Irak und Syrien, wo aktuell die Terrorherrschaft des „Islamischen Staates“ und ein verehrender Bürgerkrieg wüten, entschließen sich immer mehr Menschen ihre Heimat zu verlassen. Die Zahl der nach Deutschland kommenden Flüchtlinge steigt seit Monaten kontinuierlich und drastisch an. Politik und Medien sprechen von einer Flüchtlingskriese (Gambone 2015). Auch immer mehr Minderjährige sehen sich aus unterschiedlichen Gründen gezwungen, sich alleine auf die gefährliche Flucht in ein sicheres Land zu begeben. Deutschland hat sich innerhalb von weniger als 70 Jahren von einem Land, aus dem Kinder flüchten mussten, zu einem Land entwickelt, in das immer mehr Kinder flüchten und in dem sich immer mehr Kinder Sicherheit und eine bessere Zukunft erhoffen.
Die drastisch steigende Anzahl von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen in Deutschland ist eine große Herausforderung für die Politik, aber auch für die Soziale Arbeit. Der besondere und spezifische Hilfebedarf von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen erfordert spezielle Methoden und Konzepte, die auf die besonderen Bedürfnisse der Flüchtlingskinder eingehen.
Die vorliegende Arbeit soll untersuchen, in wie fern das Pädagogische Konzept von dem Reformpädagogen Cèlestin Freinet als Grundlage zur Entwicklung eines Konzeptes zur Integration von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen in Deutschland beitragen kann. Eine konkrete Ausgestaltung eines Konzeptes und der Rahmen für den das Konzept geschaffen wird, soll hierbei nicht erarbeitet werden.
Im ersten Teil der Arbeit wird das Pädagogische Konzept von Freinet in Grundzügen vorgestellt.
Im zweiten Teil wird der Begriff umF geschärft und die Situation der umF in Deutschland erläutert und deren Bedürfnisse herausgearbeitet.
Im dritten Teil der Arbeit wird erörtert, in wie weit die Bedürfnisse der umF durch die Elemente der Freinet Pädagogik im Rahmen eines Konzeptes zu Integration befriedigt werden können.
Eine solche Übertragung von Freinets Konzept auf unbegleitete minderjährige Flüchtlinge wurde bisher noch nicht untersucht. Als Grundlage meiner Ausarbeitung dienen Fachliteratur zu Cèlestin Freinet und unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen, sowie wissenschaftliche Studien zu umF und hierbei hauptsächlich die Studie „Unbegleitete Minderjährige in Deutschland. Fokus-Studie der deutschen nationalen Kontaktstelle für das Europäische Migrationsnetzwerk“.
1. Cèlestin Freinet
1.1 Leben und Wirken
Cèlestin Freinet wird 1896 als Sohn einer armen Kleinbauernfamilie in Gars, Südfrankreich geboren. Nach der Schule beginnt er 1912 das Lehrerstudium (vgl. Winkel 1997, S. 55-56). Dieses muss er jedoch aufgrund des 1. Weltkrieges abbrechen. Während des Krieges wird Freinet durch einen Lungensteckschuss schwer verwundet. Nachdem er zwei Jahre im Lazarett zubringt, tritt Cèlestin Freinet 1920 seine erste Stelle als Lehrer in einer französischen Ecole primaire an.
Während seiner Lehrertätigkeit steht Freinet im ständigen Austausch mit Reformpädagogen wie Hermann Lietz, Maria Montessori oder Peter Petersen und lässt sich von deren Werken beeinflussen und anregen. Er teilt mit den Reformpädagogen die kritische Einstellung gegenüber dem bestehenden Schulsystem mit festen Lehrplänen und Frontalunterricht (vgl. Köster 2005, S.48ff.). Freinet selbst beschreibt seine Kritik mit den Worten „Die Mangelerscheinungen sind nicht zu leugnen: schlecht verdaute Nahrung, Widerwille vor intellektueller Ernährung, der bis zur totalen Verweigerung gehen kann, Verkrüppelung des Individuums, Lebensuntüchtigkeit, Feindseligkeit gegenüber der falschen Kultur der Schule. Diese Mangelerscheinungen nenne ich „Scolatismus“ (Freinet 1980, S.22).
Um das Schulsystem in Frankreich zu reformieren, gründet Freinet 1924 die „Cooperative de l`Enseignement Laic“ (C.E.L.). Diese „Kooperative“ sollte Arbeitsmaterialien herausgeben und die pädagogische Zusammenarbeit organisieren und fördern. Später entstand hieraus die Lehrerbewegung „Ècole Moderne“.
Darüber hinaus verwendet Freinet selbst bei seiner Lehrertätigkeit immer mehr neue Methoden wie zum Beispiel die Praxis des „Freien Ausdrucks“ und die „Natürliche Methode“ und veröffentlicht Artikel, die sich gegen das traditionelle Schulsystem wenden wie zum Beispiel sein Aufsatz „Plus de manuels scolaires“ (Keine Schulbücher mehr) (vgl. Kock 2006, S.17). 1926 produziert Freinet seine erste eigene Schuldruckpresse, die zu einer zentralen Arbeitstechnik für ihn wird. In diesem Jahr heiratet Freinet auch seine Frau Elise, die ihn fortan in all seinen Tätigkeiten unterstützt (vgl. Köster 2005, S.51ff.).
Aufgrund von Freinets revolutionären Gedanken und seiner linken politischen Orientierung kommt es zu zahlreichen Hetzkampagnen gegen ihn und seine Pädagogik, sodass Freinet und Elise 1933 den öffentlichen Schuldienst in Frankreich quittieren. 1934 gründen sie ihr eigenes Landerziehungsheim im französischen Vence (vgl. Winkel 1997, S. 57).
Der 2. Weltkrieg setzt der Freinets Bewegung ein Ende. Freinet selbst wird zweimal interniert. Erst im August 1945, nach dem Ende des 2. Weltkrieges kann Freinet seine Schule in Vence wieder eröffnen und die Lehrerbewegung Ècole Moderne neu aufbauen. Darüber hinaus verfasst er zu dieser Zeit viele Werke über seine praktischen Pädagogischen Erfahrungen, darunter seine Werke „L`Ecole Moderne Francaise“ im Jahre 1946 und „Les dits de Mathieu“ 1956.
1966 verstirbt Cèlestin Freinet im Alter von 69 Jahren.
1.2 Pädagogisches Konzept
1.2.1 Ziele und Grundprinzipien
Freinet hat sich das Leitmotiv „Par la vie – pour la vie – par le travail“ zum Grundprinzip seiner Pädagogik gemacht (vgl. Freinet 1979, S.163). Sein Ziel ist es „dem Schüler möglich [zu] machen, zu einer möglichst selbstständigen, vollkommenen und harmonischen Entfaltung all seiner Anlagen und Kräfte zu gelangen.“ (Freinet 1979, S.153, Änderung Annika Botens)
Dabei stellt er den Schüler in den Vordergrund und fordert, das Kind schon von Geburt an als eigenständiges Individuum mit eigenen Rechten zu betrachten. Alles Lehren und Lernen soll ausgehen von den Bedürfnissen und der Lebenswelt des Kindes. Des Weiteren stellt Freinet heraus, dass jedes Kind das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit hat. Dies beinhaltet, dass die Eigenart und Identität des Kindes berücksichtigt und der freie Ausdruck gefördert wird (vgl. Hellmich 2007, S. 99). Dem Kind soll freier Raum gewährt werden um sich auszudrücken, sei es schriftlich, musisch oder mündlich.
Darüber hinaus soll das Kind zur Selbstverantwortlichkeit und zur Selbstständigkeit erzogen werden. „Durch eigenes Versuchen, Selbsttun und Experimentieren soll das Kind Lösungswege für die Bewältigung aller auf es zukommenden Lern- und Lebensaufgaben finden.“ (Hellmich&Teigeler 2007, S.99). Hierbei soll besonders die erzieherische Wirkung der Arbeit und die Wirkkraft des Erfolges beachtet werden. Durch Selbstkontrollmöglichkeiten soll diese Wirkung verstärkt und verdeutlicht werden.
Ein weiteres Prinzip der Freinet Pädagogik ist die Erziehung zur Kooperation und Mitverantwortung. Die Schule soll ein „Ort der Kooperation sein“. Probleme und Konflikte werden offen diskutiert und Kritik konstruktiv angebracht (vgl. Köster 2005, S. 65). Die Kinder übernehmen zum Beispiel Verantwortung für die Geschehnisse in der Klasse, für die Reinheit der Räume oder für Pflanzen. Sie arbeiten gemeinsam an Lernprojekten und müssen sich hierbei die Arbeit untereinander aufteilen (vgl. Kock 2006, S. 69).
Darüber hinaus fordert Freinet die kritische Auseinandersetzung mit der Umwelt. Der Schüler soll zur Kritikfähigkeit und kritischen Betrachtung der Wirklichkeit erzogen werden (vgl. Hellmich&Teigeler 2007, S. 101).
Dem Lehrer kommt in der Freinet Pädagogik eine andere Rolle zu als in der traditionellen Pädagogik. Er ist nicht in erster Linie Wissensvermittler, sondern er unterstützt, berät und koordiniert die Lernaufgaben der Schüler. Ähnlich wie bei Montessori soll der Lehrer „Hilfe zur Selbsthilfe“ leisten (vgl. Köster 2005, S. 75).
Im Folgenden soll beschrieben werden, mit welchen Arbeitstechniken und Methoden diese Grundprinzipien in der Praxis umgesetzt werden.
1.2.2 Praktische Umsetzung – Arbeitstechniken und Methoden
Raumgestaltung und Arbeitsmaterialien
Die Klassenzimmer weichen in der Freinet Pädagogik deutlich von der herkömmlichen Raumgestaltung ab. Freinet war der Meinung, dass „die Arbeit […] der Ausgangspunkt und der Motor allen schulischen Lernens sein [soll], deshalb soll die Schule […] ein Arbeitsatelier sein, das gleichzeitig der Gemeinschaftsarbeit wie der Einzelarbeit mit Sonderaufgaben dient.“ ( Freinet 1979, S. 56, Änderungen Annika Botens)
Die Klassenzimmer werden dementsprechend in verschiedene Arbeitsateliers aufgeteilt, die mit unterschiedlichen Materialien ausgestattet sind und die Selbsttätigkeit anregen sollen. Beispiele für Arbeitsateliers sind, das „Atelier für Quellen- und Dokumentensammlung, das Atelier für naturwissenschaftliche Experimente oder das Atelier für künstlerisches und musisches Schaffen.“ (Hellmich&Teigeler 2007, S. 102)
Diese Aufteilung soll unter anderem den freien Ausdruck des Kindes fördern, das somit die Möglichkeit hat die verschiedenen Ateliers aufzusuchen, anstatt durch den Lehrer oder die Unterrichtsstunde auf einen Bereich festgelegt zu werden.
Darüber hinaus wird der Schulalltag durch zahlreiche Untersuchungen außerhalb der Schule ergänzt. Hierbei werden zum Beispiel Bauernhöfe, Märkte, Handwerksbetriebe oder der Wald besucht und gemeinsam erfahren.
Als Arbeits- und Lernmittel dienen keine festen Schulbücher, sondern frei zugängliche Arbeitsbüchereien, Arbeitsmittelkarteien, Versuchskarteien und Selbstlernkarteien. Diese stellen eine Sammlung an Wissen zur Verfügung, müssen aber aktiv und selbstständig von den Schülern verwendet werden. Es sind Selbstbildungsmittel, die auch Selbstkontrollmöglichkeiten enthalten (vgl. Hellmich&Teigeler 2007, S. 103).
Druckerpresse, Korrespondenz und Klassentagebuch
Ein Spezifikum der Freinet Bewegung ist die Nutzung der Druckerpresse als Element der Pädagogik. Nach dem Motto „Dem Kind das Wort geben“ ermöglicht die Druckerpresse es den Kindern ihre Erfahrungen und Beobachtungen niederzuschreiben und durch den Druck zu vervielfältigen. Dabei legt Freinet besonderen Wert darauf, dass die geschriebenen Texte der Schüler keine Diktate oder Pflichtaufsätze sind, sondern „freie Texte“, die das Kind je nach Interesse und individuellem Erleben selbstständig verfasst hat. Das gemeinsame Setzen und Drucken der Texte fördert unter anderem die Kooperation der Schüler untereinander und löst ein Wirksamkeitserleben der Schüler aus (vgl. Köster 2005, S. 72). Darüber hinaus verbindet Freinet mit dem Mittel der Druckerei die geistige und körperliche Arbeit. Da die Kinder in Eigenverantwortung drucken, sind sie „Autor, Setzer, Drucker, Buchbinder, Verleger und Buchhändler zugleich.“ (Köster 2005, S. 71).
Die gedruckten Texte, geschriebenen Briefe, Bilder sowie die Klassenzeitung werden mit einer Partnerklasse einer anderen Schule ausgetauscht. Die Klassen stehen untereinander im ständigen Kontakt und die regelmäßige Korrespondenz dient dem wechselseitigen Erfahrungsaustausch und der Erweiterung der eigenen Sichtweise. Darüber hinaus werden die Kinder so zu sauberem und gutem Arbeiten motiviert (vgl. Hellmich&Teigeler 2007, S. 106).
Im Klassentagebuch hält jeden Tag ein Schüler die Erlebnisse, Lernfortschritte und Lerninhalte der gesamten Klasse mit Texten und Bildern fest. Das persönliche Tagebuch bietet die Möglichkeit individuelle Fortschritte und Erlebnisse zu notieren (vgl. Köster 2005, S.75).
Der individuelle Wochenarbeitsplan, Klassenrat und Klassenversammlung
Die Förderung der Selbst- und Mitverantwortung wird in der Freinet Pädagogik unter anderem umgesetzt durch den individuellen Wochenarbeitsplan, den Klassenrat und die Klassenversammlung.
[...]
Schlagworte:
lit_2015-art, Hausarbeit
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 5330 | hinzugefügt von Jürgen an 14:21 - 18.4.2020 |
title: Freinet - kennenlernen und selbst erleben by Staudinger, Susanna |
|
Text:
Freinet - kennenlernen und selbst erleben
SUSANNA STAUDINGER
Das Herbsttreffen Weikersdorf 1996 war meine erste Begegnung mit dem Gedankengut Freinets und der österreichischen Freinetbewegung.
In Ateliers, die von Teilnehmern geleitet wurden, konnte ich verschiedene Aspekte seiner Arbeit kennenlernen. Das erste Atelier fand im Wald statt und hatte die Begegnung mit der Natur zum Inhalt. Für mich wurde dadurch innere Ruhe und Ausgewogenheit hervorgerufen, die mich zum "Freien Texten" führte. Ich legte mich unter einen Baum und verfasste ein paar ungereimte Gedichte, die ich anschließend auch druckte.
Da es sich um meinen ersten Druckversuch handelte, war ich überrascht, welche Wirkung das Setzen der Lettern auf mich hatte. Ich spürte, wie durch die Aneinanderreihung der einzelnen Buchstaben jedes Wort enorm aufgewertet wurde. Nach vier kurzen Zeilen hatte ich das Gefühl, etwas ganz Tolles, Einzigartiges geschaffen zu haben. Es sind meine Worte geworden, nicht nur geliehen, sondern Ausdruck meiner Gedanken. Durch dieses Glücksgefühl war mein Entschluss gefestigt, auch mit den Schülern eine Druckerei einzurichten, was auch kurz darauf geschah.
Schlagworte:
atsch-h01, lit-1997_art,
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2559 | hinzugefügt von Jürgen an 01:21 - 25.9.2005 |
title: Vulkanismus by Staudinger, Susanna |
|
Text:
Vulkanismus
SUSANNA STAUDINGER
Anlässlich der Berichterstattung über 20 Jahre nach dem Erdbeben in Friaul wollten die Kinder mehr darüber wissen, wie eigentlich Erdbeben entstehen und warum an manchen Stellen die Erde ausbricht und warum, warum .... Die Neugier über die Wunder und Schrecken der Erde, über Naturgewalten und die Menschen, die damit leben, brachte das Projekt ins Rollen. Wir sammelten Daten, lasen Bücher und Berichte über Vulkanausbrüche, studierten Skizzen und Zeichnungen zur Entstehung von Vulkanen.
Als nächstes wollten wir selbst Schöpfer spielen und mittels eines Experiments die Vorgänge im Inneren der Erde nicht nur verstehen, sondern begreifen.
Mit einem Gaskocher wurde in einem Gefäß Wasser - das Magma - erhitzt, der Dampfdruck konnte jedoch nicht entweichen, weil das Gefäß geschlossen war - dies sollte die Erdkruste symbolisieren. In einem Trichter, der mit einem Korken zugestöpselt war - dem Vulkankrater - lagen Steine, Felsen und Erdreich. Bei der Explosion - dem Vulkanausbruch - sprengte der Druck den Korken heraus, wurde das Wasser hoch in die Luft geschleudert, und ein Regen aus Glut, Lava und Asche ging herunter. Um die Sache noch echter zu machen, bauten wir rund um die Versuchanordnung einen Vulkan aus Papiermaché.
Schlagworte:
atsch-h4
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2625 | hinzugefügt von Jürgen an 06:58 - 30.11.2005 |
title: Integration by Staudinger, Susanna |
|
Text:
Integration -
ein Beitrag zu einer "besseren Gesellschaft"
SUSANNA STAUDINGER
Integration trägt bei zur positiven Entwicklung aller Mitglieder einer Gruppe. Durch meine Arbeit in einer Sonderschule mit integrativen Klassen kann ich klare Unterschiede in der Entwicklung dieser Kinder im Vergleich zu reinen ASO-Klassen erkennen. ASO-Schüler verhalten sich bei einem Besuch in einer Integrationsklasse ganz anders als in ihrer ASO-Gruppe.
Logisch, klar, würde ich sagen. Mein Umfeld lässt mich ja nicht kalt, berührt mich, spricht mich an und bringt mich auf neue Gedanken, Verhaltensmuster und Möglichkeiten der Konfliktlösung. Kinder lernen ja ganz vieles durch Nachahmung. Ja, wen soll ich denn in einer Gruppe von Kindern mit verschiedenen schweren Behinderungen nachahmen, und zwar so, dass es mir als behinderten Menschen in meinem täglichen Leben behilflich sein kann, mich zurechtzufinden.
Schlagworte:
atsch-h6
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2684 | hinzugefügt von Jürgen an 07:37 - 15.12.2005 |
title: Spiel mit der Sprache by Staudinger, Susanna |
|
Text:
Spiel mit der Sprache
SUSANNA STAUDINGER
Wo beginnt der "Freie Text"?
Freies Texten beginnt mit den ersten Lauten und Wörtern, die ein Kind von sich gibt. Erst viel später entwickelt sich daraus der geschriebene Text. Somit ist das Verfassen von Texten anfangs lediglich die Übertragung des gesprochenen Wortes in Schriftform. Wenn man nun als Lehrer und Erziehungsberechtigter die innere Freiheit besitzt, dies geschehen zu lassen, fällt es den Kindern meist sehr leicht ihre Texte zu notieren und nicht selten entsteht sogar ein inneres Bedürfnis danach, sich schriftlich mitzuteilen. Werden sie jedoch in diesem wichtigen Entwicklungsschritt gestört, z.B. durch die verfrühte Einführung von Rechtschreibregeln, verlieren sie oft für viele Jahre die Lust am Schreiben oder bekommen das Gefühl es ohnehin nicht zu können.
Unser wichtigstes Kommunikationsmittel ist die Sprache. Den Wunsch des Kindes sich mitzuteilen und innere Zustände auszudrücken, sollte man achten und nähren. Die Erfahrung, dass das was ich mitteile gehört und geachtet wird, beeinflusst die Kommunikationsbereitschaft maßgeblich.
Wie wundervoll diese sprachliche und kommunkative Entwicklung stattfinden kann, konnte ich in den letzten zwei Schuljahren mitverfolgen.
Schlagworte:
atsch-h9
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2705 | hinzugefügt von Jürgen an 08:35 - 15.12.2005 |
title: Pestalozzischule Vöcklabruck by Staudinger, Susanna |
|
Text:
PESTALOZZISCHULE VÖCKLABRUCK
3. INTEGRATIONSKLASSE
SUSANNA STAUDINGER
Unsere Klassengemeinschaft besteht aus 24 Kindern, 17 Buben und 7 Mädchen. Davon wiederum sind 19 Volksschulkinder, 3 Kinder werden nach dem Lehrplan der allgemeinen Sonderschule unterrichtet und 2 nach dem Lehrplan für Schwerstbehinderte.
Die Kinder werden von einer Volks- und von einer Sonderschullehrerin begleitet.
Zusätzlich haben wir eine Schulbegleiterin zur Verfügung.
Schlagworte:
atsch-h11
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2733 | hinzugefügt von Jürgen an 21:15 - 15.12.2005 |
title: Volksschule Kirchdorf by Steinkellner, Susi |
|
Text:
VOLKSSCHULE
KIRCHDORF
SUSI STEINKELLNER
Ein Blick durchs Schlüsselloch und du erblickst folgendes:
UNS - das sind 12 tolle Mädchen und 8 echt witzige Buben, Max (der Goldfisch) und Susi (die Lehrerin)
FREIARBEIT - heuer leider etwas reduziert (ihr wisst schon, Schularbeiten, drohende höhere Schulen, ...) aber wir lieben sie noch immer heiß!
PLANARBEIT - die ist heuer dafür sehr dominant - zum Teil vorgegeben, aber auch selbst organisiert
Schlagworte:
atsch-h11
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2731 | hinzugefügt von Jürgen an 21:11 - 15.12.2005 |
title: Start in Mathematik by Stolk, Johanna |
|
Text:
Start in Mathematik
JOHANNA STOLK
Es lohnt sich, wenn man in der ersten Klasse viel Zeit dem pränumerischen Bereich widmet. Bevor die Kinder mit Ziffern und Gleichungen arbeiten, sollten sie zuerst viel Mengenarbeit machen, damit sie später wissen, was sie da überhaupt tun. Es ist in der ersten Klasse am Schulanfang nicht allen Kindern die Mengeninvarianz klar, wie soll dann die Bedeutung des "=-Zeichens" klar werden?
Daher sollen die Kinder zuerst einmal ausgiebig mit den verschiedensten Gefäßen schütten: verteilen, zusammenleeren, umleeren usw. Mit verschieden eingefärbtem Wasser (Lebensmittelfarbe) kommt noch der Reiz der Farben und des Mischens dazu.
Ich kann die Mengen vergleichen, mehr - weniger, und gleichmachen durch wegschütten, ergänzen und dazuschütten.
Ich kann das Wasser verteilen, vervielfachen, verdoppeln, halbieren. Damit habe ich alle Grundrechnungsarten "geschüttet".
Ich führe dann schrittweise die Symbole der Addition und der Subtraktion in Verbindung mit den Tätigkeiten ein.
Schlagworte:
atsch-h4,
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2621 | hinzugefügt von Jürgen an 06:47 - 30.11.2005 |
title: Am Anfang steht der Laut by Stolk, Johanna |
|
Text:
An Anfang steht der Laut
JOHANNA STOLK
Wir haben sehr gute Erfahrungen mit einer Buchstabenarbeit im ersten Schuljahr gemacht, die durch das Buch
"Lernen können ja alle Leute" von Iris Mann angeregt wurde.
Schlagworte:
atsch-h4,
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2622 | hinzugefügt von Jürgen an 06:49 - 30.11.2005 |
title: Die umfassende mündliche Information ... by Stolk, Johanna |
|
Text:
Die umfassende mündliche Information
in einer Integrationsklasse
JOHANNA STOLK
Die umfassende mündliche Information ist inzwischen schon weit verbreitet und beliebt, weil in immer mehr Klassen offenes Lernen praktiziert wird. Offenes Lernen und Noten sind ein micht aufzulösender Widerspruch. Kinder sollen mit Freude und Neugier die Zusammenhänge in der Welt erleben und begreifen, sich selbständig mit den Dingen auseinandersetzen und ihre eigenen Wege suchen und sie auch gehen dürfen. Noten, aber auch andere Beurteilungen, auch Lob und Tadel, führen die Kinder auf eine andere Fährte. Sie fangen dann an für den Lehrer, für das Lob oder für die Note zu arbeiten, aber nicht für sich selbst.
Bei der umfassenden mündlichen Information werden die Kinder beobachtet und Arbeitsergebnisse festgehalten, aber nicht beurteilt.
Als Beobachtungsgrundlage gibt es mehrere Möglichkeiten, die natürlich auch kombiniert werden können, wie es einem am besten gefällt:
Sammlung von Arbeiten, Dokumentationen
Pensenbuch
Lernziellisten, die abgehakt werden
selbst erarbeitete Beobachtungsbögen
Schlagworte:
atsch-h5
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2633 | hinzugefügt von Jürgen an 07:16 - 30.11.2005 |
title: Die Hefe im Teig by Stolk, Johanna |
|
Text:
Die Hefe im Teig
JOHANNA STOLK
Am Anfang - in den Zeiten des Schulversuchs - waren die Integrationsklassen noch etwas Exotisches, mißtrauisch beäugt und die Lernerfolge wurden kritisch verfolgt. Es wurde in diesen Klasse einfach anders gearbeitet. Integrativer Unterricht bedingt notwendigerweise eine andere Pädagogik - wenn es wirklich soziale Integration sein soll und nicht nur Kooperation und ein räumliches Nebeneinander.
Die Klassen wurden von vielen Leuten besucht, zeitweise kamen wir uns vor wie in einem Zoo.
Aber mit der Zeit haben sich doch viele Kollegen von Freiarbeit, Wochenplanarbeit Projektunterricht und Alternativer Leistungsbeurteilung anstecken lassen.
Ich glaube, dass die Integrationsklassen doch erheblich dazu beigetragen haben, dass sich das offene Lernen verbreitet hat, eine positive Nebenwirkung.
Die Schüler gehen gerne in die Schule, die Eltern sind zufrieden und so manch schulmüde/r Lehrer/in hat wieder Freude an der Arbeit.
Schlagworte:
atsch-h6
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2681 | hinzugefügt von Jürgen an 07:31 - 15.12.2005 |
title: Individualisierung und Differenzierung ... by Stolk, Johanna |
|
Text:
Individualisierung und Differenzierung im Volksschulbereich
JOHANNA STOLK
Ein Pädagogenwitz:
Ein Frisör erfand eine vollautomatische Haarschneidemaschine mit der man 20 Personen zugleich ferngesteuert die Haare schneiden konnte. Es kamen Einwände, dass die Köpfe ja alle verschieden sind, der Haarwuchs ist verschieden und es werden auch verschiedene Frisuren gewünscht. Aber der Frisör antwortete: Das ist nur im ersten Jahr ein Problem, danach sind alle Köpfe gleich und die Maschine funktioniert hervorragend!
So wie die Köpfe verschieden sind hat jedes Kind seine eigene Lebensgeschichte, seinen eigenen Hintergrund - seine eigene innere Erzählung. Es ist unsere Aufgabe dem Kind die Möglichkeiten zu bieten sie auch zum Ausdruck zu bringen.
Das ist die eine Säule. Die andere ist die Kooperation.
In der Natur sind die Lebewesen sehr verschieden oder auch einzigartig, aber es gibt keine die ein tatsächliches Einzeldasein führen. Alle Organismen sind eingebettet in ein Netzwerk derselben Art oder anderer Arten. Die Auslese, der Kampf ums Überleben spielt eigentlich eine ganz geringe Rolle.
Auch in unserem Alltag ist ein friedliches Nebeneinander und die Kooperation normal und der Konkurrenzkampf eher die Ausnahmesituation.
Im Berufsleben werden teamfähige kreative Mitarbeiter gebraucht, Leute mit eigenen Frisuren und keine an Durchschnittsleistungen normierte Einzelkämpfer, die im Arbeiten im Gleichschritt geübt sind. Also bemühen wir uns um einen "natürlichen" Unterricht! Im integrativen Unterricht sind diese zwei Säulen der Ansatzpunkt unserer Arbeit. Und das wird nicht für oder wegen der Kinder mit Förderbedarf gemacht sondern weil so gearbeitet wählen wird ist Integration möglich! Ein entscheidender Unterschied!
Aber es tut allen gut - auch den Lehrern!
Schlagworte:
atsch-h6
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2683 | hinzugefügt von Jürgen an 07:35 - 15.12.2005 |
title: Mathematikatelier in Gemen by Strobel, Anton |
|
Titel: | Mathematikatelier in Gemen |
Autor: | Strobel, Anton | Sprache: | deutsch |
Quelle: | Fragen und Versuche Heft 75, S. 64 - 68 | Quellentyp: | Artikel aus Zeitschrift |
veröffentlicht am: | 1995 | | |
url: | |
Text:
-
Schlagworte:
natürliche Mathematik, lit_1995-art, fuv_75,
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 4 | hinzugefügt von Jürgen an 13:20 - 28.10.2002 |
title: Leistungsbeurteilung und Zeugnis ... by Tollar, Klaus |
|
Text:
Leistungsbeurteilung und Zeugnis
in der Sonderschule
Verbale Beurteilung (Teil1)
KLAUS TOLAR
PETER, geb. 1981
Peter ist ein anstrengendes Kind
Peters Aggressivität hat sich um einiges gebessert.
Sein aggressives Verhalten - auch gegenüber fremden Personen- hat sich sehr verbessert.
Im allgemeinen hat sich Peters Aggressivität verbessert, wenngleich es manchmal zu Ausbrüchen kommt.
Peters aggressives Verhalten hat sich auf ein erträgliches Maß eingependelt. Peters aggressives Verhalten hat sich deutlich verbessert.
Vor Weihnachten war Peter ziemlich aggressiv. Dieses aggressive Verhalten hat sich gebessert.
Peters aggressives Verhalten hat sich durchaus gebessert.
Peters Aggressivität war in diesem Semester - von sporadischen Ausfällen abgesehen - kaum zu spüren.
Peters Aggressionsausbrüche sind sehr selten geworden.
In den letzten Wochen war das Verhältnis zu Peter gespannt und konfliktreich.
Peter versucht immer wieder zu provozieren.
Im textilen Werkunterricht mußte er oft zur Arbeit aufgefordert und ermahnt werden.
Dennoch kommt es immer wieder zu körperlichen und verbalen Aggressivitäten.
Als sehr positiv bewerte ich das Abbauen von körperlicher Aggressivität.
Peters Zeugnisbilanz aus 8 Schuljahren
(Zitate, Name geändert)
Also:
Stimmen obige Zeugniszitate, und das ist ja zu unterstellen, müssen wir, nach so vielen bescheinigten Besserungen, einen wahren Peter-Engel vor uns haben. Alleine Peter erscheint irgendwie oft "aggressiv". Versucht er etwa den Zeugnisaussagen zu entsprechen?
Summieren wir Peters "Aggressionsverbesserungen": Welcher Peter muss das vor 8 Jahren gewesen sein? Leben seine Lehrer noch? Unwahrscheinlich! Sind verbale Verhaltensbeschreibungen dieser Art zielführend, sinnvoll, pädagogisch? Oder verkommt hier Beurteilung zu Verurteilung?
...
Schlagworte:
atsch-h5
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2638 | hinzugefügt von Jürgen an 07:31 - 30.11.2005 |
title: FP - oder: eine Alternative im Schulalltag by Turrini, Hans |
|
Text:
Freinet-Pädagogik
oder: eine Alternative im Schulalltag
HANS TURRINI
In meiner Artikelserie "Lernen selbst organisieren" habe ich Formen des Lernens beschrieben, die – da sie außerhalb des "Systems" angesiedelt sind – nicht den einschränkenden Arbeitsbedingungen der Regelschule unterworfen sind.
So faszinierend manche dieser Alternativmodelle erscheinen, sie sind auf die Strukturen der Regelschule nicht übertragbar. Lehrer, die versuchen einen sinnvollen und menschlichen Unterricht zu gestalten, können immer nur Teilbereiche dieser Alternativformen übernehmen.
Nun gibt es aber eine Pädagogik, die, von der Situation des "einfachen" Lehrers der Regelschule ausgehend, den Schülern ein Maximum an Freiheit und Entfaltung ermöglicht, und sie gleichzeitig zu interessiertem, engagiertem und selbständigem Arbeiten hinführt.
Es ist die Freinet-Pädagogik, so genannt nach ihrem Gründer Celestin Freinet, dem Dorfschullehrer aus der Provence. Er hat in kontinuierlicher 50-jähriger Basisarbeit ca. 25.000 Lehrer in Frankreich (und einige Tausend in etwa 40 anderen Ländern) mobilisiert, die – in ständigem Kontakt untereinander – eine solche Pädagogik praktizieren. Um diese Pädagogik anschaulich zu machen, werde ich zuerst den "normalen" Ablauf eines Schultages in einer Freinet-Klasse beschreiben, wie es mir aufgrund der Freinet-Filme und der Literatur typisch erscheint. Dann erst will ich die Prinzipien, die diese Pädagogik leiten, herausarbeiten.
Schlagworte:
atsch-h8
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2700 | hinzugefügt von Jürgen an 08:13 - 15.12.2005 |
title: Wie modern ist Freinets Ecole Moderne? by Ubbelohde, Reiner |
|
Text:
Wie modern ist Freinets Ecole Moderne?
Freinet, Dewey und die Moderne
REINER UBBELOHDE
Vortrag zum internationalen Symposion der Freinet-Pädagogik ("La vie rien que la vie" - Arbeit - Leistung - Glück) in Bremen 1999
Fragen und Versuche gehören zu den wichtigsten Elementen der Freinetpädagogik. Meine Annäherung an sie ähnelt den tastenden Versuchen, die Freinet für das schulische Lernen beschreibt und fordert.
Ich kann deshalb auf die im Titel gestellte Frage nach der Modernität der Freinetschen Pädagogik nicht ohne die biografisch getönte Beschreibung meiner Auseinandersetzung mit der Reformpädagogik und speziell der Freinetpädagogik eingehen. Ich will dies mit drei Fragen begleiten:
Warum spielte die Freinetpädagogik in der westdeutschen Pädagogik der 50er Jahre keine oder nur eine verkürzte Rolle? War sie zu "modern"?
Warum war die Wiederentdeckung der Freinetpädagogik in den späten 60er und in den 70er Jahren relativ folgenlos? War sie nicht "modern" genug?
Wie modern ist Freinets l'ecole moderne?
1. Warum spielte die Freinetpädagogik in der westdeutschen Pädagogik der 50er keine oder nur eine verkürzte Rolle? War sie zu "modern"?
Ich habe mich oft gefragt, warum meine praktische und theoretische Auseinandersetzung mit der Freinetpädagogik erst spät, nämlich in den letzten 10 Jahren erfolgte. In der pädagogischen Diskussion war sie ja spätestens seit ihrer Wiederbelebung durch J. Beck und H. Boehncke in den Jahrbüchern für Lehrer Anfang der 70er Jahre. Warum aber so spät, sieht man einmal ab von den verdienstvollen, aber um die politische Dimension verkürzten Bemühungen von H. Jörg und seinen Kolleginnen und Kollegen? Die Antwort gibt seit einiger Zeit die historische Forschung zur Reformpädagogik. Sie lässt sich auch an meinen persönlichen Erfahrungen nachvollziehen.
Schlagworte:
atsch-h8
kein Summary verfügbar
keine Notizen verfügbar
|
ID: 2698 | hinzugefügt von Jürgen an 08:09 - 15.12.2005 |
|